Letzte Aktualisierung: 09.09.2022

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Gashändler-Pleite: Deswegen beantragt VNG Staatshilfen

Der Gasimporteuer VNG, der sich ebenfalls für die Gasumlage beworben hat, steht durch russische Lieferausfälle und die damit gestiegenen Ersatzbeschaffungskosten kurz vor der Pleite. Die VNG AG mit Sitz in Leipzig, ein europaweit aktiver Gashandelskonzern und zu 74,21% im Besitz der EnBW, hat deswegen heute beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen nach § 29 Energiesicherungsgesetz (EnSiG) gestellt.

Unternehmenssitz der VNG in Leipzig

Der Leipziger Gasimporteur VNG ist durch die russischen Lieferengpässe derart in Schieflage geraten, dass das Unternehmen heute Staatshilfen beantragen muss, um vor der Pleite gerettet zu werden. (Foto: © VNG/ Eric Kemnitz)

Mit der VNG beantragt nach Uniper ein weiterer Gasimporteur staatliche Rettungsmaßnahmen. Laut EnBW sind Vorlieferanten, die ihre Lieferverpflichtungen nicht erfüllt haben, dafür ausschlaggebend. Von russischen Lieferausfällen betroffene Gasmengen mit teilweise fest vereinbarten Preisen müssen nun zu massiv höheren Preisen an den Handelsmärkten nachgekauft werden, um die Kunden der VNG weiter zu deutlich niedrigeren Preisen verlässlich beliefern zu können.

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Gebrochene Gas-Verträge über 100 TWh für VNG nicht mehr tragbar

VNG hat dabei zwei Verträge, die von russischen Lieferausfällen betroffen sind. Es besteht ein Direktvertrag ca. 35 TWh Gasbezug im Jahr mit Gazprom Export, der aktuell und absehbar nicht mehr bedient wird. Dieser Vertrag läuft Ende des Jahres aus. Die selbst mit der ab 1. Oktober 2022 erwarteten Entlastung durch die Gasumlage insgesamt im Jahr 2022 auflaufenden Verluste von circa 1 Milliarde Euro würde VNG als direkter Importeur aus eigener Kraft und gemeinsam mit weiteren Stabilisierungsmaßnahmen ihrer Anteilseigner tragen können.

Der größere Vertrag von beiden umfasst einen Gasbezug von ca. 65 TWh im Jahr mit einem inländischen Vorlieferanten, der Importeur der entsprechenden Gasmengen ist. Dieser Vertrag wird seit Mitte Mai nicht mehr durchgängig bedient. Die Kosten der Ersatzbeschaffung hat VNG im August bei historisch hohen Gaspreisen anders als zuvor erwartet zu erheblichen Teilen tragen müssen.

Mit Unterstützung der Bundesregierung wurde in den vergangenen Wochen nach Möglichkeiten gesucht, eine abschließende Einigung herbeizuführen, so die EnBW in einer Pressemitteilung. Diese erscheint jedoch kurzfristig und für VNG wirtschaftlich tragfähig nicht erreichbar. Die daraus absehbare finanzielle Belastung wäre für VNG nicht tragbar.

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Auch EnBW finanziell betroffen

Als Folge der bereits seit Mai stattfindenden Gespräche mit dem Vorlieferanten und zuständigen Ministerien hatte die EnBW als Mehrheitsgesellschafterin der VNG bereits mit Bürgschaften und Kreditlinien in hoher dreistelliger Millionenhöhe unterstützt. Aus den aufgelaufenen und erwarteten Schäden wurde bisher eine Belastung von rund 550 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr im EnBW-Halbjahresabschluss reflektiert.

Seit August haben sich die Rahmenbedingungen bei steigenden Kosten für die Ersatzbeschaffung jedoch weiter erheblich verschlechtert: Liefermengen wurden weiter gedrosselt bzw. vollständig gestoppt und die Gaspreise erreichten ein nochmals höheres Niveau. Dies führt in der Konsequenz zu weiter auflaufenden Verlusten bei der VNG.

Parallel zur Antragstellung auf Stabilisierungsmaßnahmen nach § 29 EnSiG werden die laufenden Gespräche der VNG und deren Anteilseignern mit der Bundesregierung über Möglichkeiten für eine Stabilisierung des Unternehmens fortgesetzt. VNG und EnBW setzen hier unverändert auf eine konstruktive und einvernehmliche Lösung.

Die konkreten Auswirkungen der Verluste aufgrund nicht erfüllter Lieferverpflichtungen und der in der Folge heute beantragten Sicherungsmaßnahmen auf die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des EnBW-Konzerns hängen von den Ergebnissen der weiteren Gespräche ab und können daher heute noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden.

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Bis zum russischen Angriffskrieg kerngesunde Unternehmensgruppe

Als drittgrößter deutscher Gasimporteur und Speicherbetreiber ist die VNG-Gruppe systemrelevant für die Versorgungssicherheit in Deutschland und strukturrelevant für Sachsen und Ostdeutschland. Die VNG-Gruppe versorgt rd. 400 Stadtwerke und Industriebetriebe mit Gas und lieferte 2021 rund 20% des deutschen Gasbedarfs.

Bis zum Beginn des russischen Angriffskrieges war VNG nach eigenen Angaben "eine kerngesunde Unternehmensgruppe", die über ihre vier Geschäftsbereiche Handel & Vertrieb, Transport, Speicher und Biogas einen Beitrag zur sicheren Versorgung Deutschlands mit Gas gewährleistet und darüber hinaus über ihre zukunftsgerichteten Aktivitäten im Bereich grüner Gase mit Biogas und Wasserstoff an der Gestaltung der Energiewende mitwirkt. Im Zuge der Auswirkungen des russischen Krieges auf die Energiemärkte wurde VNG unverschuldet in eine zunehmend kritischere Finanzsituation gebracht.

"Wladimir Putin hat der VNG den Gashahn zugedreht und damit ein kerngesundes und solides Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. VNG ist der drittgrößte Gasimporteur in Deutschland und damit für uns absolut systemrelevant. Denn mit Ihm wären auch rund 400 Stadtwerke und Industriebetriebe indirekt betroffen. Ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung alles dafür tun wird, um VNG zu stabilisieren. Das ist wichtig, damit keine Kettenrektion ausgelöst wird und durch eine Schieflage der Stadtwerke eine Versorgungsicherheit nicht mehr gewährleistet ist", sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig zur heutigen Ankündigung von VNG, Staatshilfe zu beantragen.

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