Morgen ist der Tag erreicht, an dem nach Berechnungen des Global Footprint Network alle Ökodienstleistungen, die die Natur für ein Jahr bereitstellt, aufgebraucht sind. Der Earth Overshoot Day markiert den Zeitpunkt, an dem bis zum Ende des Jahres mehr Ressourcen verbraucht und Abfall verursacht werden als die Erde bereitstellen oder ausgleichen kann. Welche gravierenden Auswirkungen dies auf das zukünftige Leben unserer Kinder haben wird, zeigt eine neue Studie von terre des hommes und Germanwatch "Sonnige Zukunftsaussichten? Klimawandel, Wasser und die Rechte von Kindern und zukünftigen Generationen".
Durch den Klimawandel steigt die globale Durchschnittstemperatur an, was viele Auswirkungen auf das Ökosystem der Erde hat. Eine Konsequenz der Erwärmung ist die Vermehrung von Krankheitserregern. Mehr Bakterien in Brunnen und Trinkwasserspeichern haben gravierende Folgen für Kinder. Schon jetzt zählen Durchfallerkrankungen zu den Haupttodesursachen von Kindern unter fünf Jahren. "Für die peruanische Hauptstadt Lima beispielsweise belegen Studien den engen Zusammenhang von zunehmender Erwärmung und Gesundheitsrisiken: Dort steigt mit jedem Zehntelgrad Celsius Temperatursteigerung die Zahl der Durchfallerkrankungen um acht Prozent. Deshalb gehören Kinderrechte und Klimaschutz ganz eng zusammen", erklärt Danuta Sacher, Geschäftsführerin von terre des hommes.
Der steigende Bedarf an natürlichen Ressourcen mündet in Raubbau an der Natur und zerstört damit die Lebensgrundlage vieler Menschen: Allein im Amazonasgebiet ist bereits ein Fünftel des Regenwaldes abgeholzt. Besonders arme Familien sind auf Nahrung aus der Natur angewiesen. Die Zerstörung der Umwelt beraubt sie und nachkommende Generationen ihrer Existenz. Deshalb fordern terre des hommes und Germanwatch die Wende zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Konsumorientierung, um die Lebenschancen zukünftiger Generationen zu sichern. "Um das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt zu schützen, bedarf es einer doppelten Handlungsstrategie: das Unbewältigbare durch massiven Klimaschutz zu vermeiden. Und das Unvermeidbare zu bewältigen - durch Anpassungsmaßnahmen, die die besonders verletzlichen Menschen, gerade auch Kinder, ins Zentrum stellen", erklärt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
Die Studie "Sonnige Zukunftsaussichten? Klimawandel, Wasser und die Rechte von Kindern und zukünftigen Generationen" steht » hier zum Download zur Verfügung.