Erstes Mehrfamilienhaus "Energieplus-Haus in den Bergen" eröffnet
Herzstück: Wärmepumpe und zentrale Lüftungsanlage
Das Modellvorhaben "Energieplus-Haus in den Bergen" wurde in Holzständerbauweise errichtet und übertrifft den Passivhausstandard. Basis der Anlagentechnik des Mehrfamilienhauses mit sechs Wohneinheiten und einer gesamten Wohnfläche von 530 Quadratmetern ist eine Sole/Wasser-Wärmepumpe zur Wärmeenergieerzeugung in Kombination mit einer zentralen Lüftungsanlage. Erdsonden steuern den Einsatz der Wärmepumpe. Zur Wohnungsbeleuchtung werden dimmbare LEDs verwendet. Die Steuerung erfolgt über Präsenzmelder.
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Überschüsse trotz langer Winter und Verschattung
Das Energieeffizienzhaus Plus erzeugt dank einer sehr guten Dämmung, der Nutzung von Erdwärme und Photovoltaik sowie eines verringerten Energiebedarfs mehr Energie, als es benötigt. Und das trotz der verlängerten Heizperiode und indirekter Sonneneinstrahlung in bergiger Umgebung an seinem geografischen Standort in den Alpen. Mit der überschüssigen Energie werden Elektroautos betankt. Dabei kommt das Haus ohne futuristische Architektur aus, sondern wurde in der ortstypischen, regionalen Alpen-Architektur in Holzständerbauweise errichtet.
Wenn es hier funktioniert, dann funktioniert es überall
"Der Bau in regionaler Bauweise war eine zusätzliche Herausforderung", sagt Professor Ulrich Möller von der Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig und erklärt: "Die messtechnischen Ergebnisse aus diesem Modellprojekt sind wegweisend für das zukünftige Bauen in Deutschland. Wenn es hier funktioniert, dann funktioniert es überall." Möller hatte seit 2012 in einem gemeinsamen, vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Forschungsprojekt das Haus mitentwickelt, energetisch berechnet und übernimmt zukünftig auch das wissenschaftliche Monitoring und die Begleitforschung.
Viele weitere "Effizienzhäuser Plus" folgen in 2013
Bauherr des Projekts ist die Unternehmensgruppe Hans Angerer, die sich auf den Bau von Niedrigenergiehäusern spezialisiert hat. Das Gebäude in Bischofswiesen ist das erste Effizienzhaus Plus des Unternehmens und das erste Mehrfamilienhaus im Forschungsnetzwerk "Effizienzhaus Plus" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Insgesamt sind 35 Gebäude beteiligt, von denen die meisten Häuser im Laufe des Jahres 2013 bezugsfertig werden. Hintergrund des Forschungsprojektes ist die EU-Gebäuderichtlinie, laut der ab 2021 alle Neubauten nur noch einen sehr geringen Energiebedarf haben dürfen.