Wie nachhaltig ist Holz?

Eine Holz-Heizung ist eine klimafreundliche Heizungstechnik. Holz wächst nach, indem mit Hilfe der Photosynthese Kohlenstoffdioxid fixiert und in Verbindung mit Wasser zu energiereichen, organischen Verbindungen synthetisiert wird. Dabei wird die Atmosphäre um CO₂ entlastet. Dieses CO₂ wird bei der Verbrennung als Hackschnitzel oder Holzpellet wieder frei gesetzt. Da nur Kohlenstoffdioxid abgegeben wird, das vorher schon in der Atmosphäre vorlag, spricht man auch von CO₂-Neutralität.

Im Gegensatz zur Verbrennung von Öl oder Gas. Dieses CO₂ wurde vor Millionen Jahren der Atmosphäre entzogen und wird nun in die Atmosphäre zusätzlich abgegeben. Gegenüber der Klimaneutralität muss jedoch die Nachhaltigkeit der zunehmend industriellen Befriedigung des steigenden Brennstoffbedarfs näher betrachtet werden.

In Deutschland herrscht ein regelrechter Holzpelletboom. Während anfänglich Pellets aus Holzabfällen hergestellt wurden, ist der Bedarf jedoch so stark gestiegen, dass zunehmend auch Waldhölzer geschlagen werden. Der maschinelle Holzeinschlag führt jedoch dazu, dass feine Poren im Boden zerstampft werden, die wichtig für die Belüftung sind.

Der Boden droht zu ersticken und Baumwurzeln könnten zu faulen anfangen. Ungünstigste Folge: die Bäume verlieren ihren Halt und kippen beim nächsten Sturm leichter um. Durch die Bodenverdichtung könnte zudem die Wasserspeicherfähigkeit des Waldbodens sinken und den herrschenden Grundwasserspiegel beeinflussen.

Neben diesen unmittelbaren Folgen für das Ökosystem Wald, gibt es auch mittelbare Auswirkungen. Der angestiegene Bedarf führt dazu, dass nun auch der ganze Baum genutzt wird. Da jedoch in der Baumkrone die Hälfte der Mineralien eines Baumes gespeichert ist und man diese Kronen früher im Wald verrotten ließ, fehlen dem Waldboden nun Mineralien.

Zudem wird vernachlässigt, dass Wälder insgesamt CO₂-Senken sind. Tote Bäume verrotten dabei nicht vollständig, sondern reichern über Jahrhunderte den Boden mit Kohlenstoff an. Werden sie verbrannt, fällt dieser Speichereffekt weg.

Zum anderen ist die Kette von der Produktion bis zur Verbrennung immer energieintensiver geworden. Die Späne, aus denen die Pellets hergestellt werden, muss getrocknet und gepresst zum Abnehmer transportiert werden und selbst die Förderschnecken vom Vorratssack in die Brennkammer benötigen mehr Strom als man denkt. Es entstehen sogenannte "Graue Emissionen".