Studie zeigt: Solarmodule liefern oft weniger Leistung als versprochen
Ein beunruhigender Negativtrend
Bis 2016 wurden in den Labormessungen des Instituts im Durchschnitt sogar höhere Werte als die angegebenen Nennleistungen festgestellt. Doch seither zeigt sich ein besorgniserregender Negativtrend:
Zwischen 2020 und 2023 lag die durchschnittliche Abweichung bereits bei etwa 1,3 Prozent unter der Herstellerangabe. Während bis 2016 gelegentlich auch positive Abweichungen beobachtet wurden, ist dies seitdem kaum mehr der Fall.
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Erste Anzeichen einer Trendwende
Die neuesten Daten aus 2024 deuten nun auf eine leichte Erholung hin, doch die Abweichung liegt mit 1,2 Prozent immer noch im negativen Bereich.
Laut Daniel Phillip, Leiter der Abteilung Modulcharakterisierung und Zuverlässigkeit am Fraunhofer ISE, könnte dies darauf hindeuten, dass Hersteller das Problem zunehmend erkennen und beginnen, ihre Angaben realistischer zu gestalten.
"Wenn wir davon ausgehen, dass unsere Daten repräsentativ für den deutschen Markt sind, entspricht eine durchschnittliche Minderleistung von 1,2 Prozent bei einem Zubau von 16,2 Gigawatt im Jahr 2024 einer Gesamtleistung von etwa 195 Megawatt. Das entspricht der Nennleistung eines der größten Solarparks in Deutschland", so Phillip.

Qualitätsprüfung gewinnt an Bedeutung
Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer unabhängigen und kontinuierlichen Überprüfung der Leistungskonformität von Solarmodulen.
"Gerade angesichts der über 90-prozentigen Importabhängigkeit bei PV-Komponenten für den deutschen und europäischen Markt ist eine verlässliche Qualitätskontrolle unerlässlich", betont Prof. Andreas Bett, Institutsleiter am Fraunhofer ISE.
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Methodische Strenge für belastbare Ergebnisse
Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, wurden für die Studie strenge Filterkriterien angewandt. Inkonsistente Daten, Module ohne Seriennummer oder defekte Module wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Zudem wurden nur Messdaten von neuwertigen Modulen berücksichtigt, um statistische Verzerrungen zu vermeiden.
Um sicherzustellen, dass die Ergebnisse für Käufer von Solarmodulen relevant sind, wurden ausschließlich Projekte berücksichtigt, bei denen Auftraggeber und Hersteller nicht identisch waren. Außerdem flossen nur Module der Top-10-Hersteller eines jeweiligen Jahres in die Auswertung ein, sodass insgesamt Produkte von 15 Herstellern analysiert wurden.
Dank dieser hohen Standards und regelmäßiger Ringvergleiche kann das Fraunhofer ISE ein stabiles Kalibrierniveau nachweisen, das die Grundlage für diese fundierte Langzeituntersuchung bildet.
Was bedeutet das für die Energiewende?
Die Diskrepanz zwischen Herstellerangaben und tatsächlicher Leistung hat erhebliche Konsequenzen.
Betreiber von Photovoltaikanlagen müssen mit niedrigeren Erträgen rechnen als ursprünglich kalkuliert. Auch für Förderprogramme und Investoren ist die realistische Bewertung der Modulleistung entscheidend.
Die nun beobachtete leichte Trendwende könnte ein erstes Signal sein, dass Hersteller beginnen, ihre Angaben transparenter und realistischer zu gestalten.
Dennoch bleibt die Forderung nach unabhängigen Kontrollen und standardisierten Prüfverfahren bestehen, um langfristig eine höhere Verlässlichkeit und Effizienz im Solarsektor zu gewährleisten.
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