Die SolarWorld AG hat es seit heute schriftlich: Das Unternehmen darf im Osterzgebirge nach Lithium suchen. In Altenberg/Zinnwald überreichte der sächsische Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) als oberster Bergmann des Freistaates die offizielle Genehmigungsurkunde zur Erkundung des Rohstoffs an den Vorstandsvorsitzenden der SolarWorld, Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck.
"Sachsens Bergbau hat nicht nur eine lange zurückreichende Tradition, sondern auch eine Zukunft. Mit der weltweit steigenden Nachfrage nach Rohstoffen werden unsere heimischen Ressourcen wieder lukrativ. Wenn Sachsens Schätze gehoben werden, profitieren alle davon, denn das bringt Wirtschaftwachstum und Arbeitsplätze", sagte Minister Morlok. "Deshalb wünsche ich der SolarWorld viel Glück bei der Suche nach Lithium." Lithium wird vor allem für moderne Batterien zur Speicherung von Solarstrom verwendet. SolarWorld erwartet daher eine steigende Nachfrage nach diesem Rohstoff. Der deutsche Solartechnologiekonzern wird zusammen mit der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) die Lagerstätte innerhalb der nächsten Monate erkunden. Die TUBAF befasst sich als Ressourcen-Universität mit den Reichweiten seltener Bodenschätze und erforscht neue Technologien für Lithium-Ionen-Batterien.
"Mit der Genehmigung zur Lithiumerkundung im Osterzgebirge ist der erste Schritt getan, den Rohstoff für die Solarspeicher von morgen zu sichern", erklärt der Vorstandsvorsitzende der SolarWorld, Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck. "Wir erweitern gewissermaßen die solare Wertschöpfung in Deutschland, denn in Lithiumbatterien speichern Endverbraucher zukünftig ihren hausgemachten, solaren Eigenstrom. Damit machen sie sich unabhängiger von den steigenden Preisen der Energieversorger."
Der Antrag für die Aufsuchungsrechte für Lithium wurde zusammen mit der TUBAF am 24. November 2010 beim Sächsischen Oberbergamt gestellt. Die sächsischen Vorkommen rangieren unter den zehn größten Lithiumlagerstätten weltweit. Das Alkali-Metall Lithium kommt als Anode in wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz, die für Elektroautos, Laptops und Solarbatterien benötigt werden.
Hintergrund
Derzeit erkunden im Freistaat Sachsen acht Unternehmen Erzvorkommen. Die Suche ist meist auf die Hauptmineralien Kupfer, Zinn, Wolfram, Nickel und Molybdän gerichtet. Eines von ihnen, die Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatcompagnie GmbH, hat im Oktober 2010 seit etwa 40 Jahren dass erste neue Bergwerk in Deutschland errichtet. In Niederschlag (Erzgebirgskreis) bereitet es die Gewinnung von Fluss- und Schwerspat vor.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr