Eine Kerndämmung beschreibt das Verfüllen eines Luftspalts zwischen zwei Mauerwerkswänden oder zwischen Sparren. Gerade im Sanierungsfall ist die Kerndämmung eine unkomplizierte Möglichkeit, Energie einzusparen. Materialien wie Perlite oder Zellulose werden einfach in die Mauerwerkszwischenräume eingeblasen und verhindern so Wärmeverluste durch die Gebäudehülle. Wie jede Maßnahme, die nachträglich die anfänglich beabsichtigten physikalischen Eigenschaften der Immobilie verändert, bedarf es auch bei der Kerndämmung der Beachtung bautechnischer und thermischer Grundsätze.
Prinzipiell sollten nur Dämmstoffe Verwendung finden, die dauerhaft wasserabweisend sind. Die DIN 4108-10 kann hierbei als Qualitätskriterium herangezogen werden. Zudem ist darauf ist zu achten, dass der Abstand zwischen Innen- und Außenwand nicht zu groß ist, da sonst Luftschichtanker bedacht werden müssen. Daneben sind bei der Kerndämmung von zweischaligem Mauerwerk, Entwässerungsöffnungen im Fußpunktbereich der Außenschale anzubringen. Diese Maßnahmen müssen individuell an die Immobilie angepasst werden, um spätere Kältebrücken oder Feuchteschäden zu vermeiden.
Großer Vorteil der Kerndämmung ist, dass kein Wohnraum verloren wird. Zudem werden mit der Kerndämmung relativ günstig gute Wärmedämmeffekte erzielt, die zu einer schnellen Amortisation der Ausgaben führen. Alternativ zu dieser Dämmaßnahme ist die Dämmung der Außenwand von außen mit einer Dämmschicht und einer Verblendung möglich. Diese Maßnahme vermeidet die Gefahr von Kältebrücken und eröffnet die Option auch größere Dämmstoffdicken einzusetzen. In der Regel ist die Verblendung des Mauerwerks jedoch teurer als eine Dämmung der Hohlräume. Und auch optisch ist nicht jeder gewillt, einen ansprechenden Klinker zu verstecken.