Hinter "Carbon Capture Storage" (CCS) verbirgt sich das Abtrennen ("Capture") von CO2 ("Carbon") aus den Kraftwerksabgasen und das Speichern ("Storage") in unterirdischen Lagerstätten. Per Pipeline soll das aufgefangene Kohlendioxid tief unter die Erde gebracht werden, wo es sich chemisch mit dem Gestein verbindet und so nicht mehr in die Atmosphäre gelangen kann. Mithilfe von drei unterschiedlichen technischen Verfahren lassen sich 80 bis 90% des Kohlendioxids aus Kraftwerksprozessen abtrennen. Nachteil aller drei Technologien ist jedoch, dass die Abscheidung energieintensiv ist und der Wirkungsgrad der Kraftwerke dadurch um bis zu 10% sinkt. Dennoch sind die Vorteile des CCS nicht von der Hand zu weisen.
Noch funktioniert das Verfahren allerdings erst im Modell und die Prozesskette von der Abscheidung über den Transport bis hin zur Endlagerung ist bruchstückhaft, da per LKW das Kohlendioxid vom Kraftwerk zur Endlagerstätte - häufig ausgediente Gasspeicher - transportiert wird. Aus diesem Grund werden Pipelines geplant, mit denen abgetrenntes Kohlendioxid aus Kraftwerken und energieintensiven Industriebetrieben transportiert werden soll. Das hochverdichtete Kohlendioxid wird dabei mit einem Druck von 200 Bar durch die Röhren aus Hochleistungsstahl mit einem Durchmesser von einem halben Meter geleitet.
Der Transport des Kohlendioxids durch Pipelines bedarf jedoch einer engmaschigen Leckageüberwachung. Da Kohlendioxid an sich zwar ungiftig, aber schwerer als Luft ist, könnte sich bei Austritt des Kohlendioxids sich dieses in Geländesenken sammeln, die Luft verdrängen und somit ein Gefährdungspotential für Mensch und Umwelt darstellen. In der Praxis - die USA erhöhen bereits seit den 70ern den Förderdruck ihrer Öllagerstätten mit CO2 - sind solche Leckagen jedoch nur äußerst selten aufgetreten. Die in den USA bewährte Praxis ist auch Vorbild für deutsche Pipelines, die vielfach in erschöpften Erdöllagerstätten unter der Nordsee münden sollen.