Letzte Aktualisierung: 10.02.2021

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Geothermie: Injektionsbohrung in Schwerin-Lankow kommt sehr gut voran

Nach der im Dezember 2018 fertiggestellten Förderbohrung am Standort des Lankower Heizkraftwerkes dreht sich in etwa 900 Meter Entfernung von der Förderbohrung unmittelbar neben dem Sportpark Schwerin-Lankow seit Anfang Februar 2021 der Bohrmeißel für die Injektionsbohrung. Laut Fachleuten kommt die Injektionsbohrung sehr gut voran.

Blick auf den Bohrplatz in Schwerin-Lankow Anfang 2021 (Foto: Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS))

Blick auf den Bohrplatz in Schwerin-Lankow Anfang 2021 (Foto: Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS))

Die Landeshauptstadt hat ein ehrgeiziges Ziel: Sie will bis zum Jahr 2035 CO2-neutral werden. Die Nutzung von Geothermie ("Erdwärme") ist für die Stadtwerke Schwerin deshalb eine Möglichkeit, einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen und klimafreundlichen Energiegewinnung zu leisten.

Dublettenbohrung soll 56 °C warmes Thermalwasser fördern

Im Stadtteil Schwerin-Lankow befindet sich in knapp 1340 Meter Tiefe eine erneuerbare Energiequelle, die nach der vollständigen Erschließung für ökologische Fernwärme sorgen wird. Dieses Aquifer führt eine unerwartet große Menge an circa 56 °C warmen Thermalwasser.

Bereits im Dezember 2018 wurde die Förderbohrung am Standort des Lankower Heizkraftwerkes fertig gestellt. Dort wird nach der baulichen Fertigstellung des Geothermieprojekts dann die Thermalsole entnommen, dessen Wärmeenergie in Fernwärme umgewandelt wird.

Unmittelbar neben dem Sportpark Schwerin-Lankow und somit etwa 900 Meter von der Förderbohrung entfernt, dreht sich nun seit Anfang Februar der Bohrmeißel für die Injektionsbohrung. Das Ziel dieser Bohrung ist derselbe Aquifer in 1.340 m Tiefe.

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Zweite Bohrphase: Bohrung wird jetzt horizontal abgelenkt

Nach fünf Bohrtagen hatte der Bohrer der Firma Daldrup & Söhne AG schon eine Tiefe von 400 Metern erreicht. „Bis Sonntagabend gilt es, Stahlrohre für den Ausbau des ersten Bohrabschnitts einzubringen. Dann soll die erste Zementation abgeschlossen sein, damit wir die Bohrungen im zweiten Abschnitt bis 1.235 Meter vorantreiben können”, sagt Paul Wagner, Bohringenieur der Firma Geothermie Neubrandenburg. „Probleme gab es bei den Arbeiten bisher nicht, sodass die geplante Bohrtiefe in zwei Wochen erreicht werden kann.“

Im Verlaufe dieser zweiten Phase muss die Bohrung auch horizontal um circa 200 Meter in nordwestliche Richtung abgelenkt werden. „Das ist notwendig, weil der technische Mindestabstand zwischen den beiden Geothermie-Bohrungen im Aquifer mindestens 1.100 Meter betragen muss”, sagt Projektleiter René Tilsen.

Auf den letzten 150 Metern, d.h. zwischen 1.193 und 1.296 m werden etliche Bohrkerne entnommen und einer geologischen Untersuchung zugeführt. Diese Bohrung in Schwerin bietet den Geologen und Wissenschaftlern neue Erkenntnisse über die Entwicklung des Gesteins, das sich in dieser Tiefe vor ungefähr 200 Millionen Jahren abgesetzt hat.

Nutzung der Schweriner Erdwärme erfolgt über Wärmepumpen

Das Besondere an der Anlage: Die Nutzung der Erdwärme erfolgt über Erdwärmepumpen. „Das ist einmalig in Deutschland, wahrscheinlich sogar in Europa”, sagt René Tilsen.

Dem Thermalwasser wird in der Geothermiezentrale seine Wärmeenergie entzogen und dann das Wasser für das Fernwärmeinetz mit den Wärmepumpen auf etwa 80° erhitzt. Nach der Entnahme der Erdwärmeenergie wird die ausgekühlte Sole zurück ins Erdreich, d.h. in denselben Aquifer zurück verpresst. Davon leitet sich auch der Name Verpress- bzw. Injektionsbohrung ab.

Vorausgesetzt, die Arbeiten am Bohrplatz Schwerin-Lankow laufen weiter so perfekt wie bisher, kann die Geothermie- Anlage im ersten Quartal 2022 ans Netz gehen und Schwerin mit „grüner Fernwärme” versorgen.

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Geothermie könnte 60% des Schweriner Wärmebedarfs decken

Mit der Nutzung der Geothermie können künftig mindestens 10 Prozent des Wärmebedarfs in der Landeshauptstadt gedeckt werden. Je nachdem, ob es weitere Standorte für die Geothermienutzung geben wird, kann dieser Anteil noch bis zu 60 Prozent erhöht werden. Die geologischen Voraussetzungen lassen dies nach heutiger Einschätzung zu.

Der 60 mal 60 Meter große Bohrplatz in Schwerin-Lankow wird nach dem Rückbau des Bohrplatzes, auf dem dann lediglich eine kleine Brunnenstube und eine Filterhalle verbleiben, als PKW-Parkplatz für Anwohner oder Stadionbesucher dienen.

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