EMH, Sagemcom und PPC erfolgreich zertifiziert
Im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) überreichten heute der Staatssekretär für Energiepolitik Andreas Feicht und der Präsident des vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Arne Schönbohm das dritte Zertifikat auf Basis des Schutzprofils für das Smart-Meter-Gateway an Peter Heuell, Geschäftsführer der EMH metering GmbH & Co. KG.
Im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens wurde der Nachweis der Einhaltung der Sicherheitsvorgaben durch das Smart-Meter-Gateway erbracht. Auch die Herstellungs- und Entwicklungsprozesse des Herstellers sowie die Auslieferungswege der Geräte wurden durch das BSI zertifiziert.
Der sogenannte "verpflichtende Rollout" kann nun beginnen, da drei voneinander unabhängige Unternehmen intelligente Messsysteme am Markt anbieten und erfolgreich das Zertifizierungsverfahren durchlaufen haben.
Erst am 25. September 2019 hat das BSI das zweite Zertifikat auf Basis des Schutzprofils für das Smart-Meter-Gateway an das Unternehmen Sagemcom Dr. Neuhaus GmbH erteilt. Nahezu ein Jahr früher wurde am 20.12.2018 das erste Zertifikat auf Basis des Schutzprofils für das Smart Meter Gateway erteilt, das von der Power Plus Communications AG (PPC) gemeinsam mit der OpenLimit SignCubes AG entwickelt wurde.
Smart-Meter-Gateway „CASA“ von EMH metering
Das SMGW „CASA“ von EMH metering ist offiziell nach Common Criteria (CC) zertifiziert. Nach CC zertifizierte Smart-Meter-Gateways erfüllen besonders strikte Datenschutz- und Datensicherheitsvorschriften. Das Smart-Meter-Gateway versendet Messdaten nur an gesetzlich definierte, berechtigte Empfänger. Dabei werden ausschließlich die notwendigen Messwerte versandt und die Daten dürfen nur für klar definierte Zwecke der Energieversorgung verwendet werden.
Auch die von EMH metering eigens entwickelte Lösung für eine sichere Lieferkette (Silke) hat die Zertifizierung erfolgreich durchlaufen. Mit dem „Safebag“ bietet das Unternehmen eine innovative, vollständig durchgängige Lieferkette von der Produktion bis zur Montage. Die Umverpackung der einzelnen Gateways schützt vor Manipulation: Wird der Safebag aufgerissen, verändert sich das Muster des Verschlusses.
„CASA“ wurde auf Grundlage interoperabler Standards entwickelt, sodass sich das Gateway mit Zählern und Schaltgeräten beliebiger Hersteller verbinden lässt. Die Energieunternehmen erhalten dadurch Planungssicherheit und Flexibilität im Rollout. Über Mehrwert-Module können die Unternehmen zudem neue Geschäftsmodelle erschließen. Beispielsweise können Letztverbraucher über ein WLAN-Modul mit Smartphone, Tablet oder PC auf den im Gateway integrierten Web-Browser zugreifen, um einen detaillierten Einblick in ihren Energieverbrauch zu gewinnen.
Erst nach formaler Feststellung gilt gesetzliche Verpflichtung
Seit Dezember 2018 haben bereits mehrere Messstellenbetreiber mit dem Einbau intelligenter Messsysteme bei ihren Kunden begonnen. Die gesetzliche Verpflichtung zum Einbau von Smart-Meter-Gateways greift jedoch erst dann, wenn drei Geräte voneinander unabhängiger Hersteller vom BSI zertifiziert wurden und die technische Möglichkeit zum Einbau intelligenter Messsysteme durch das BSI formal festgestellt wurde.
Die formale Feststellung und damit der Zeitpunkt des Inkrafttretens der gesetzlichen Verpflichtung zum Einbau von Smart-Meter-Gateways erfolgt mit der Aktualisierung der Marktanalyse Anfang 2020. In der Marktanalyse nach § 30 Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) wird der Stand der Umsetzung der BSI-Standards sowie der eichrechtlichen Anforderungen über die Wertschöpfungskette Messeinrichtung, Smart-Meter-Gateway, Gateway-Administrator und Backendsysteme im Markt erfasst.
Die Marktanalyse bildet die Grundlage für die Feststellung der technischen Möglichkeit nach § 30 MsbG durch das BSI, mit der offiziell - bei Vorliegen aller Voraussetzungen - die Rollout-Verpflichtung der grundzuständigen Messstellenbetreiber beginnt. Messsysteme, die nicht den Anforderungen des BSI entsprechen, dürfen dann nicht mehr verbaut werden.