Im baden-württembergischen Östringen wurde nach einer fünfjährigen Bauzeit am 18. September das neue Nahwärmenetz eröffnet. Das Heizhaus setzt sich aus zwei Blockheizkraftwerken und einem mit Holzhackschnitzeln befeuerten Kessel zusammen. Zusätzlich errichtet wurde ein 60.000 Liter fassender Pufferspeicher sowie ein 58 m3 großes Hackschnitzellager. Darüber hinaus stehen zwei Gaskessel mit moderner Brennwerttechnologie zur Verfügung.
Je nach Außentemperaturen und Wärmebedarf nutzt die automatisierte Steuerungstechnik die unter den jeweiligen Rahmenbedingungen ökologisch und ökonomisch sinnvollste Wärmequelle. Im Sommer wird der Energiebedarf nach Experten-Einschätzung fast vollständig von den beiden Blockheizkraftwerken gedeckt werden können.
Im Winter und in den Übergangsphasen wird der Holzhackschnitzelkessel zugeschaltet, da er die bis zu 40 Prozent der im Einzugsgebiet benötigten Wärme zur Verfügung stellen kann. Bei Bedarf springt darüber hinaus automatisch die Gasbrennwertkesselanlage an, um in Spitzenlastzeiten eine gesicherte Wärmeversorgung stetig gewährleisten zu können.
Mit einer Temperatur von 90° C wird das heiße Wasser vom Pufferspeicher der Energiezentrale mit Hilfe hocheffizienter Netzpumpen über die im Siedlungsgebiet verlegten Wärmeleitungen zu den Verbrauchern befördert. Die isolierten Stahlröhren des 3.000 Meter langen Nahwärmesystems haben einen Durchmesser von 20 cm.
Die Temperatur des sogenannten „Vorlaufs“, welcher über die Nahwärmeleitung beim Nutzer eintrifft, beträgt 70° C. Nachdem das Wasser einen Teil der gespeicherten Wärmeenergie an das Heizungssystem des angeschlossenen Gebäudes abgegeben hat, wird es mit einer Temperatur von nur noch 50° C zum Heizhaus zurückgeleitet. Hier wird das Wasser erneut auf eine Temperatur von 90° C erhitzt und der Kreislauf beginnt von vorn.
Die angeschlossenen Verbraucher entnehmen die Wärme mit Hilfe eines Wärmetauschers und brauchen keinerlei eigene Heizungsanlagen mehr. Da die Preise fossiler Brennstoffe schwanken und in Zukunft höchstwahrscheinlich steigen werden, profitieren öffentliche wie private und gewerbliche Verbraucher langfristig von größtmöglicher Unabhängigkeit von großen Energielieferanten und internationalen Rohstoffpreisen. Dies unterstützt gleichzeitig die regionalen Erzeuger nachwachsender Rohstoffe und damit die lokale Wirtschaftsstruktur.
Im Vergleich zu konventionellen Formen der Energieerzeugung erreicht das Östringer Nahwärmenetz eine Reduktion des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes von mehr als 50 Prozent.
Steckbrief | |
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Projektnummer: 2747 | |
Objekt: Nahwärmenetz | |
Ort: Östringen | |
Baujahr: 2021 | |
Quelle: Nahwärmenetz Östringen |
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Projektnummer: 2747 | |
Objekt: Nahwärmenetz | |
Ort: Östringen | |
Baujahr: 2021 | |
Quelle: Nahwärmenetz Östringen |