BEG EM-Förderung wird 2025 um 2 Milliarden aufgestockt!
Die Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) sollen mit rund 15,3 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau bleiben. Etwa 7,1 Milliarden Euro sollen in die BEG EM fließen, die Einzelmaßnahmen im Zuge von energetischen Sanierungen über das BAFA und den Umstieg z. B. auf eine Wärmepumpe über die KfW fördert.
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH) begrüßte die Entscheidung, die BEG EM-Fördermittel aufzustocken, ausdrücklich: "Die Bundesregierung setzt damit ein wichtiges Zeichen für Kontinuität bei der Heizungsmodernisierung. Die Marktentwicklung der letzten Jahre zeigt: Die Menschen sind bereit, in die Modernisierung ihrer Heizungen zu investieren – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Jetzt gilt es, auch für das Jahr 2026 schnellstmöglich Planungssicherheit für die Verbraucher zu schaffen und die Finanzierung der Förderung auf diesem Niveau attraktiv fortzuführen", kommentierte der BDH auf LinkedIn.
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Heizungstausch profitiert vom Klimageschwindigkeitsbonus und Effizienz-Bonus
Die Relevanz der Höhe und Konstanz der BEG EM-Förderung für z. B. den Umstieg auf eine Wärmepumpe, bestätigte jüngst auch eine Umfrage von Stiebel Eltron, nach der die staatliche Förderung für den Heizungstausch einer der ausschlaggebenden Gründe für den Wechsel von einer Gas- oder Ölheizung hin zur umweltfreundlichen Wärmepumpe sei.
Diese Einschätzung wird auch von den aktuellen Förderzahlen untermauert: Im ersten Quartal 2025 verzeichneten das Bafa und die KfW insgesamt 241.606 Anträge beziehungsweise Zusagen für Einzelmaßnahmen für die Sanierung von Wohngebäuden. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. 2024 gab es insgesamt knapp 400.000 Anträge. Knapp die Hälfte kam 2024 erst im letzten Quartal.
Ein wesentlicher Anteil entfällt mit 76.596 Maßnahmen auf die Heizungs-Förderung. Zudem wurden 58.794 Maßnahmen für Fachplanung und Baubegleitung gefördert. Der Heizungstausch profitierte von zwei spezifischen Förderprogrammen: dem Klimageschwindigkeitsbonus mit 50.003 Maßnahmen und dem Effizienz-Bonus mit 49.812 Maßnahmen.
Wärmepumpen-Strompreis wird nun doch nicht von Stromsteuer entlastet
Mit diesen positiven Nachrichten für u.a. die Konstanz der Wärmepumpen-Förderung ging jedoch gleichzeitig auch ein Wortbruch einher (wir berichteten), der die Nachfrage nach Wärmepumpen wiederum drosseln könnte: Im am Dienstag vorgestellten Haushaltsentwurf werden nur die Industrie und die Land- und Forstwirtschaft bei der Stromsteuer entlastet.
Die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß hätte den Strom für Haushalte um 2,32 Cent/kWh (brutto) vergünstigt und den Umstieg auf E-Autos und Wärmepumpen attraktiver gemacht. Zumindest soll die ebenfalls im Koalitionsvertrag versprochene Senkung der Netzentgelte ab dem Jahreswechsel umgesetzt werden.
Das wird nach Einschätzung von Energie-Experten.Org aber nur eine kleinere Einsparung für Haushalte bringen. Zudem haben vergünstigte Netzentgelte den Nachteil, dass Haushalte dadurch nicht gleichmäßig entlastet werden, sondern je nach Region unterschiedlich.
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Politik will Erdgas günstiger machen – mit KTF-Mitteln
Kritisch sehen die Experten zudem, dass Mittel aus dem KTF für fossile Maßnahmen wie die milliardenschwere Gasspeicherumlage genutzt werden sollen.
„Solche Subventionen für Gas vermitteln Immobilienbesitzer:innen das völlig falsche Signal, dass sich Investitionen in fossile Heiztechnik weiterhin lohnen“, warnt der GIH, ein Verband von Energieberatern. „Man riskiere damit, dass der wichtige Umstieg auf klimafreundliche Heizungen aufgeschoben wird, Effizienzziele verfehlt werden und die Energiewende an Glaubwürdigkeit verliert.“
Die Wärmewende stehe in der neuen Legislaturperiode vor großen Herausforderungen, so Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverband Wärmepumpe (BWP): „Deswegen begrüßen wir ausdrücklich, dass der Haushalt 2025 die Finanzierung der Wärmepumpen-Förderung absichert. Zugleich ist die Entscheidung für den Heizungswechsel immer von Kapital- und Betriebskosten geprägt. Deswegen kommt dem Verhältnis von Strom- und Gaspreisen eine große Bedeutung zu.“
Wärmepumpenstrom hat sich deutlich weniger verteuert
Dennoch sind die Vorzeichen für einen weiteren Wärmepumpen-Ausbau gut: Laut einer aktuellen Verivox-Analyse sind die Kosten für Wärmepumpen-Strom weniger stark angestiegen als bei Gas.
Wer ein Einfamilienhaus mit einer durchschnittlich effizienten Wärmepumpe beheizt und dafür 6.000 kWh Strom im Jahr verbraucht, musste im Juni 2020 1.434 Euro bezahlen. Aktuell werden für die gleiche Strommenge rund 1.644 Euro fällig. Damit sind die Kosten um rund 15 Prozent angestiegen.
„Für Wärmepumpenstrom gelten reduzierte Stromnetzgebühren, Umlagen und Abgaben. Darum fällt der Preisanstieg bei dieser Heizungsart in den letzten fünf Jahren deutlich niedriger aus als bei Gas und Heizöl. Unabhängig von den internationalen Rohstoffpreisen werden sich die fossilen Brennstoffe in Zukunft durch den steigenden CO2-Preis weiter verteuern“, prognostiziert Thorsten Storck.
Ab 1. Januar 2026 wird der CO2-Preis innerhalb eines Korridors von 55 bis 65 Euro liegen. Das sind bis zu 10 Euro mehr je Tonne CO2 als noch in diesem Jahr. Die durch den CO2-Preis verursachten Kosten für ein Einfamilienhaus mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh liegen dann zwischen 237 Euro und 281 Euro, bei 2.000 Litern Heizöl sind es zwischen 350 Euro und 414 Euro.