MAN liefert weltweit größte Luftwärmepumpe - nach Finnland!
Luftwärmepumpen gelten im Neubau als Standard. Bei Sanierungen kommt sie medial immer noch schlecht weg. Sie sei ja gerade im Winter nicht so effizient. Und zudem natürlich auch teurer als die heißgeliebte Gasheizung. Auch das neue BEG-Förderprogramm, das Wärmepumpen mit bis zu 70% der Kosten fördert, vermochte den Einbruch beim Wärmepumpenabsatz 2024 nicht stoppen.
Wärmepumpenabsatz 2024 stark rückläufig
Der Absatz von Wärmepumpen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2024 rückläufig. Die Hersteller setzten insgesamt nur 90.000 Einheiten ab, was einem Minus von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Daher rechnet der BDH bis zum Jahresende 2024 nur noch mit einem Absatz von maximal 200.000 Wärmepumpen. Die Bundesregierung hatte als Ziel formuliert, dass ab 2024 jedes Jahr 500.000 Wärmepumpen installiert werden.
Dagegen ist die Wärmepumpe in anderen Ländern bereits seit vielen Jahren die Standard-Heizung: Spitzenreiter sind demnach die nordischen Länder - allen voran Finnland mit einem Absatz von 69,4 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte im Jahr 2022. In Norwegen liegt der Vergleichswert bei 59,9, in Schweden sind es 39,3, in Estland 32 und in Dänemark knapp 30 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte.
In diesem Zusammenhang überrascht es nicht, dass nun die finnische Hauptstadt die weltweit größte Luftwärmepumpe in ihr Fernwärmenetz integrieren will. Mit MAN-Wärmepumpentechnologie sollen jährlich 26.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Mit Umgebungsluft und erneuerbaren Strom.
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Größte Luft-Wasser-Wärmepumpe der Welt
Dazu hat das finnische Energieunternehmen Helen Oy hat MAN Energy Solutions mit der Lieferung einer 33-MW-Luft-Wasser-Wärmepumpe als Teil des Heizwerkkomplexes Patola in Helsinki beauftragt. Das neue Heizwerk, zu dem die Großwärmepumpe und zwei 50-MW-Elektrokessel gehören, soll die CO2-Emissionen um insgesamt 56.000 Tonnen reduzieren.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die größte der Welt sein: Je nach Lufttemperatur wird sie eine Wärmeerzeugungskapazität von 20 bis 33 MW haben. Die Anlage kann bei Außentemperaturen von bis zu -20° Celsius betrieben werden und verwendet CO2 als natürliches Kältemittel in einem geschlossenen Kreislaufsystem.
Angetrieben von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird die Wärmepumpe Umgebungsluft als thermische Energiequelle nutzen, um die Wassertemperatur zu erhöhen und so die Anforderungen des Fernwärmenetzes zu erfüllen. Jährlich wird sie etwa 200 GWh Wärme an rund 30.000 Haushalte in Helsinki liefern.
Das Herzstück des Patola-Wärmepumpensystems ist ein ölfreier, hermetisch gekapselter HOFIM®-Motor-Kompressor, der von MAN Energy Solutions in Zürich (Schweiz) hergestellt und getestet wird. Die Kompressor-Einheit nutzt einen Hochgeschwindigkeitsmotor und aktive Magnetlager, wodurch sie ohne Trockengasdichtungssystem und ohne Ölsystem betrieben werden kann.
„Wettbewerbsfähig und effizient“ - selbst bei -20° Celsius
Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions, sagt: "Wir sind sehr stolz darauf, Helen bei der Erreichung der Klimaneutralität in Helsinki zu unterstützen. Unsere Wärmepumpentechnologie macht es möglich, klimaneutrale Wärme aus der Umgebungsluft wettbewerbsfähig und effizient zu gewinnen, selbst bei extrem niedrigen Temperaturen von bis zu -20° Celsius. Solche städtischen Fernwärmeprojekte, bei denen klimaneutrale Technologien zum Einsatz kommen, sind entscheidend, um die weltweiten Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen voranzutreiben. Wir freuen uns, dass unsere Wärmepumpenlösung eine Schlüsselrolle beim Vorantreiben der Energiewende spielt."
Juhani Aaltonen, VP, Green Investments bei Helen, erklärt: «Helsinki hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Die Umstellung unseres Wärmeversorgungssystems ist für die Erreichung dieses Ziels entscheidend. Nach Fertigstellung wird die Wärmepumpenanlage die durch das Heizen verursachten CO2-Emissionen erheblich reduzieren und uns dem Netto-Null-Ziel näherbringen. Darüber hinaus wird die neue Anlage zur Preisstabilität für unsere Kunden führen, da die Wärmeerzeugung leicht regulierbar ist."
Das finnische Ministerium für Wirtschaft und Beschäftigung hat Helen eine Energiesubvention für das Projekt gewährt und damit den erheblichen Beitrag der Großwärmepumpe zur Verringerung der CO2-Emissionen anerkannt. Die Anlage soll in der Heizperiode 2026-2027 in Betrieb gehen.
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Luftwärmepumpe nutzt CO2 als Kältemittel
Das Grundprinzip der Wärmepumpentechnologie besteht darin, die Wärmeenergie niedriger Temperatur durch die Nutzung elektrischer Energie auf ein höheres, nutzbares Niveau anzuheben.
Die Lösung von MAN zeichnet sich durch die Verwendung von toxikologisch und ökologisch unbedenklichem CO2 als Kältemittel für den gesamten Wärmepumpen-Kreislauf aus, was eine Wärmeabgabe bei Temperaturen von bis zu 90°C ermöglicht.
Darüber hinaus erlaubt die Lösung einen schnellen Energieausgleich im Stromnetz und unterstützt die Integration von intermittierenden Energiequellen wie Solar- und Windenergie.