Letzte Aktualisierung: 30.11.2011

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Biogasrucksack könnte Energieversorgung in Entwicklungsländern revolutionieren

Ein drei bis vier Kilogramm schwerer Biogasrucksack soll äthiopischen Kleinbauern helfen, ihren täglichen Energiebedarf ohne mühsamen und zeitraubenden Holztransport zu decken und die schwindenden Holzbestände Äthiopiens zu schonen. Anstatt 30 bis 40 Kilogramm Holz für Kochen und Beleuchtung pro Tag zu verfeuern, kann eine Kleinbauernfamilie ihren Tagesbedarf an Energie durch den Biogasrucksack decken, in dem ein Kubikmeter Biogas Platz hat und von einer zentralen Biogasanlage nach Hause getragen werden kann. Dies ist eine Erfindung von Katrin Pütz, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Agrartechnik der Universität Hohenheim, die mit anderen Wissenschaftlern an der kombinierten Lösung von Umwelt- und Energieproblemen in Entwicklungsländern forscht.

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Biogasrucksack könnte Energieversorgung in Entwicklungsländern revolutionieren - hier: Transport des Biogasrucksacks (Foto: Uni Hohenheim)

Der Biogasrucksack lässt sich an einer zentralen Anlage in 9 bis 16 Minuten befüllen. Um das Biogas zu Hause zu nutzen, bedarf es nur weniger simpler Handgriffe: Der Biogasrucksack wird aus Sicherheitsgründen vor dem Haus aufbewahrt und über einen Schlauch mit der Lampe oder dem Kocher verbunden. Es muss also nur ein Loch für den Schlauch in die Außenwand des Hauses gebohrt werden. Danach wird der Rucksack mit Brettern oder Steinen beschwert und das Biogas bei Bedarf aus dem Sack gedrückt. Zudem weist die Verbrennung des Biogases gerade im Hausgebrauch weniger Emissionen auf als die Holzverfeuerung und kann somit auch das Problem der "Indoor Pollution" reduzieren helfen.

Vor Allem ist der Biogasrucksack aber eine äußerst interessante Idee, um die Biogasnutzung in Äthiopien voranzutreiben. Das bisherige Nationale Biogasprogramm Äthiopiens sieht nämlich vor, dass Landwirte, die mindestens vier Rinder besitzen müssen, Kleinst-Biogasanlagen bauen, um ihren eigenen Bedarf an Energie decken zu können. Doch in der Realität haben zum Einen nur 45 Prozent der äthiopischen Bauern in den ausgewählten 4 Regionen des Biogasprogramms vier Rinder und damit genug Dung, um den Gärbehälter füllen zu können. Und zum Anderen hat kaum ein Bauer genug Geld, um sich an den Baukosten für die Biogasanlage zu beteiligen.

Mit ihrem Modell "Biogas as Business" schlägt Pütz einen alternativen Weg ein, der den Kleinbauern Äthiopiens keine nur sehr schwer zu erreichenden Teilnahmebedingungen stellt, sondern offen für alle ist. Wer auch nur ein einziges Rind hat, darf seinen Dung an die zentrale Biogasanlage, die ein privater Investor baut und unterhält, liefern und im Gegenzug von dieser Anlage auch Biogas beziehen. So resultiert eine wechselseitige Win-Win-Situation, in der der Investor Rendite erwirtschaftet und die Landwirten günstige Energie beschert.

Pütz hat aber noch weitere Ideen. Gleichzeitig arbeitet Sie daran, den Energieverbrauch der ländlichen Haushalte insgesamt zu senken. Im Fokus steht dabei Injera, ein traditioneller Sauerteig-Pfannkuchen, für dessen Zubereitung 60 Prozent der Energie eines kleinbäuerlichen Haushalts benötigt werden. Für die Lösung des Problems schlägt Pütz vor, anstelle eines Feuers oder elektrisch betriebener Kleinöfen, sogenannten Mitads, diese Mitads mit Biogas zu befeuern. Für den äthiopischen Energiespar-Ofen hat Pütz bereits ein Patent beantragt und sucht nun Projektpartner, mit denen sowohl der Biogas-Mitad als auch der Biogasrucksack in den Markt eingeführt werden soll.

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