Täglich fallen große Menge von Küchen- und Gartenabfällen aus privaten Haushalten, Grünschnitt von Gärtnereien, Speisereste aus der Gastronomie und überlagerte Lebensmittel aus dem Handel an. Konventionell wird dieser Biomüll über eine Restmülltonne in einer Müllverbrennungsanlage entsorgt. Eine ökologisch sowie ökonomisch sinnvolle Verwertung ist hingegen das Kompostieren oder Vergären.
In Kompostwerken werden neben Grünabfällen aus Gärtnereien und Baumschulen zum größten Teil Küchen- und Gartenabfälle verarbeitet. Der angelieferte Biomüll wird zunächst gesiebt und von Fremdstoffen wie Plastikfolien und Steinen befreit. Über Förderbänder gelangen die Bioabfälle dann in eine sogenannte Rottehalle, in der Mirkoorganismen, Bakterien und Pilze innerhalb von wenigen Monaten aus dem Biomüll hochwertigen Kompost erzeugen. Dieser Fertigkompost, der lose oder in Säcken an Landwirte und Hobbygärtner abgegeben wird, ist ein organischer Mehrnährstoffdünger, der Böden mit Phosphor, Kalium, Stickstoff und Humus regeneriert.
Das Vergären von Lebensmittelabfällen und Speiseresten beginnt mit der Lagerung des Biomülls in einem Bunker. Schneidwerkzeug zerkleinern nun Wurst, Obst und Gemüse. Fremdstoffe wie Konservenbüchsen oder Verpackungsmaterial werden hier aussortiert. Anschließend werden flüssige und feste Abfälle vermischt und gelangen in einen sogenannten Fermenter. In diesem wandeln Bakterien das flüssige Abfallgemisch bei 38°C innerhalb von 6 Wochen in Biogas um. Dieses Biogas ist mit einem Methangehalt von 65% sehr energiereich und kann in einem Blockheizkraftwerk verbrannt werden. Hieraus entsteht "grüner Strom" und Abwärme durch den Verbrennungsprozess.