Letzte Aktualisierung: 20.01.2010

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Querlüften oder Einzelraumlüften anstatt Fenster kippen!

Frische Atemluft mit ausreichendem Sauerstoffgehalt stellt das wichtigste Bedürfnis unseres menschlichen Organismus dar. Energieberater zeigen hier, wie man mit Querlüften und Einzelraumlüften optimale Raumklima erreicht

Mit verschiedenen Lüftungstechniken kann die Dauer und Luftwechslerate beim Querlüften und Einzelraumlüften beeinflusst werden. (Grafik: energie-experten.org)

Mit verschiedenen Lüftungstechniken kann die Dauer und Luftwechslerate beim Querlüften und Einzelraumlüften beeinflusst werden. (Grafik: energie-experten.org)

Ein Mensch kann ca. 3 Wochen ohne Nahrung, ca. 3 Tage ohne Wasser, aber nur 3 Minuten ohne Atemluft überleben. Da wir Menschen in den westlichen Industrienationen uns etwa 90% unserer Lebenszeit in Innenräumen aufhalten, ist saubere, schadstofffreie Raumluft ein wesentlicher Punkt für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Aus dem welttypischen Luftgemisch aus Stickstoff (N; etwa 80 Prozent), Sauerstoff (O2, etwa 20 Prozent), Edelgasen und Kohlenstoffdioxid (CO2; etwa 0,04 Prozent), das uns umgibt, filtert unser Körper sich den Sauerstoff heraus und scheidet den Rest des Gasgemischs plus das im Körper gebildete Kohlenstoffdioxid aus. Pro Tag atmet der Mensch 15.000 bis 20.000 Mal ein und aus. Dabei stößt er 5 bis 20 Liter CO2 stündlich aus. Hinzu kommen Dämpfe, die der Mensch beim Atmen und Schwitzen abgibt: bis zu 100 Gramm pro Stunde.

Gerade in Innenräumen gibt es jedoch sehr viele Luftbelastungen:

  • Wasserdampf aus Haushaltstätigkeiten (Kochen, Waschen)
  • Ausdünstungen von Menschen und Zimmerpflanzen
  • CO2, das wir ausatmen
  • Belastende Stoffe aus Wand- und Deckenfarben, Möbeln und anderen Innenraumwerkstoffen
  • Schimmelpilzsporen (z.B. aus Zimmerpflanzentöpfen)
  • Rauch aus Tabakprodukten oder Zimmeröfen
  • Staub aus Textilien, von Haustieren usw.

Eine zu feuchte Raumluft sorgt gerade im Winter für Tauwasserausfall an Wärmebrücken des Gebäudes und somit auch zu Schimmelpilzbefall an diesen Stellen. Schimmelpilze können zu Allergien und Asthma, gerade bei Kindern und geschwächten Menschen, führen.

Um die Raumluft von Schadstoffen und Feuchtigkeit befreien zu können, ist es wichtig, die Wohnräume täglich mehrmals richtig zu lüften. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die manuelle Lüftung über Fenster und Türen
  2. Die kontrollierte Be- und Entlüftung

Der wichtigste energetische und hygienische Gesichtspunkt im Winter heißt: Querlüften oder Einzelraumlüften anstatt Fenster kippen! Querlüften bedeutet ein paar mal täglich komplett alle Fenster und Türen der Wohneinheit zu öffnen und somit einen schnellen Luftaustausch zwischen der feuchten, verbrauchten Innenluft und der trockenen frischen Außenluft herzustellen. Dies sollte so ca. 5-10 Minuten dauern, wobei die Lüftungszeit von der Außentemperatur und der Anzahl der Lüftungen täglich abhängt.

Beim Einzelraumlüften wird dies lediglich raumweise getan. Jedoch ist, wenn möglich, die Querlüftung der Einzelraumlüftung vorzuziehen. Diese Lüftungsarten führen gerade im Winter dazu, dass die einströmende trockene Außenluft nach dem Schließen der Fenster und Türen sich sehr schnell an den Wänden, Decken, Böden und Einrichtungsgegenständen erwärmt und nun sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Somit wird Tauwasser- und Schimmelbildung vermieden.

Die sehr häufige Gewohnheit, Fenster gerade in Schlafräumen im Winter nachtsüber zu kippen, hat folgende Nachteile:

  • Es geht Wärmeenergie unkontrolliert durch die Kippstellung nach oben durch Fenster verloren, die Heizkosten steigen an
  • Die Kippstellung kann zudem nicht den gleichen effizienten Luftaustausch bieten wie die Quer- und Innenraumlüftung. Die Luftfeuchte im Raum sinkt kaum (siehe nachfolgende Übersicht der Luftwechselraten bei verschiedenen Fensterstellungen)
  • Durch das dauernde Nachströmen von Kaltluft kühlen die Außenwände des Raumes aus und durch die kältere Oberflächentemperatur an diesen Wänden entsteht noch mehr Tauwasser- und Schimmelgefahr
  • Unangenehme Zugerscheinungen und Atemwegsinfekte sind die Folge

Folgende Luftwechselraten wurden bei verschiedenen Fensterstellungen gemessen:

  • Fenster und Tür geschlossen: 0,1 bis 0,3
  • Fenster gekippt, Rollladen zu: 0,3 bis 1,5
  • Fenster gekippt, keine Rollladen: 0,8 bis 4,0
  • Fenster halb offen: 5 bis 10
  • Fenster ganz offen: 9 bis 15
  • Querlüftung: bis 40

Ein häufiges Problem tritt gerade mit der energetischen Sanierung von Wohngebäuden auf. Es werden neue, dichte Fenster eingebaut und das bestehende Lüftungsverhalten wird beibehalten, was zwangsläufig zu Schimmelproblemen führt. In gedämmten, energetisch hochwertigen Gebäuden ist somit mehrmaliges tägliches, wie oben beschriebenes, Lüften das A und O.

Wem aus beruflichen oder anderen Gründen hierzu die Möglichkeiten fehlen, dem sei der Einsatz einer Lüftungsanlage empfohlen. Eine von mehreren Varianten ist die Dezentrale Lüftungsanlage in der Außenwand. Diese lassen sich schnell, unkompliziert, und optisch unaufdringlich im Rahmen einer Innenraumrenovierung einbauen. Der Vorteil liegt in dem integrierten Wärmetauscher. Er leitet die ausströmende Wohnungsluft über Metallplatten, die sich dadurch erwärmen. Diese Wärme wird an die einströmende Frischluft abgegeben. Dadurch lässt sich eine Wärmerückgewinnung von bis zu 90% erzielen. Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Ihr Energieberater.

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