Letzte Aktualisierung: 04.04.2016

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Panamapapers zeigen erneut Afrikas korrupte Erdölgeschäfte

Die sogenannten Panama-Papers wurden am Sonntagabend prominent in der Tagesschau angekündigt. Erste Veröffentlichungen der Süddeutschen Zeitung zeigen, welches Ausmaß die weltweiten Finanztransaktionen über Offshore-Konten angenommen haben und wie Politiker, Reiche und Promis ihre Einnahmen verschleiern. Während einige Überraschungen dabei sind, zeigen die Panamapapers vor Allem erneut auf, wie altbekannte, korrupte Regierungschefs und Staatsangestellte ihre Länder systematisch für ihren eigenen Profit in den Ruin führen. Wir haben uns die größten erdölexportierenden Länder Afrikas angeguckt und keine neuen Überraschungen gefunden.

Die Panamapapers legen erneut den Finger in die Wunde des korrupten Erdölgeschäfts und mahnen zu einem nachhaltigeren Konsum und einer schnelleren Energiewende. (Foto: energie-experten.org)

Die Panamapapers legen erneut den Finger in die Wunde des korrupten Erdölgeschäfts und mahnen zu einem nachhaltigeren Konsum und einer schnelleren Energiewende. (Foto: energie-experten.org)

Das wichtigste Exportprodukt Afrikas ist Erdöl. Es macht mehr als 40% aller Exporte Afrikas aus, gefolgt von Gold, Diamanten und Metallerzen. Zu den bedeutendsten Erdölexporteuren zählen neben Libyen und Algerien im Norden, Angola, Nigeria, Gabun, die Republik Tschad, Äquatorialguinea, der Südsudan und seit neuestem auch Ghana. Dass viele Politiker und hohe Staatsangestellte dieser Länder wie in anderen Ölländern auch durch undurchsichtige Geldströme korrumpiert werden, gilt seit langem als offenes Geheimnis bzw. ist bereits offiziell nachgewiesen. Teilweise liegen bereits Verurteilungen zu langjährigen Haftstrafen u.a. wegen Untreue vor.

Die Panama Papers zeigen nun erneut auf, dass gleich mehrere Politiker und hohe Staatsangestellte mit entsprechender Kompetenz im Erdölgeschäft über die Kanzlei Mossack Fonseca organisierte Offshore-Firmen besitzen. Unter anderem nennen die Panamapapers des International Consortium of Investigative Journalists folgende Power Player des afrikanischen Erdölgeschäftes:

Algerien: Abdeslam Bouchouareb, seit 2014 Minister für Industrie und Bergbau in Algerien, besaß eine Offshore-Firma, die angeblich dazu verwendet wurde, um Geschäfte in der Türkei, Großbritannien und Algerien abzuwickeln.

Angola: José Maria Botelho de Vasconcelos ist seit 2008 Minister für Erdöl in Angola und hatte die Vollmacht über eine Offshore-Firma während seiner ersten Amtszeit als Minister für Erdöl 1999 bis 2002.

Kongo: Bruno Jean-Richard Itoua, Leiter des staatlichen Ölkonzerns (SNPC) im Kongo, besaß Vollmachten von Offshore-Firmen während er Energieberater des Präsidenten und Chef der staatlichen Ölfirma war.

Nigeria: James Ibori, zwischen 1999 und 2007 Gouverneur von Delta, dem ölreichsten Bundesstaat Nigerias, soll ein 20-Millionen-Dollar-Jet über Offshore-Firmen und Schweizer Konten beschafft haben. James Ibori wurde bereits 2012 von einem Londoner Gericht wegen betrügerischem Komplott und Geldwäscherei verurteilt.

Südafrika: Clive Khulubuse Zuma ist ein Neffe des südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma und war vertretungsberechtigt bei der Offshore-Firma Caprikat Limited, die Ölfelder in der Demokratischen Republik Kongo erwarb.

Diese Enthüllungen sind keinerlei Geheimnis. Selbst auf den Webseiten der Bundesregierung ("Afrikas Öl: Fluch oder Segen?") werden diese Missstände in Afrika deutlich verurteilt: "Die erdölreichen Länder Subsahara-Afrikas gehören zu den ärmsten der Welt. Solange die Eliten in den afrikanischen Ländern durch Machtmissbrauch und Korruption die Erdölgewinne abschöpfen, erhält die Mehrheit der Bevölkerung kaum etwas von den Einnahmen. Die Machteliten sind die großen Gewinner - ebenso wie die internationalen Erdölkonzerne, die Rekordgewinne einfahren. Die rücksichtslose und unkontrollierte Rohstoffausbeutung erfolgt meistens auf Kosten von Mensch und Umwelt. Sie verschärft bestehende Konflikte oder lässt neue entstehen."

Alle diese Beispiele zeigen aber auch, dass auch die auf fossilen Energien beruhende Weltwirtschaft, aber auch jeder Autofahrer und Ölheizungsbesitzer sich darüber im Klaren sein muss, dass unser Konsum zu Armut, Korruption, Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen, Gewalt und Krieg dieser rohstoffreichen Länder beiträgt. Dass nun die Panamapapers öffentlichkeitswirksam mit entsprechenden Beweisen den Weg unseres Geldes für Benzin und Heizöl bis zu den Offshore-Konten dieser korrupten Eliten nachzeichnen, sollte uns mahnen, unseren Konsum zu überdenken und die Energiewende in Deutschland nicht länger hinauszuzögern.

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