Wärmepumpe aus dem Baumarkt: Wer steckt hinter den Angeboten von OBI, toom und Globus?

Der Wärmepumpen-Boom ist längst in deutschen Baumärkten angekommen. Im Fokus steht nicht der Verkauf von Geräten, sondern das Rundum-Sorglos-Paket: Wärmepumpe inklusive Beratung, Installation und Fördermittelservice – alles aus einer Hand, so scheint es. Doch wer steckt tatsächlich hinter diesen Angeboten?

Was auf den ersten Blick nach einem Service des vertrauten Baumarkts aussieht, ist in Wahrheit oft ein Netzwerk aus Partnerfirmen und lokalen Handwerksbetrieben. Für Kundinnen und Kunden kann das entscheidend sein – denn ob sie am Ende eine gut geplante und fachgerecht installierte Wärmepumpe erhalten, hängt maßgeblich davon ab, wer das Projekt tatsächlich ausführt.

Gerade in einem Markt, in dem Nachfrage, Preisdruck und Förderbedingungen ständig in Bewegung sind, lohnt sich ein genauer Blick hinter die Werbeversprechen: Welche Aufgaben übernimmt der Baumarkt selbst – und wo beginnt die Verantwortung externer Partner? Wir wollten es genauer wissen und haben bei OBI, toom und Globus Baumarkt nachgefragt.

Im Gespräch mit energie-experten.org erläuterte Thorsten Lewandowski, Corporate Communications & PR bei OBI, das Wärmepumpen-Konzept eines der umsatzstärksten Baumarktbetreibers: OBI verstehe sich nicht als Verkäufer oder Installateur von Wärmepumpen, sondern als Vermittler zwischen Kundinnen und Kunden und qualifizierten SHK-Fachbetrieben.

Grundlage sei das unternehmensweite Solution Partnering Konzept, mit dem OBI sich von der reinen Produktwelt des klassischen Baumarkts hin zu einer „Lösungsplattform“ entwickle.

Kundinnen und Kunden, die auf OBI.de eine Wärmepumpenlösung anfragen, werden über einen digitalen Bedarfsfragebogen zunächst vorqualifiziert. Anschließend übermittelt OBI die Anfrage an einen passenden regionalen Handwerksbetrieb aus seinem Partnernetzwerk. Dieser erstellt das Angebot, schließt den Vertrag direkt mit dem Kunden und führt auch die Installation durch. OBI begleitet den Prozess organisatorisch, erhebt aber keine eigenen Preise und verkauft auch keine Geräte aus dem Baumarktsortiment.

Das Partnernetzwerk umfasst nach Unternehmensangaben inzwischen eine dreistellige Zahl an Fachbetrieben in Deutschland und Österreich, die vor ihrer Aufnahme einen mehrstufigen Prüfprozess durchlaufen. Besonders hervorgehoben werden auf obi.de hingegen die auf Wärmepumpen spezialisierten Unternehmen Vamo und hansetherm und der Sanierungsdienstleister 42Watt.

Der Baumarkt erhält für seine Leistungen eine Vermittlungsgebühr, entweder pro qualifiziertem Lead oder pro realisiertem Projekt. „Wir verkaufen keine Wärmepumpen. Wir setzen Projekte um – mit den richtigen Partnern“, fasst Lewandowski das OBI-Konzept zusammen.

Daria Ezazi, Head of Corporate Communications bei der toom Baumarkt GmbH, erläuterte uns ihr Wärmepumpen-Angebot: toom fungiert hierbei als Vermittler und Koordinator eines umfassenden Sanierungs- und Installationspakets und setzt auf ein Netzwerk starker Partner wie hansetherm für Wärmepumpen, Fuchs & Eule für Energieberatungen und Otovo für PV-Anlagen.

Das toom-Angebot startet wie bei OBI mit einer kostenfreien Erstberatung – über toom wird die Anfrage mit Angaben zur Immobilie und den energetischen Voraussetzungen aufgenommen.

Im nächsten Schritt wird mit dem Partner hansetherm eine Planung inklusive Förder- und Finanzierungsberatung angeboten; danach übernimmt hansetherm die komplette Installation deutschlandweit innerhalb etwa 30 Tagen sowie die Service-/ und Wartungs-Leistungen. Auf der Webseite heißt es etwa: „Rundum-Sorglos-Paket: Planung, Förderung, Installation und Wartung – aus einer Hand“.

Essenziell: Der Vertragspartner gegenüber dem Kunden ist nicht toom selbst, sondern der benannte Kooperationspartner. toom erläutert dies in ihren FAQ wie folgt: „Die durch die toom Baumarkt GmbH vermittelten Leistungen werden direkt durch den benannten Kooperationspartner oder dessen verbundene Unternehmen gegenüber dem Kunden erbracht.“

Damit positioniert sich toom ebenfalls als Einstiegspunkt für Kundinnen und Kunden - das Unternehmen übernimmt Vermittlung, Bündelung und Rabatt-Aktionen (z. B. Vergabe einer Vorteilskarte), übernimmt aber nicht selbst die technische Ausführung.

In Ezazis Worten: „Mit einem Netzwerk aus starken Partnern begleitet der Baumarkt Kund:innen ganzheitlich bei der Sanierung.“

Der Globus Baumarkt bietet ein komplettes Dienstleistungspaket an: Unter dem Motto „Wärmepumpen-Beratung & Einbau - alles aus einer Hand“ wird zusammen mit dem Servicepartner Dream Maker GmbH ein Schritt-für-Schritt-Ansatz verfolgt.

Zuerst erfolgt eine Video-Chat-Erstberatung durch zertifizierte Energieberater von Dream Maker, in der der Einbau-Check für das eigene Haus durchgeführt wird – inklusive Einschätzung, ob eine Förderanfrage bei der KfW gestellt werden kann. Nach der Förderzusage kann über Globus eine Wärmepumpe samt eines Montagepakets erworben werden.

Die Montagepakete (z. B. Varianten „S“, „M“, „L“) umfassen die Abwicklung von der Stilllegung der alten Anlage bis zur Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der neuen Anlage. Auf der Webseite nennt das Unternehmen zudem konkrete Preise:

• Dream Maker Wärmepumpe Montagepaket S: 17.299,00 €
• Dream Maker Wärmepumpe Montagepaket M: 19.999,00 €
• Dream Maker Wärmepumpe Montagepaket L: 21.599,00 €

Hinzu kommen dann die Kosten für die Luft-Wärmepumpe:

• Dream Maker Wärmepumpe 9 KW: 4.799,00 €
• Dream Maker Wärmepumpe 12 KW: 4.999,00 €

Bei einfachen Installationsbedingungen gibt es im Globus Baumarkt eine komplette Wärmepumpen-Heizung bereits ab 22.098,00 €.

Globus Baumarkt betont zudem, dass ein reiner Gerätekauf ohne Montage nicht möglich ist, denn Installation und Inbetriebnahme erfolgen ausschließlich durch geschultes Fachpersonal des Partners.

Und das ebenfalls in 30 Tagen wie bei toom: „Nach dem Kauf Ihrer Wärmepumpe … wird sich unser Servicepartner Dream Maker mit Ihnen in Verbindung setzen … Lieferung und Inbetriebnahme erfolgt innerhalb von 30 Tagen.“