Am 20. August 2009 weihte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel den Solarturm Jülich ein. In diesem einzigartigen Demonstrations- und Forschungsvorhaben konzentrieren über 2000 einzelne Spiegel die Sonnenstrahlung auf die Spitze eines ca. 50 m hohen Turmes. Damit wird bei Temperaturen von bis zu 700 Grad Celsius Dampf erzeugt, der eine Turbine antreibt. Das Kraftwerk soll jährlich rund 1.000 MWh Solarstrom einspeisen. Zum Einsatz kommt auch ein neuartiger keramischer Festbettspeicher. Mit ihm können Schwankungen im Strahlungsangebot ausgeglichen sowie das Energieangebot der Sonne an den Strombedarf angepasst werden.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hob bei der Einweihung die Bedeutung des Projekts für die weltweite Nutzung der Solarenergie und für die internationale Spitzenposition deutscher Forscher und Unternehmen bei solarthermischen Kraftwerken hervor: "Wir unterstützen konsequent innovative Technologien im Bereich solarthermischer Kraftwerke. Mit dem Solarturm Jülich schaffen wir in Deutschland die Voraussetzungen dafür, zukünftig Sonnenstrom aus der Wüste zu nutzen."
Solarthermische Kraftwerke sind in erster Linie für den Einsatz in Ländern des Sonnengürtels geeignet. Weltweit ist die solarthermische Stromerzeugung auf dem Vormarsch und hat ein enormes Potenzial. Die Bundesregierung unterstützt den Ausbau solarthermischer Kraftwerke u. a. beim Solarplan der Union für das Mittelmeer sowie in der internationalen Klimaschutzinitiative. Zusätzlich fördert das Bundesumweltministerium kontinuierlich Forschung und Entwicklung von solarthermischen Kraftwerken und bereitet damit auch den Weg für Projekte wie dem Wüstenstromprojekt der "Desertec Industrieinitiative".
Der Solarturm Jülich wird gemeinsam vom Bundesumweltministerium und den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bayern gefördert. Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit Algerien wurde bereits der nächste Schritt zur Verbreitung der Technologie getan. Eine Machbarkeitsstudie zum Einsatz des Solarturms in Nordalgerien wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), www.bmu.de