Luft-Luft-Wärmepumpe: Altbau-Lösungen ohne Außengerät

Luft/Luft-Wärmepumpen sind typischen Klimageräten sehr ähnlich. Per Kältemittel-Kompression können sie heizen und kühlen und eignen sich gut für an Außenwände angrenzende Räume. Die Besonderheit von Monobloc-Luftwärmepumpen ist hingegen, dass Kompressor, Verdampfer und Verflüssiger samt Ventilatoren sowie Regelung und Kondensatwanne in einem Gehäuse verborgen sind.

Die neuen Modelle ohne Außengerät kommen optisch und akustisch somit deutlich unauffälliger daher und sollten bei einer Sanierung von Wohnanlagen mit Wohnungen von 50 bis 150 m² ins Kalkül gezogen werden. Vorteilhaft als Wärmepumpe für Mehrfamilienhäuser ist auch, dass jeder Wohnungseigner selbst entscheiden und umrüsten kann, bzw. kein Konsens aller Eigentümer über das gesamte Objekt notwendig ist.

Da sowohl die Kernbohrung als auch die Montage ausschließlich von innen vorzunehmen, was teure Kräne oder Industriekletterer hinfällig macht. Zudem ist bei der Montage kein Kältetechniker notwendig, da der komplette Kältekreislauf im Gerät verbaut ist. Für den Betrieb braucht es lediglich eine Steckdose. Dies minimiert den beim Einsatz von Wärmepumpen im Altbau erhöhten Planungsaufwand und sorgt für eine kurze Renovierungsphase.

Allerdings kommen die Monoblock-Luft/Luft-Wärmepumpen vornehmlich nur in den größeren Haupträumen mit Außenwänden zum Heizeinsatz. Für kleinere Innenräume wie Küche, Bad oder Diele bieten sich dann weitere elektrische Heizlösungen wie z. B. Infrarotpaneele an Wand und Decke oder Durchlauferhitzer für die Warmwasserbereitung an.

ETHERMA bietet ab April 2023 die FIRE+ICE Wohnraum-Wärmepumpe mit Klimafunktion mit einer Heizleistung von 3,05 kW bei einem COP-Wert von 3,28 an. Der integrierte Heizstab schaltet sich bei Bedarf automatisch dazu. Je nach Wunsch kann das Heizgerät über das Touchdisplay, die Fernbedienung oder die FIRE+ICE App gesteuert werden. Zur Montage der ETHERMA FIRE+ICE werden nur zwei Löcher in der Außenwand mit jeweils ca. 16 cm Durchmesser (inkl. Abdeckungen) notwendig.

Remko bietet mit der KWT 180 DC Monobloc-Luft-Luft-Wärmepumpe eine sogenannte "Wandtruhe" mit Invertertechnologie für Wohnräume, Büros oder andere Räumlichkeiten bis ca. 60 m³ Raumvolumen an. Die Monobloc-Wärmepumpe liefert eine Kühlleistung von 1,73 kW, die Heizleistung wird mit 1,71 kW bis zu Außentemperaturen von -10 °C angegeben. Weitere Besonderheit: Die Luft-Luft-Wärmepumpe von Remko nutzt das umweltschonende Kältemittel R290 ("Propan").

Die Monoblock Luft-Luft-Wärmepumpe von Remko ist nur 165 mm tief, 810 mm breit und 549 mm hoch und wiegt ca. 38 kg. Vier Ventilatorstufen ermöglichen eine Anpassung der Kühl- und Heizleistung an den aktuellen Bedarf. Die Soll-Temperatur liegt zwischen 16 und 31 °C. Per Fernbedienung oder Touch-Display lassen sich die Funktionen wie Timer, Automatik, Entfeuchtung oder Nachtbetrieb einstellen.

Luft-Luft-Wärmepumpen, konkret Außenluft-Raumluft-Wärmepumpen fallen grundsätzlich unter die Wärmepumpen-Förderung gemäß der „Richtlinie für die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“ vom 9. Dezember 2022.

Bislang wurden Luft/Luft-Wärmepumpen mit 25% vom BAFA gefördert. Wenn die Installation der Wärmepumpe, eine Ölheizung, eine Nachtspeicherheizung oder eine funktionsfähige Gasheizung von über 20 Jahren Betriebszeit ersetzt, dann waren sogar bis zu 35 Prozent Bundesförderung möglich.

Allerdings ist aufgrund weiterhin unklarer Spezifikationen und Anforderungen an die Geräte im Hinblick auf die geforderten Hersteller- und Fachunternehmererklärungen ein rechtssicheres Beantragen der Förderung für Luft-Luft-Wärmepumpen ohne ergänzende Klarstellung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) derzeit nicht mehr möglich.

Im Einzelnen handelt es sich um unklare Prozedere bei der Handhabung folgender Anforderungen:

1. Hydraulischer Abgleich von Außenluft-Raumluft-Wärmepumpen
2. Nachweis der Jahresarbeitszahl nach VDI 4650
3. Netzdienliche Schnittstelle (z. B. SGReady oder VHPReady)

Die unklare Lage bei den Anforderungen an die netzdienliche Schnittstelle führte nun dazu, dass das BAFA mit den Geräteherstellern übereingekommen ist, die Beantragung der Förderung für Außenluft-Raumluft-Wärmepumpen vorläufig auszusetzen und sie vorübergehend von der Liste der förderfähigen Wärmepumpen zu streichen. Durch diese drastische Maßnahme des BAFA sollen Streitigkeiten der Antragsteller mit dem BAFA aufgrund der aktuell unklaren Vorgehensweise beim späteren Nachweis vermieden werden.

Mit den technischen FAQ zur BEG EM ist das BAFA über die technischen Mindestanforderungen der Richtlinie hinausgegangen und hat SGReady und VHPReady quasi verpflichtend für die Erfüllung der Netzdienlichkeit definiert, obwohl der der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) frühzeitig darauf hingewiesen hatte, dass diese Standards nicht für Außenluft-Raumluft-Wärmepumpen anwendbar sind.

Der FGK, das BAFA und das BMWK bemühen sich nun um eine Anerkennung des FGK Status-Reports 60 "Anforderungen an DX-Wärmepumpen zur Erfüllung der Netzdienlichkeit nach BEG" in den technischen FAQ. Sobald hier eine Klarstellung herbeigeführt ist, sollen Luft-Luft-Wärmepumpen wieder in der Liste der förderfähigen Wärmepumpen aufgeführt und die Förderung kann wieder beantragt werden.