Holzpellets jetzt erstmals teurer als Heizöl!
Wie das Deutsche Pelletinstitut DEPI berichtete, erreichte der Preis für Holzpellets im September im Bundesdurchschnitt den Wert von 763,76 Euro/Tonne (t), wenn 6 t abgenommen werden. Das sind 11,8 Prozent mehr als im Vormonat und 322,7 Prozent mehr als im September 2021.
Bis zu 800 Euro pro Tonne im Nord-Osten
Als Gründe für die hohen Pelletpreise und längere Lieferzeiten werden die sehr große Nachfrage von Bestandskunden und vieler Neukunden, die ihre fossile Heizung ausgetauscht haben, angeführt. Zudem sind die Rohstoffpreise, Herstellungs- und Logistikkosten gestiegen.
Regional sieht es für den Besitzer einer Pelletheizung noch düsterer aus: In Süddeutschland liegt der Preis für Pellets bei durchschnittlich 741,26 Euro/t, in der Region Mitte bei 771,79 Euro/t. In Nord-/Ostdeutschland beträgt der Pelletpreis sogar 794,00 Euro/t.
Werden größere Mengen (26 t) abgenommen muss man im Süden 731,50 Euro/t, in der Mitte Deutschlands 750,89 Euro/t und im Norden/Osten: 765,73 Euro/t (alle inkl. MwSt.) bezahlen.
Pelletheizung verspielt weiteres Vertrauen
Umgerechnet auf die Wärmebereitstellung muss man nun beim Heizen mit Holzpellets mit 15,28 ct/kWh kalkulieren. Während man aktuell für das Heizen mit Gas 17,62 ct/kWh bezahlen muss und damit mit Holzpellets immer noch günstiger wegkommt als mit der fossilen Option, hat sich jetzt im Vergleich zum Heizöl etwas fundamental geändert.
Mit 15,22 ct/kWh ist es erstmals seit September 2022 günstiger mit dem klimaschädigenden Heizöl zu heizen als mit der umweltfreundlichen Pellet-Variante. Verschärfend kommt hinzu, dass auch Heizöl mit mehr als 1,60 Euro pro Liter sehr teuer ist.
Da in den letzten Jahren Ölheizungen durch Pelletheizungen ersetzt wurden, entfällt nun ein wichtiges Argument, seine alte Ölheizung auszutauschen. Die Pelletheizung dürfte damit weiteres Vertrauen einbüßen.

Sinkt der Pelletpreis im Winter?
Dieses Missverhältnis soll sich laut Experten des DEPI aber wieder ändern: "Wir gehen davon aus, dass sich die Lage langsam wieder entspannt, auch weil die Lager von Bestandskunden bereits gefüllt sind. Die ersten Anzeichen dafür bietet die sinkende Nachfrage, die in den letzten Tagen nahezu Normalniveau erreicht hat."
Diese Einschätzung werde laut DEPI auch von verschiedenen Händlern bestätigt, die Pellets schon wieder deutlich unterhalb des für September ermittelten Durchschnittspreises anbieten.
Ob der Preisrückgang bei den Holzpellets ausreicht, um wieder günstiger als Heizöl zu sein, bleibt fraglich. Denn viele Heizöl-Analysten gehen davon aus, dass die drohende Rezession die Nachfrage nach Heizöl abschwächen und damit auch der Preis wieder zurückgehen wird. Das missliche Preisverhältnis von Heizöl zu Holzpellets bliebe dann weiter bestehen.