Sparbriefe, Genussscheine, Mikrokredite, Genossenschaftsanteile, Anleihen, Fonds oder Aktien. Zu fast allen Finanzprodukten gibt es mittlerweile auch eine "grüne Alternative". Und das aus gutem Grund. Immer mehr Leute wollen mit einem guten Gewissen Geld anlegen. Und ein "grünes Investment" heißt nicht, auf Gewinn zu verzichten. Viele nachhaltige Geldanlagen können mit konventionellen auf Augenhöhe konkurrieren. Und das Angebot wird zukünftig stark steigen, denn die Kosten zur Begrenzung des Anstiegs der Erderwärmung um 2 Grad Celsius wird schätzungsweise rund 500 Mrd. Euro jährlich kosten.
Private Investments werden immer wichtiger
Staatshaushalte sind hiermit überfordert. Daher werden private Investments in klimaschonende Technologien, in Energieeffizienz und in erneuerbare Energien notwendig. Während Deutschland im Vergleich mit grünen Geldanlagen in anderen Ländern lange zurücklag, konnte durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz Boden gut gemacht werden und einen deutlichen Anreiz setzen. Durch die damit verbundene Planungssicherheit ließ sich Geld umlenken und der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beschleunigen. Dies schuf mehrere hundert tausend neue Arbeitsplätze und einen deutlichen Beitrag zum deutschen Export. Schätzungen zufolge könnten bis 2020 weitere 200 Mrd. Euro an grünen Investments folgen.
Crowdfinancing und Mischfonds
Und eine finanzielle Beteiligung an der Energiewende ist nicht nur Wohlhabenden vorbehalten. Auch kleine Beträge können heute zum Beispiel über Crowdfinancing in Erneuerbare Energien-Projekte wie bei leihdeinerumweltgeld.de investiert werden. Dabei summieren sich Kleinstbeträge zu einem relevanten Finanzierungsanteil, der dann die Projektumsetzung garantiert. Dass diese Art der Beteiligung immer beliebter wird, zeigt die zunehmende Zahl an Crowdfunding-Anbietern. Eine weitere Anlagemöglichkeit bieten Fonds. Hier sollte jedoch genau hingeguckt werden, ob es sich wirklich um eine grüne Geldanlage handelt. Denn viele Fondsnamen deuten nämlich nur auf grünes oder nachhaltiges Investment hin, gewichten den Anteil Erneuerbarer Energien jedoch unterschiedlich. Was dann wirklich in den Umweltfonds, bzw. New-Energy-Fonds steckt, muss man häufig selbst herausfinden. Denn es ist nirgends festgelegt, welche Bedingungen eine nachhaltige Geldanlage erfüllen muss.
Auswahlkriterien für grüne Investmentfonds
Um eine Auswahl aus grünen Fonds zu treffen, können Kleinanleger nach dem Negativ-, Positiv- oder Best-in-Class-Ansatz vorgehen. Beim Negativansatz werden diejenigen Kapitalanlagen ausgeschlossen, die unter anderem in Unternehmen aus Branchen wie z. B. der Kernenergie, Gentechnik, Glücksspiel, Tabak oder Rüstung investieren. Beim Positivansatz legen Kleinanleger hingegen fest, was auf jeden Fall erfüllt werden soll. Dies können Kriterien wie die Einhaltung von Mindestsozial- und Ökostandards im Unternehmen und bei Zulieferern oder Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Minderheiten sein. Beim Best-In-Class-Ansatz werden aus einer Vielzahl von Branchen die ökologisch besten Unternehmen herausgesucht.