"Erfreulicherweise liefern die Erneuerbaren Energien immer mehr Strom. Die Hauptlast der Stromerzeugung in Deutschland tragen aber weiterhin Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke." Das sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), anlässlich einer aktuellen Erhebung des BDEW zum Erzeugungsmix.
Die Erneuerbaren seien noch weit davon entfernt, Strom rund um die Uhr zuverlässig zur Verfügung zu stellen. Müller betonte, dass Deutschland als wichtiger Industriestandort in absehbarer Zeit auf keinen Energieträger verzichten kann. Sie forderte eine sachliche und offene Diskussion darüber, wie die konventionellen Energien die Erneuerbaren in den nächsten Jahrzehnten ergänzen können. Ein zukunftsfähiger Kraftwerkspark müsse dafür ein sinnvolles Spektrum an Anlagengrößen von der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zu zentralen Großkraftwerken für die Grundlastversorgung umfassen.
Laut BDEW-Erhebung waren die konventionellen Energieträger auch im vergangenen Jahr die tragende Säule der Stromerzeugung: Fast 80 Prozent des Stroms in Deutschland wurden 2010 aus Kohle, Kernenergie und Erdgas produziert. Davon entfielen 41 Prozent allein auf Kohle. Die Kernenergie stellte 23 Prozent und Erdgas 14 Prozent des Stroms. Die Erneuerbaren Energien konnten ihren Beitrag zur Stromproduktion nach Angaben des BDEW leicht auf 17 Prozent steigern. Dabei trug die Windkraft 6,2 Prozent bei. Biomasse lieferte 4,7 Prozent des Stroms. Der Anteil der Wasserkraft lag bei 3,2 Prozent. Die Photovoltaik stellte 2,0 Prozent des Stroms und der Anteil regenerativen Stroms aus Müllkraftwerken betrug 0,8 Prozent.
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)