Letzte Aktualisierung: 29.05.2025

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Groß und stark: Lohnen sich Solarmodule mit 500-Watt?

In den letzten Jahren hat sich die Photovoltaik rasant weiterentwickelt. Einer der sichtbarsten Fortschritte: Die Leistung einzelner Solarmodule steigt kontinuierlich – und mit der 500-Watt-Klasse scheint sich ein neuer Standard herauszubilden. Was steckt dahinter? Was bedeutet das für Hausbesitzer, Unternehmen und Installateure?

Trinasolar präsentierte auf der Intersolar 2025 auch die Vertex S+-Modulfamilie. Die Solarmodule mit über 500 Watt wurden für eine Vielzahl von Aufdachanwendungen auf Wohn- und Gewerbegebäuden entwickelt und zählen zum aktuellen Standard in der PV-Branche. (Foto: Trinasolar)

Die Photovoltaik-Branche befindet sich in einem rasanten Wandel. Hersteller aus China liefern sich ein Wettrennen um neue Module mit immer höherer Leistung Getrieben von Innovation, Kostendruck und der dringenden Notwendigkeit einer globalen Energiewende entstehen immer leistungsfähigere Solarmodule.

Wo vor wenigen Jahren noch Module mit 250 bis 350 Watt Peak (Wp) üblich waren, dominieren heute zunehmend PV-Module mit 500 Wattp und mehr den Markt – nicht nur in Großanlagen, sondern auch bei privaten und gewerblichen Dachinstallationen.

Marktführende Modul-Hersteller haben bereits mehrere Solarmodule mit 500+ Watt im Portfolio:

  • LONGi Solar – Hi-MO 6 & 7 Serie (TOPCon-Technologie)
  • JA Solar – DeepBlue 4.0 X
  • Trina Solar – Vertex S+ (bifazial, HJT)
  • Jinko Solar – Tiger Neo (TOPCon)
  • Canadian Solar – HiHero-Serie

Warum liefern PV-Module mit 500-Watt relativ mehr Strom?

Während früher meist 156 mm große Zellen (M2) verwendet wurden, sind heute 182 mm (M10) und 210 mm (G12) Standard. Durch die größere Zellfläche wird mehr Licht eingefangen, was zu höheren Stromerträgen führt. Ein typisches 500-Watt-Modul ist etwa 2,2–2,4 m2 groß.

Doch die Peak-Leistung allein sagt nicht alles. Denn 500-Watt-Module liefern mehr Strom als zwei 250 Watt-Module!

Denn Solarmodule mit 500 Watt besitzen auch einen höheren Wirkungsgrad. Früher lag dieser bei 15–18 %, heute erreichen hochwertige 500-Watt-Module 21–23 %. Neue Zelltechnologien wie TOPCon (Tunnel Oxide Passivated Contact), HJT (Heterojunction) oder IBC (Interdigitated Back Contact) ermöglichen eine effizientere Umwandlung von Licht in Strom.

Und mehr Busbars und eine verbesserte Verschaltung bedingen feinere Leitungen auf den Zellen. Mehrere dünne Leiterbahnen verteilen dann den Strom gleichmäßiger, verringern Widerstandsverluste und reduzieren die Mikroverschattung auf der Zelloberfläche.

Viele neue Module sind außerdem bifazial, d.h. sie erzeugen Strom auf Vorder- und Rückseite – z. B. durch reflektiertes Licht vom Boden - und sind besonders bei Freiflächenanlagen mit reflektierendem Untergrund (z. B. Sand, Beton, Schnee) ein großer Vorteil.

Tabelle: Technologie-Vergleich 500-Watt-Module vs. frühere Generationen
Kriterium Klassisches Modul (2015–2019) (300–350 Wp) 500-Watt-Modul (500–600+ Wp)
Modulgröße ~1,6–1,8 m² ~2,1–2,4 m²
Zellgröße M2–M6 (156–166 mm) M10–G12 (182–210 mm)
Wirkungsgrad 18–20 % 21–23 %
Zelltechnologie PERC, Mono TOPCon, HJT, Bifazial
Gewicht 18–22 kg 25–30 kg
Einsatzbereich Dächer, Kleinanlagen Großdächer, Gewerbe, Parks
Kosten pro Wp Höher Günstiger (Skaleneffekt)
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Sind 500 Watt-Module nicht zu groß und zu schwer?

Die Module der 500-Watt-Klasse stehen aber nicht nur für mehr Leistung, sondern auch für mehr Effizienz und geringere Systemkosten.

Einer der unmittelbar greifbaren Vorteile ist der geringere Modulbedarf bei gleicher Systemleistung. Während man früher für eine 10-kWp-Anlage bei 300-Watt-Modulen rund 33 Module reichen heute - mit 500-Watt-Modulen - 20 Module aus.

Das reduziert vor Allem den Montageaufwand, da weniger Module montiert, verschraubt und verkabelt werden müssen. Und verringert die Balance-of-System-Kosten (BoS) – also die Kosten für Verkabelung, Unterkonstruktion, Montagesysteme usw.

Tabelle: Praxis-Vergleich zwischen klassischen und 500-Watt-Modulen
Kriterium Klassische Module (300–350 Wp) 500-Watt-Klasse
Anzahl Module für 10 kWp 28–33 18–20
Flächenbedarf für 10 kWp ca. 55–60 m² ca. 42–46 m²
Installationsaufwand Hoch Niedriger
Verkabelungsaufwand Hoch Geringer
BOS-Kosten (pro kWp) Höher Reduziert
Wirtschaftlichkeit Gut Sehr gut
Ästhetik bei Dachintegration Durchschnittlich Besser (weniger Module)

Ein 500-Watt-Modul ist allerdings physisch deutlich größer (siehe Modulgrößen) als ein herkömmliches 300-Watt-Modul. Während ältere Module meist 1,65 bis 1,75 m lang und 1 m breit waren, erreichen 500-Watt-Modelle Längen von über 2,2 m und Breiten von 1,13–1,30 m.

Problematisch ist das vor allem bei kleinen oder verwinkelten Dachflächen und Dächern mit Dachgauben, Schornsteinen oder Oberlichtern. Da Module oft in einer einzigen Richtung (Hoch- oder Querformat) verlegt werden müssen, ist die Zahl der möglichen Konfigurationen mit 500-Watt-Modulen dann aufgrund der Größe geringer.

Die Folge: Die Dachfläche lässt sich möglicherweise nicht mehr optimal belegen, was paradoxerweise zu einem geringeren Ertrag führen kann, als mit kleineren Modulen.

Mit der Modulgröße steigt überdies auch das Gewicht. Während frühere Module 18–22 kg wogen, bringen große 500-Watt-Module 25 bis über 30 kg auf die Waage. Größe und Gewicht können eine Montage wiederum aufwändiger machen – auch aus Arbeitsschutzgründen sollte man mit zwei Monteuren pro Modul rechnen. Auch die Anforderungen an Transport und Handhabung steigen.

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Stromstärke, Verschattung & Kompatibilität bei Nachrüstung

Leistungsstärkere Module bedeuten auch mehr Strom pro Modul. Besonders bei paralleler Verschaltung mehrerer Stränge können dadurch hohe Ströme auftreten, die:

  • größeren Querschnitt bei Kabeln erfordern,
  • die Auswahl geeigneter Wechselrichter und Schutzeinrichtungen beeinflussen,
  • höhere Wärmeentwicklung zur Folge haben können,
  • oder sogar die VDE-Normen bei falscher Planung verletzen.

Für Elektriker und Planer bedeutet das: Sorgfältige Auslegung und elektrotechnische Präzision sind unverzichtbar.

500 Watt Solarmodule besitzen zudem ein höheres Verschattungsrisiko pro Modulfläche: Je größer ein Modul, desto empfindlicher kann es auf Teilverschattung reagieren. Obwohl moderne Module mit Bypass-Dioden arbeiten und oft in mehreren Substrings verschaltet sind, gilt:

  • Ein Baum, eine Dachkante oder ein Antennenschatten, der einen Teil eines Moduls betrifft, kann den Ertrag des gesamten Substrings deutlich senken.
  • Das Risiko von Leistungsverlusten durch Verschattung ist proportional zur Größe der Modulfläche.

Gerade bei urbanen Installationen oder unruhigem Gelände ein wichtiger Faktor.

Wer seine Anlage mit 500 Watt PV-Modulen nachrüsten möchte, sollte sich vorab über die Kompatibilität mit dem bestehenden System Gedanken machen. Denn viele bestehende PV-Systeme – sowohl mechanisch als auch elektrisch – sind nicht für die größeren Maße und Leistungen der 500-Watt-Klasse ausgelegt. Das betrifft:

  • Montagesysteme (Schienenabstände, Klemmbreiten)
  • Optimierer, Mikrowechselrichter oder Speicherlösungen
  • Ladesäulen und Energiemanagementsysteme, die auf 400-Watt-Module abgestimmt sind

Folge: In Bestandsanlagen ist ein einfaches Nachrüsten oder Mischen von Modultypen oft nicht möglich. Eine vollständige Neuplanung ist erforderlich.

Tabelle: Übersicht typischer Herausforderungen mit 500 Watt Solarmodulen
Herausforderung Beschreibung Betroffene Gruppen
Große Modulmaße Eingeschränkte Dachbelegung, weniger Flexibilität Hausbesitzer, Planer
Hohes Gewicht Erhöhte statische Anforderungen, schwierige Montage Installateure, Bauherren
Strom-/Spannungsprobleme Aufwendigere elektrische Auslegung Elektriker, Systemplaner
Verschattungsrisiko Größere Auswirkung bei Teilverschattung Betreiber, Dachplaner
Systeminkompatibilität Erschwerte Nachrüstung, inkompatible Altkomponenten Betreiber, Sanierer
Komplexere Logistik Lagerung, Transport und Hebetechnik anspruchsvoller Installationsbetriebe

Lohnt es sich, ein 500 Watt PV-Modul zu kaufen?

Die Entscheidung für eine bestimmte Modulleistungsklasse ist nicht nur technischer, sondern vor allem wirtschaftlicher Natur. Besonders häufig stellt sich dabei eine zentrale Frage: Lohnt sich der höhere Preis eines 500-Watt-Moduls gegenüber einem günstigeren 400-Watt-Modell überhaupt?

500-Watt PV-Module haben häufig einen höheren Stückpreis pro Modul, jedoch ist der Preis pro installierter Leistungseinheit (€/Wp) oft vergleichbar oder sogar günstiger – abhängig von Hersteller, Technologie und Marktzeitpunkt.

Fallbeispiel: 10-kWp-Anlage mit 400-Watt vs. 500-Watt-Modulen
Kriterium 400-Watt-Modul 500-Watt-Modul
Modulleistung 400 Wp 500 Wp
Anzahl Module für 10 kWp 25 20
Preis pro Modul (netto, Beispiel) 110 € 145 €
Gesamt-Modulkosten 2.750 € 2.900 €
Fläche pro Modul 1,74 m² 2,24 m²
Gesamtfläche 43,5 m² 44,8 m²
Installationsaufwand (geschätzt) Höher (mehr Module) Geringer (weniger Module)
Wechselrichterkosten Ähnlich Ähnlich
Unterkonstruktion Höher (mehr Klemmen etc.) Geringer
Gesamtkosten (inkl. BOS, Montage) ~12.000 € ~11.600 €
Kosten pro kWp 1.200 €/kWp 1.160 €/kWp
Kosten pro Wattpeak (€/Wp) 0,30–0,32 €/Wp 0,29 €/Wp

Ergebnis: Obwohl 500-Watt-Module teurer pro Stück sind, gleichen sich die Gesamtkosten aus – oder sie fallen sogar leicht zugunsten der 500-Watt-Variante aus. Entscheidend sind niedrigere Montage- und Systemkosten (BOS), die durch geringere Stückzahlen entstehen.

Auch die Amortisationszeit ist in beiden Fällen ähnlich, oft 8–12 Jahre, je nach Standort, Förderung und Eigenverbrauchsanteil. Durch weniger Materialeinsatz und niedrigere Installationskosten pro erzeugter kWh können 500-Watt-Module zudem geringere LCOE-Werte (Levelized Cost of Electricity) erreichen (z. B. <10 Cent/kWh bei Großanlagen).

Weiterer Pluspunkt: Je höher die Modulleistung, desto geringer ist der Ressourcenverbrauch pro erzeugter kWh Strom – vorausgesetzt, die Module halten ihre versprochene Lebensdauer von 25–30 Jahren.

Fazit: Lohnt sich das Upgrade auf 500 Watt?

Ja – unter den richtigen Bedingungen. Wer ausreichend Platz hat, geringe Verschattungsrisiken und eine optimierte Systemplanung, profitiert von den wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen der 500-Watt-Klasse.

Trotz höherem Modulpreis sind die Systemgesamtkosten oft gleich oder niedriger, bei gleichzeitig besserer Ressourcennutzung und höherer Flächeneffizienz.

Für komplexe Dachformen oder stark verschattete Standorte kann hingegen der Einsatz kleinerer Module sinnvoller bleiben – hier sind Flexibilität und Verschattungstoleranz wichtiger als Maximalleistung.

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