Die beiden Kreidegruben Saturn und Schinkel in Lägerdorf sind rund 3 Kilometer voneinander entfernt und besitzen ein Gefälle von rund 80 Metern. Herrscht ein Überschuss an Windstrom, so könnte dieser dazu verwandt werden, Wasser von der tiefer liegenden Kreidegrube in das höher gelegene Becken zu pumpen.
Wird wieder Strom benötigt, so könnte das Wasser wieder in das tiefer liegende Becken abgelassen werden und aufgrund des Gefälles eine Turbine antreiben, die dann aus der Wasserkraft wieder Ökostrom produziert. Im Projekt Lägerdorf könnte diese Turbine dann eine Leistung von rund 70 Megawatt besitzen und bei Windstille zwei Tage lang Strom erzeugen. Dies entspricht dann einer Stromproduktion von 3,5 Gigawattstunden.
Der beschleunigte Ausbau Erneuerbarer Energien wird in Schleswig-Holstein vermehrt zu Netzengpässen führen. Grund hierfür ist, dass der Stromnetzausbau in der Höchstspannungsebene zeitlich nicht mit der erwarteten Leistungserhöhung und dem Neubau insbesondere von Windkraftanlagen mithalten kann. Speicher für Stromspitzen können in windstarken Zeiten helfen, Netzengpässe abzumildern und die Verfügbarkeit von regenerativ erzeugtem Strom, hauptsächlich aus Wind, zu erhöhen.
Zudem können Pumpspeicherkraftwerke wie das in Lägerdorf helfen, Windstrom verbrauchsabhängig bereitzustellen. Wenn immer mehr regenerativ erzeugter Strom die großen, aber jederzeit verfügbaren Kraftwerke ersetzt, werden kurzfristig abrufbare Stromerzeugungskapazitäten zur Sicherung der Netzstabilität benötigt. Diese sehr kurzfristig verfügbare Regelenergie dient dann der Konstanthaltung der Netzspannung.