Die 5 größten Fernwärme-Wärmepumpen Europas
Esbjerg, Dänemark
MAN Energy Solutions hat Ende 2024 den Betrieb der weltgrößten CO2-basierten Seewasserwärmepumpe im dänischen Esbjerg aufgenommen. Die Wärmepumpe wurde entwickelt, um das Fernwärmenetz der Stadt klimaneutral zu versorgen.
Mit einer Jahreskapazität von 280.000 MWh kann sie etwa 100.000 Einwohner mit umweltfreundlicher Wärme versorgen und jährlich rund 120.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen. Diese Anlage ist Teil der Bemühungen Esbjergs, bis 2030 klimaneutral zu werden, indem fossile Brennstoffe in der Wärmeerzeugung durch nachhaltige Technologien ersetzt werden.
Die Anlage nutzt Seewasser als Wärmequelle und setzt auf erneuerbare Elektrizität. Die Technologie ermöglicht eine deutliche Reduktion der Emissionen, ohne dass in jedem Haushalt separate Wärmepumpen installiert werden müssen. Diese großindustrielle Lösung ist effizient und kostensparend und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Dekarbonisierung der Fernwärme dar.
Genf, Schweiz
Die schweizer Stadt Genf nutzt eine 70 Megawatt starke Wärmepumpe, um mit dem Genfer Seewasser Gebäude zu heizen und zu kühlen. Die Wärmepumpe in Genf ist Teil des Genilac-Projekts und wird von der SIG (Services Industriels de Genève) betrieben. Sie entzieht Wasser in einer Tiefe von 45 Metern Wärmeenergie. Im Sommer kühlt es Gebäude, indem die kühle Temperatur des Wassers genutzt wird, während im Winter durch den Einsatz von Wärmepumpen Wärme in Heizsysteme eingespeist wird.
Diese Technik reduziert den Energieverbrauch im Fernwärmenetz erheblich und senkt die CO2-Emissionen um bis zu 80 %. Das System versorgt bereits Gebäude wie den Sitz der Vereinten Nationen und plant, bis 2035 weitere 30 Kilometer Rohrleitungen zu installieren. Dadurch könnten jährlich bis zu 70.000 Tonnen CO2 eingespart werden, was den Emissionen von etwa 7.000 Haushalten entspricht.
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Stockholm, Schweden
Stockholms Fernwärmenetz beinhaltet eine der größten Wärmepumpensysteme weltweit, die Abwasser als primäre Wärmequelle nutzt. Die Wärmepumpe am Käppala-Abwasserbehandlungswerk nutzt das relativ hohe Temperaturniveau des aufbereiteten Abwassers, um Wärme zu extrahieren. Diese gewonnene Wärme trägt zur Vision Stockholms bei, bis 2030 vollständig erneuerbare und recycelte Energiequellen für die Fernwärmeversorgung zu nutzen.
Die Wärmepumpe hat eine Kapazität von 2 MW und ermöglicht es, etwa 60.000 Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen. Die Anlage wurde von verschiedenen schwedischen Unternehmen und Institutionen entwickelt und umgesetzt und gilt als Vorzeigeprojekt für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen aus Abwasser.
Oslo, Norwegen
Das Fernwärmesystem in Oslo hat eine der größten Wärmepumpen weltweit im Einsatz, die große Mengen an Wärme aus Seewasser und Abwärme extrahiert, um das städtische Fernwärmenetz zu speisen. Ein Beispiel für die Nutzung von Seewasser als Wärmequelle ist die "Oslofjord" Wärmepumpe, die die natürliche Wärme aus dem fjordnahen Wasser aufnimmt und an das städtische Wärmenetz weitergibt.
Diese Investition in nachhaltige Infrastruktur unterstützt nicht nur die Reduktion von Emissionen, sondern ermöglicht es Oslo, eine grünere und ressourcenschonendere Energieversorgung zu schaffen. Der Ausbau dieses Systems ist ein bedeutender Schritt hin zu einer klimaneutralen Zukunft.
Die Umstellung auf Wärmepumpen im Fernwärmesystem ist ein weiteres Element der Strategie Oslos, den CO2-Ausstoß zu minimieren und den Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft zu fördern. Das Projekt stellt eine ideale Kombination aus innovativer Technik und natürlichen Ressourcen dar und hat das Potenzial, als Modell für andere Städte zu dienen.
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Köln, Deutschland
Das größte Wärmepumpenprojekt in Deutschland, das Fernwärme produziert, ist das geplante Großwärmepumpen-System von RheinEnergie in Köln. Die Flusswasser-Wärmepumpe der RheinEnergie, die voraussichtlich 2027 in Betrieb geht, wird mit einer Gesamtleistung von 150 MW Europas größte ihrer Art sein.
Die Wärmepumpe nutzt das Rheinwasser als Wärmequelle, um klimaneutrale Fernwärme zu erzeugen und damit bis zu 50.000 Haushalte zu versorgen. Der Standort Köln-Niehl am Rhein ermöglicht es, die Temperatur des Flusswassers zu nutzen und sie mit Strom auf ein geeignetes Niveau für die Fernwärmeversorgung zu bringen.
Diese innovative Lösung wird rund 15 Prozent der bestehenden Fernwärme-Netzkapazität in Köln erhöhen und einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Wärmebereichs leisten. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von etwa 200 Millionen Euro.