Letzte Aktualisierung: 28.05.2023

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Verbände warnen: Neue Gasheizungen sind Kostenfalle für Verbraucher

Was nach der Energiepreis-Explosion im letzten Jahr vielen bewusst sein sollte, wird nun noch einmal von Experten bestätigt: Wer jetzt auf eine neue Gasheizung setzt, der setzt sich damit langfristig stark steigenden Gaskosten aus. Verbände warnen daher davor, sich von vermeintlichen Auflagen des ab nächstem Jahr geltenden GEGs ins Bockshorn jagen zu lassen: Der Einbau einer Gasheizung ist eine Kostenfalle für Verbraucherinnen und Verbraucher!

Wärmepumpen sind auch in bestehenden Gebäuden teils wesentlich günstiger als Gasheizungen. Dies belegen Berechnungen der DUH und des GIH. Zudem wird der Zertifikatehandel für Gas- und Öl, der wenig politische Einflussnahme vorsieht, die fossilen Heizkosten evtl. drastisch erhöhen. Die Verbände warnen daher davor, dass der Einbau einer Gasheizung zur Kostenfalle für Verbraucherinnen und Verbraucher werden kann. (Foto: energie-experten.org)

Run auf Öl- und Gasheizungen

Ab kommendem Jahr dürfen kaputte Heizungen nicht mehr gegen reine Öl- und Gasheizungen ausgetauscht werden. Viele Falschmeldungen in den Medien und populistische Aussagen der Opposition und FDP schürten daraufhin Angst vor dem vom Bundesbau- und Bundeswirtschaftsministerium initiierten GEG-Novelle. In der Folge berichteten viele Heizungsbauer von einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen.

Demnach müssen Verbraucher auch bei Öl- und Gasheizungen mit monatelangen Lieferzeiten rechnen. Dies führt wiederum dazu, dass Kunden mit dem neuen GEG in Konflikt geraten. Denn wer jetzt eine neue Gas- oder Ölheizung bestellt, diese aber erst im kommenden Jahr geliefert wird, darf sie dann nicht mehr einbauen lassen. Und ein Umtausch ist dann auch nicht mehr möglich. Manche Handwerksbetriebe raten ihren Kunden daher davon ab, jetzt noch eine neuen Öl- und Gasheizung zu bestellen.

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Wärmepumpen sparen 12 Prozent Kosten - auch im Bestand

Gegen eine solche Torschlusspanik spricht auch, dass man mit der Entscheidung für eine neue Gas- oder Ölheizung auf Energieträger setzt, die nicht erst letztes Jahr zur Kostenfalle für Verbraucherinnen und Verbraucher wurden (wir berichteten), sondern mittel- und langfristig nur teurer werden können.

Verbände warnen daher davor, sich verunsichern zu lassen. Denn viele Praxisbeispiele und Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe und des Energieberaterverbandes GIH belegen, dass Wärmepumpen auch im Bestand günstiger sind als neue Gasheizungen. Der Einbau neuer Gasheizungen sei daher eine Kostenfalle für Verbraucherinnen und Verbraucher!

Dies zeigt ein neuer Kostencheck der DUH und des GIH. Die Rechnungen verdeutlichen, dass es Verbraucherinnen und Verbraucher teuer zu stehen kommt, jetzt noch eine neue Gasheizung zu installieren. Wer heute im Einfamilienhaus eine Wärmepumpe statt einer neuen Gasheizung installiert, spart unter Berücksichtigung der Investitionskosten rund 12 Prozent Energiekosten im Jahr.

Wechsel kann auch bei funktionstüchtigen Gasheizungen wirtschaftlich sein

Der Kostencheck beruht auf wissenschaftlichen Berechnungen des Analyse- und Beratungsunternehmens Prognos, das sich auf exemplarische Gebäudedaten bezieht. Ergänzt werden diese Berechnungen durch Zahlen aus konkreten Praxisbeispielen.

Der Kostencheck von Prognos zeigt auch, dass sich der Einbau der Wärmepumpe nicht nur dann lohnt, wenn die Gasheizung kaputtgeht. In Mehrfamilienhäusern kann ein Wechsel schon vor Ende der Betriebsdauer der Gasheizung wirtschaftlich sein.

In einem kleinen Mehrfamilienhaus beträgt die Einsparung sogar knapp 15 Prozent beziehungsweise 0,17 Euro pro Quadratmeter für die Mieterinnen und Mieter. Über die Lebensdauer der Wärmepumpe gerechnet, werden hier für das Gebäude bereits heute 383 Euro jährlich gespart. Mit einzelnen Sanierungsmaßnahmen kann die Wärmepumpe ihre Vorteile gegenüber Gasheizungen sogar noch einmal stärker ausspielen.

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Zertifikatehandel für Brenn- und Treibstoffe: CO2-Preis verteuert Gas und Öl

Wer jetzt auf eine neue Gasheizung setzt, wird aber auch langfristig mit Preissteigerungen konfrontiert werden. Denn der CO2-Preis, der ja nur für fossile Heizungen und nicht für Wärmepumpen anfällt, wird kontinuierlich steigen.

Denn erst Ende April weitete die EU die Emissionshandelsrichtlinie (EHRL) auch auf Brenn- und Treibstoffe aus. Zukünftig müssen dann die Lieferanten von Brenn- und Treibstoffen für die auf das von ihnen gelieferte Benzin, Erdgas, Heizöl, Diesel etc. entfallende CO2-Zertifikate an die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) abführen.

"In Deutschland gibt es bereits einen solchen CO2-Preis, der aktuell 30 Euro beträgt. Deutschland kann seinen existierenden Emissionshandel fortführen, wenn dieser zu höheren Preisen führt als das neue EU-System. Wie hoch dieser Preis werden soll, ist noch unklar. Die EU strebt einen Preis von 45 EUR/tCO2 an", schreibt die Klima- und Energierechtsexpertin Dr. Miriam Vollmer auf ihrem Blog.

Der CO2-Preis könnte für Besitzer von Öl- und Gasheizungen langfristig noch teurer werden. Denn anders als im aktuellen deutschen System ist die verfügbare Menge an Zusatzzertifikaten begrenzt. Ist die Marktstabilitätsreserve (MSR) erschöpft, hat die Kommission keine Möglichkeiten mehr, die CO2-Preise abzufedern. Außerdem verbietet die EU-Rechtsprechung, dass Deutschland Preissteigerungen zukünftig durch Zuschüsse vom Fiskus abmildert („Tankrabatt“).

Letztlich kann nur ein schneller Ausbau an z. B. Wärmepumpen helfen, die zukünftige Höhe der CO2-Preise zu begrenzen. Dies könnte aber wieder dadurch konterkariert werden, dass der Wärmepumpen-Boom selbst dafür sorgen könnte, dass Gasheizungen immer teurer werden. Denn die Netzentgelte für Gasleitungen werden immer teuer, wenn es weniger Anschlüsse gibt. Manche Gasnetze werden durch vermehrten Einbau von Wärmpumpen unrentabel und zurückgebaut.

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„GEG muss schnellstmöglich novelliert und neue Gasheizungen ausgeschlossen werden“

Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen daher mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes eine klare Orientierung darüber, welche Heizung sich lohnt. Die DUH kritisierte deshalb, dass die für den letzten Donnerstag angekündigte erste Lesung im Bundestag durch die FDP blockiert wurde und sich die Novelle daher weiter verzögert und Verbraucherinnen und Verbraucher im Unklaren gelassen werden.

Dazu Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Um Verbraucherinnen und Verbraucher vor hohen Heizkosten zu schützen, müssen das Gebäudeenergiegesetz schnellstmöglich novelliert und neue Gasheizungen ausgeschlossen werden. Sowohl unsere realen Beispiele als auch wissenschaftliche Modellrechnungen zeigen, dass Eigentümerinnen und Eigentümer mit Wärmepumpen bereits heute monatlich Kosten sparen können. Klima- und verbraucherfreundliches Heizen mit Wärmepumpen muss für alle möglich sein. Dafür muss die Bundesregierung Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Anschaffungskosten mit einer einkommensabhängigen Förderung unterstützen. Luftschlösser wie H2-ready-Heizungen dürfen keinesfalls gefördert werden. Sie sind nicht nur eine Kosten-, sondern auch eine Klimafalle.“

„Die Bundesregierung muss den Verbrauchern hier eine klare Orientierung geben und neue Gasheizungen ausschließen. Grundsätzlich gilt: Durch energetische Maßnahmen an der Gebäudehülle läuft eine Wärmepumpe effizienter. Wenn die Heizung noch funktioniert und erst energetische Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden, kann die Wärmepumpe ideal auf den dann deutlich gesunkenen Energiebedarf ausgelegt werden“, empfiehlt Arne Kruft, Bundesvorstand Technik des Energieberaterverbands GIH.

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