In Cottbus übergab HELMA 2018 zwei energieautarke Mehrfamilienhäuser an den Bauherrn eG Wohnen 1902. Die solare Eigenproduktion der Gebäude erreicht bis zu 70 Prozent, überschüssige Energie wird gespeichert. Die Mieter profitieren von einer festen Pauschalmiete und einer Energie-Flatrate (Foto: HELMA Eigenheimbau AG / Dajana Lothert)

Cottbus-Sandow: Mehrfamilien-Häuser nach Sonnenhaus-Prinzip

In Cottbus-Sandow zieren zwei besondere Gebäude das Viertel: Die Wohnungsbaugenossenschaft eG Wohnen 1902 errichte zwei viergeschossige Mehrfamilienhäuser, die sich energieautark versorgen. Angewandt wurde das Sonnenhaus-Konzept, die Bewohner können ihren Bedarf an Heizenergie und Warmwasser mindestens zur Hälfte mittels Solarthermie decken. Die Häuser sind so konzipiert, dass sie die Sonnenenergie sowohl aktiv als auch passiv nutzen. Langfristiges Ziel ist eine solare Eigenproduktion, die bis zu 70 Prozent des Bedarfs an Wärme und Strom decken kann. Darüber hinaus möchte die Genossenschaft das Thema der nachhaltigen Energieversorgung von nun an stärker in die Wohnungswirtschaft integrieren.

Neben der Solaranlage sind die Dachflächen und die Wohnräume 50 Grad steil nach Süden ausgerichtet, weiterhin ist das massive Mauerwerk mit einer Wandstärke von 42,5 cm und hoher Wärmedämmung durch Mineralwolle energetisch vorteilhaft. Letzteres macht die Sonnenhäuser weniger anfällig für Temperaturschwankungen, was sich durch die geringere Temperaturamplitude nicht zuletzt positiv auf die anfallenden Kosten für Heizung und Klimaanlage auswirkt. Als wirksam erweisen sich hier die verbauten Poroton-Planfüllziegel PFZ-T in 24er Stärke.

Beide Gebäude verfügen über einen Wasserspeicher mit 24 m³ Fassungsvermögen, der jene Wärme aufnimmt, die von den Bewohnern nicht unmittelbar benötigt wird. Darüber hinaus kann bei erhöhtem Wärmebedarf in den Wintermonaten eine effiziente Gas-Brennwerttherme zugeschaltet werden. In der sommerlichen Jahreszeit arbeiten die Solaranlagen jedoch so effektiv, dass sie noch zwei weitere Nachbargebäude mitversorgen können. Das Potenzial der Solarthermie lässt sich damit nahezu verdoppeln.

Weiterhin sind die Mehrfamilienhäuser mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet – der dadurch erzeugte Strom wird hauptsächlich für Anlagentechnik, Elektromobilität und Haushaltsgeräte genutzt. Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von jeweils 54 kWh speichern eventuelle Überschüsse.

Beide Häuser verfügen über je sieben Wohnungen mit einer Grundfläche zwischen 50 und 130 m². Die Bewohner profitieren in den ersten fünf Jahren von einer attraktiven Pauschalmiete mit einer Flatrate für Strom und Wärme. Erst nach Ablauf dieser Zeit nimmt die Wohnungsbaugenossenschaft eine Evaluierung der Kosten vor.

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