Letzte Aktualisierung: 15.12.2015

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Erfolg beim Crowdfunding: DZ-4-Gründer Florian Berghausen im Interview

Crowdfunding gilt für Viele als eines der aussichtsreichen Finanzierungsmodelle. Gerade kleinere, innovative Ideen lassen sich so über die "Crowd" finanziell anschieben. Viele Projekte gehen allerdings leer aus und erreichen nicht die Funding-Schwelle. DZ-4 aus Hamburg hat bereits ein Crowdfunding sehr erfolgreich abgeschlossen. Daher wollten wir im Rahmen der #ziek-Blogparade von Florian Berghausen, einem der Gründer von DZ-4, wissen, wie sie ihr "Solarstrom mieten"-Projekt gestartet und zum Erfolg gebracht haben.

Das DZ-4-Team war nicht nur beim Crowdinvesting erfolgreich. Auch die EnBW konnte als strategischer Investor mit ins Boot geholt werden. (Foto: DZ-4 GmbH)

Das DZ-4-Team war nicht nur beim Crowdinvesting erfolgreich. Auch die EnBW konnte als strategischer Investor mit ins Boot geholt werden. (Foto: DZ-4 GmbH)

Herr Berghausen, seit 2012 gibt es DZ-4. Man braucht nur ein Dach und Sie planen, installieren und betreiben die PV-Anlage auf eigene Kosten. Der Hausbesitzer kann sowohl den erzeugten PV-Strom nutzen und im Winter zusätzlich noch weiteren Ökostrom von Ihnen beziehen. Das Geschäftsmodell klingt extrem spannend. Da verwundert es nicht, dass Sie im vergangenen Jahr über ein sehr erfolgreiches Crowdfunding auf Econeers 143 Investoren überzeugen konnten, insgesamt 180.000 Euro für das weitere Wachstum von DZ-4 bereitzustellen. Wie kam es dazu, dass Sie sich für eine Crowdfunding-Finanzierung entschieden haben?

Diese Entscheidung hatte mehrere Gründe: Zum einen der Charme des Crowdfunding an sich. Viele einzelne Elemente organisieren sich zu einem größeren Ganzen und können etwas bewegen. Genau dieser Aspekt steckt ja auch in der dezentralen Energieversorgung, die DZ-4 anbietet.

Dass dieser Ansatz neu ist und daher bei klassischen Kapitalgebern erst einmal etwas skeptisch beäugt wurde, war ein weiterer Grund für das Crowdfunding. Wir hatten unser erstes Anlagenportfolio umgesetzt, die Anlagen errichtet und waren auf der Suche nach einer Refinanzierung, um unser eingesetztes Kapital wieder für die nächsten Projekte zu mobilisieren. Für klassische Kreditinstitute war die Summe jedoch deutlich zu klein.

Der dritte Grund war sicherlich auch, das wir mittlerweile schon so etwas wie eine kleine DZ-4 Crowd gebildet hatten, für die wir gerne diese Anlagemöglichkeit schaffen wollten, bei gleichzeitig geringem Risiko. So entstand ein Produkt, dass wir dann auch Freunden und der Familie nur wärmstens an Herz legen konnten.

Crowdfunding verläuft nicht immer so erfolgreich wie in Ihrem Fall. Häufig werden die festgesetzten Mindestbeträge nicht erreicht. Was haben Sie getan, damit Ihr Crowdfunding-Projekt so erfolgreich verlaufen ist?

Wir haben versucht, unser Produkt, dass ja genauer gesagt ein „Crowdinvesting“ ist, möglichst transparent darzustellen. Dabei war die solide Basis wichtig, denn alle Anlagen waren ja bereits errichtet. Gleichzeitig bekommen die Crowdinvestoren eine attraktive Verzinsung und – auch nicht selbstverständlich – das Darlehen, das die Investoren geben, wird jährlich um 10% getilgt. So sinkt das Risiko eines Totalverlustes, das ja bei jedem Crowdfunding möglich ist, von Jahr zu Jahr.

Neben einem guten Produkt war es sicher dann auch eine gute Werbetrommel, die wir gerührt haben. Das Thema wurde in den Fachmedien gut aufgenommen, wir haben einen großen Newsletter-Verteiler und haben etliche Investoren im Freundes-, Bekannten und Familienkreis gefunden. So kamen wir dann recht zügig auf die 143 Investoren. Im Schnitt hat also jeder mehr als 1.000 Euro investiert. Das kann man durchaus als Alternative zum Sparbuch sehen.

Crowdfunding ist ja immer auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Der Warnhinweis ist ja auf der Econeers-Webseite kaum zu übersehen. Wie konnten Sie Ihre Investoren überzeugen, dass ein Investment in DZ-4 mehr Chancen birgt als Risiken?

Die 180.000 Euro, die wir eingesammelt haben, wurden zur Refinanzierung von insgesamt 28 Anlagen mit einem Gesamtwert von 468.000 Euro genutzt. Fast alle Anlagen waren zum Zeitpunkt des Fundings bereits errichtet. Die Einnahmen aus den Kundenverträgen kommen in festen Beträgen und über 10 Jahre oder länger. Das Anlagenportfolio ist zudem in einer geschlossenen, eigens für diese 28 Anlagen aufgesetzten Betriebsgesellschaft gebündelt. Neben den Crowdinvestoren gibt es in dieser Gesellschaft keine weiteren Darlehensgeber. Insofern sind die Crowdinvestoren, obwohl es sich um ein partiarisches Nachrangdarlehen handelt, faktisch im ersten Rang. Die Risiken sind insofern wirklich überschaubar.

Überzeugend war also sicher dieses solide Produkt. Gleichzeitig haben wir von den Investoren viele positive Rückmeldungen bekommen, dass sie sich freuen, über unser Crowdfunding in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren zu können, was für sie anders nicht möglich ist, da sie kein geeignetes Dach haben oder zur Miete wohnen.

Seit Crowdfunding-Ende ist nun mehr als 1 Jahr vergangen. Welche Punkte Ihres Investmentplanes konnten Sie bereits erfolgreich abhaken?

Wie beschrieben sind die Ausgaben und Einnahmen in der über das Crowdfunding refinanzierten Gesellschaft sehr überschaubar. Alle Investitionen sind getätigt und die Gesellschaft läuft praktisch im Autopilot weiter. Insofern sind wir durchaus auch stolz darauf, dass wir in unserem tatsächlichen Geschäftsverlauf nur geringfügige Abweichungen von unseren Planrechnungen haben.

Das Crowdfunding wird auch immer als guter Multiplikator beschrieben, um auf sein Geschäftsmodell aufmerksam zu machen und über die Investoren an Bekanntheit zu gewinnen. Wie sind Ihre Erfahrungen? Hat Ihnen das Crowdfunding bei Econeers geholfen, bekannter zu werden und neue Kunden zu gewinnen?

Sicher hat es uns auch geholfen, bekannter zu werden. Econeers ist eine etablierte und sehr professionelle Plattform und wir konnten mit unserem Projekt in der Econeers Crowd sicherlich den einen oder anderen Fan dazugewinnen. Auch haben sich neue Interessenten gemeldet, die über das Crowdfunding gelesen haben. Alles in allem war es ein richtiger und wichtiger Schritt für uns, auch rückblickend nach anderthalb Jahren. Wir werden heute auch immer noch ab und zu direkt darauf angesprochen und unsere Crowd freut sich immer zum 30.9. auf die Zins- und Tilgungszahlung. Alles in allem ein schönes Projekt!

Cowdfunding ist ja nur ein Finanzierungsinstrument, was man vermutlich wohl auch nur in der Regel einmal für ein Projekt bzw. ein Unternehmen einsetzt. Was würden Sie nach Ihrer erfolgreichen Kampagne jungen Gründern raten. Wann ist der ideale Zeitpunkt für ein Crowdfunding?

Crowdinvesting würde ich empfehlen, wenn man ein wirklich solides Produkt hat und es mit der Aufnahme fremder Gelder schwierig ist, gerade in der frühen Unternehmensphase, wenn die Kreditwürdigkeit eines neuen und noch nicht profitablen Unternehmens von klassischen Banken als noch gering eingeschätzt wird. Ausschlaggebend war für uns selbst der Spiegeltest: Können wir so ein Produkt guten Gewissens unseren Freunden anbieten und würden wir selber auch in ein solches Produkt investieren? Das sollte jeder Gründer mit einem klaren Ja beantworten.

Die PV-Branche befindet sich momentan im Umbruch weg von der Anlage als Kapitalanlage mit sicherer Einspeisevergütung hin zum Vehikel, sich günstig, unabhängig und umweltfreundlich selbst mit Strom vom Dach zu versorgen. Da müssten die Kunden doch bei Ihnen Schlange stehen. Wie sieht Ihre Zukunftsplanung mit DZ-4 aus?

Vertrieblich sind wir sehr zufrieden. Das Pachtmodell mit PV-Anlage und Speicher, das DZ-4 vor vier Jahren als erstes Unternehmen in den Markt gebracht hat, wird immer bekannter. Mittlerweile müssen wir weniger das Modell erklären als früher und können stattdessen besser mit unseren Produktvorteilen punkten. Mitte des Jahres haben wir mit der EnBW einen strategischen Investor aufgenommen, der für den nächsten Schritt, die Skalierung und das große Wachstum, sehr wichtig ist.

Vielen Dank für das Gespräch!

Dieses Interview ist Teil der #ziek Blog-Parade zum Thema "Mit Crowdfunding zu mehr Klimaschutz". Unter www.bmub.bund.de/ziek/klimaschutz-news/artikel/ziek-blog-parade finden Sie weitere Infos und eine Übersicht aller teilnehmenden Blogs und Magazine.

Über DZ-4

DZ-4 (www.dz-4.de) hat als erstes Unternehmen in Deutschland ein Mietmodell für kleine Solarstromanlagen entwickelt und ist damit Deutschland erster dezentraler Stromversorger. Privatkunden im Einfamilienhaus mieten bei DZ-4 eine Solarstromanlage mit und ohne Speicher und nutzen damit die Vorteile einer maßgeschneiderten Solarstromanlage ohne Eigeninvestition. Bis zu zwei Drittel ihres Strombedarfs bekommen sie vom eigenen Dach. Ergänzt wird die Versorgung mit „DZ-4 Wirklich Ökostrom“ aus dem Netz.

DZ-4 übernimmt Planung, Investition, Installation, Versicherung, Betriebsüberwachung und Service der Anlage auf dem Dach des Kunden und bietet damit ein Rund-um-Sorglos Paket. Dabei können Kunden zwischen zwei Produkten wählen: Mit DZ-4 EASY (PV-Anlage plus Netzstrom) bremsen Kunden schon vom ersten Tag an ihren Strompreis. Mit DZ-4 AUTARK (inkl. Speicher) entkoppeln sie sich bis zu zwei Drittel vom Netz und werden unabhängig.

Bei DZ-4 setzt sich Ihr neuer Strompreis etwas anders zusammen als bisher: Der monatliche DZ-4 Grundpreis umfasst die Miete für die Solarstromanlage, ggf. den Speicher, die Versicherung und die Betriebsüberwachung sowie das Beseitigen von Störungen. Dieser Grundpreis ist ein fester Betrag, der sich über die zehnjährige Vertragslaufzeit nicht verändert. Hinzu kommt ein monatlicher Abschlag für Ökostrom aus dem Netz. Der Netzstrom wird nach Ihrem tatsächlichen Netzbezug abgerechnet. Gegen diese beiden Ausgaben rechnen Sie die Einnahmen aus der EEG Vergütung, die Sie vom Netzbetreiber für eingespeisten, überschüssigen Solarstrom gutgeschrieben bekommen.

Wie DZ-4 funktioniert und wie einfach Sie Solarstrom mieten können, erfahren Sie hier: www.youtube.com/watch?v=JdylTd5S57Q

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