Die dänische Regierung hat kürzlich einen Handlungsplan zur künftigen Ausgestaltung der nationalen Energie- und Klimaschutzpolitik bis zum Jahr 2020 vorgelegt. Wie die Bonner Unternehmensberatung Agribusiness International Consult (AIC) im Energieportal Hortigate berichtete, haben sich die Skandinavier ehrgeizige Ziele gesetzt: Der Ausstoß von Kohlendioxid soll landesweit um 34 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 verringert werden. Der Energieverbrauch soll um 12 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2006 sinken und gut 35 Prozent des Gesamtverbrauchs sollen aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Dann würden die Windkraftwerke gemäß den Vorgaben des Plans annähernd 50 Prozent des dänischen Stroms erzeugen. Bisher tragen Windkraftanlagen bereits zu rund 25 Prozent zur nationalen Stromproduktion bei.
Weniger fossile Energieträger einsetzen
Im Zuge der dänischen Klimaschutzpolitik soll die Verwendung der fossilen Energieträger Erdöl, Steinkohle und Erdgas Schritt für Schritt durch die verstärkte Nutzung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen sowie von Gezeitenkraftwerken, Biogasanlagen und Biomassewerken erheblich reduziert werden. Ergänzend dazu sollen Wirtschaft und Privathaushalte umfassende Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen. Durch die Energiewende würden sich die Mehrkosten in einem dänischen Privathaushalt im Jahr 2020 auf voraussichtlich durchschnittlich rund 174 EUR belaufen, erklärte der dänische Energie-, Klima- und Bauminister Martin Lidegaard. Gleichzeitig würden die zusätzlichen Belastungen der Unternehmen im Energiebereich im gleichen Jahr voraussichtlich bei ungefähr 27 EUR pro Mitarbeiter liegen. Diesen Mehrkosten würden Einsparungen in nicht genannter Höhe gegenüberstehen, die sich aus einem niedrigeren Energieverbrauch sowie auf den geringeren Einsatz von Erdöl, Steinkohle und Erdgas ergäben. Bei diesen fossilen Energiequellen rechnet der Minister langfristig mit massiven Preiserhöhungen.
Mehrere Gesetze zur Umsetzung des Handlungsplans
Noch in diesem Frühjahr will die dänische Regierung auf der Grundlage des Energiehandlungsplans dem Parlament mehrere Gesetzesentwürfe zur Verabschiedung vorlegen. Die Zustimmung der meisten Folketingabgeordneten gilt aufgrund der überparteilichen Unterstützung des Rahmenprogramms als sicher. In den zur Umsetzung des Programms notwendigen Gesetzen ist die Einführung etlicher staatlicher Beihilfen und Abgaben sowie zahlreicher ordnungspolitischer Maßnahmen vorgesehen. Diese Aktivitäten und Finanzierungsinstrumente sollen die Umstellung der Unternehmen und der privaten Haushalte von fossilen auf erneuerbare Energiequellen gezielt erleichtern beziehungsweise verbilligen.
Weitergehende Informationen insbesondere aus Sicht des dänischen Gewächshaussektors bietet der Bericht von Agribusiness International Consult (http://www.hortigate.de/Apps/WebObjects/Hortigate.woa/vb/bericht?nr=53069)