Mini-Methan-Anlagen für jedermann: Küchen- & Gartenabfälle sollen russisches Erdgas ersetzen
Der Komposthaufen ist wieder beliebt. Ob als Wurmkiste oder Komposter-Bausatz, viele wollen ihre Küchen- und Gartenabfälle nicht einfach wegschmeißen. Eine noch elegantere Lösung, seinen Bioabfall nutzbringend zu verwenden, bietet die Krajete GmbH aus Pasching in Oberösterreich an: In einer kleinen Biogasanlage stellen Archaeen aus CO2 und H2 reines Methan her, das man dann statt russischem Erdgas verfeuern kann.
Achäa steigern Gasausbeute auf fast das Doppelte
Dabei setzt die Krajete GmbH auf eine Bio-Booster-Technologie. Diese nutzt nachhaltig produzierten Wasserstoff (H2), der in den Fermenter eingespeist wird und spezielle Fermentationsprozesse anregt. Die Archaeen stellen daraus Biogas her, das zur Hälfte aus Methan und zur anderen Hälfte aus CO2 besteht.
Üblicherweise wird das CO2 in aufwendigen Reinigungsprozessen entfernt und dann in die Umgebungsluft abgegeben. „Das ist eine teure und klimaschädliche Verschwendung. Unsere Achäa agieren hingegen effizient und klimafreundlich. Sie setzen das CO2zu Biomethan um und steigern so die Gasausbeute auf fast das Doppelte“, sagt Dr. Krajete, Gründer und CEO der Krajete GmbH.
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Überschüssiger PV-Strom sorgt für grünen Wasserstoff
Dabei bietet das Bio-Booster-Verfahren nicht "nur" den Vorteil der gesteigerten Gasproduktion, sondern erlaubt es bei vorhandenen Photovoltaikanlagen den oftmals überschüssig produzierten Photovoltaik-Strom in Form hochwertigen Wasserstoffs zu speichern – statt ihn für wenig Geld ins Stromnetz einzuspeisen.
„Unsere Technologien erlaubt es, mit Überschuss-Strom Wasser in H2 und Sauerstoff zu spalten und den Wasserstoff dann später für das Boostern der Gasherstellung durch Achäa einzusetzen. Damit wird die Methanausbeute enorm gesteigert und der billige Überschuss-Strom so zu einem Lieferanten wertvoller Energie“, so Dr. Krajete.
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Verunreinigungen werden durch spezielle Adsorptionstechnologie entfernt
Tatsächlich ist die biologische Gasherstellung aus Grünabfällen eine bereits lang bewährte Methode in der Landwirtschaft. Dort wird Biogas mit hohem CO2-Anteil in großen Fermentern hergestellt und in speziellen Blockheizkraftwerken für die Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Eine Nutzung wie Erdgas - in der dafür vorgesehenen Infrastruktur - ist auf Grund des hohen CO2-Anteils und anderer Verunreinigungen aber nicht unmittelbar möglich.
Genau hier setzt weiteres Know-how der Krajete GmbH an: "Wir haben in langjähriger Zusammenarbeit mit großen europäischen KFZ-Herstellern Technologien zur Aufreinigung von Abgasen entwickelt", erklärt Dr. Alexander Krajete.
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"Stickoxide und andere Verunreinigungen können wir mit einer eigens entwickelten Adsorptionstechnologie entfernen - diese Advanced Adsorption-Technologie ist extrem vielseitig einsetzbar."
So auch für die Aufreinigung von Gas aus Fermentern, das erst durch die Entfernung von Fremdgasen die Reinheit und Qualität erhält, die für die Nutzung als Erdgas benötigt wird.
Einfamilien-Fermenter soll bis zu 1.000 kWh Gas produzieren
Das Unternehmen entwickelt nun einen Fermenter, der für einen normalen Familienhaushalt konzipiert ist. Der ca. 2x1x1 m große Fermenter kann im Jahr bis 1000 kg Küchen- und Gartenabfälle fermentieren und dabei – dank des Bio-Boostings und der Advanced Adsorption – bis zu 1.000 kWh Gas in bester Qualität herstellen. Genug, um die Gasrechnung eines Einfamilienhaushalts signifikant zu reduzieren.