Die Klimaschutzziele der Bundesregierung können im Bereich der Gebäudesanierung allein durch zusätzliche Fördermittel praktisch nicht erreicht werden. Dies belegt eine vom NABU bei der Prognos AG in Auftrag gegebene Studie, die errechnet hat, dass die Bundesregierung bereit sein müsste, neun Milliarden Euro pro Jahr zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung bereitzustellen. Der NABU hält diese Summen für unrealistisch und fordert daher einen Sanierungsfahrplan, der nicht nur fördert, sondern auch fordert.
Die NABU-Studie zeigt, dass die bereits beschlossenen sowie die angekündigten Maßnahmen bei weitem nicht ausreichen, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung im Gebäudebereich zu erreichen. Um trotzdem die Klimaschutzziele zu erreichen, fordert der NABU die Bundesregierung auf, ordnungsrechtliche Sanierungsvorgaben für den Gebäudebestand nicht von vornherein auszuschließen. "Was wir brauchen, ist ein kluges Zusammenspiel von Fordern und Fördern", erklärte der NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Beispielsweise könnten verbindliche Effizienzstandards für Gebäude langfristig festgelegt werden, um Hausbesitzern Planungs- und Investitionssicherheit zu geben.
Der Sanierungsfahrplan müsse sowohl verbindliche Zielvorgaben für Bestandsgebäude festlegen als auch in einem ausgewogenen Verhältnis staatliche Förderung dafür gewährleisten. "Aber der endlose Streit zwischen Bund und Ländern über ein Gesetz für Steueranreize zur Förderung energetischer Sanierungen verunsichert die Eigentümer und provoziert einen Investitionsstau", kritisiert Tschimpke. Ein Sanierungsfahrplan müsse Anreize schaffen, um Gebäudebesitzer für Sanierungsmaßnahmen zu motivieren, und zugleich die soziale Gerechtigkeit durch Ausnahmetatbestände und Härtefallregelungen sicherstellen. Zudem müsste es regionale Anlaufstellen für professionelle Information und Beratung geben.
Die NABU-Studie "Anforderungen an einen Sanierungsfahrplan - Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050" steht » hier zum Download zur Verfügung.