So finden Sie die ideale Solarwärme-Anlage
Auch ein lange vernachlässigtes Gebäude kann zum Vorzeige-Projekt werden, das beweist das 74 Meter hohe Turmcenter in Frankfurt am Main. Der Einsatz von Solarenergie ermöglicht, das in den Himmel ragende Gebäude sowohl zu heizen als auch zu kühlen. Mit dem neuen, effizienten Konzept werden die Potenziale einer nachhaltigen Energieversorgung über das ganze Jahr hinweg ausgeschöpft.
Bestehen tut das Gebäude bereits seit 1970, leer stand es ab dem Jahr 2005. Doch im Rahmen der TGA Generalfachplanung entschied man sich für ein Comeback, welches durch Klimafreundlichkeit und Attraktivität obendrein eine Wertsteigerung mit sich bringen sollte.
Das Beratungsunternehmen Drees & Partner nahm sich der Planung an, fokussierte neben Komfort und Aufenthaltsqualität vor allem ein nachhaltiges Energiekonzept. Ein Teil hiervon ist heute die u.a. wirtschaftlich effektive Anwendung von Solarthermie, die dem Gebäude die Nachhaltigkeitszertifizierung „LEED-Gold“ verlieh.
Die Glasfassade des 22-stöckigen Hochhauses mit einer Fläche von 13.400 m2 fungiert als ganzjähriger Energiesammler. Im ersten Schritt erreichen die Sonnenstrahlen die der Sonne zugewandten Seite. Die dadurch generierte Energie wird im Anschluss auf die sonnenabgewandte Seite transportiert, was eine natürliche Wärmeversorgung der Räumlichkeiten gewährleistet.
Auch die Abwärme aus den IT- und Besprechungsräumen wird dem nördlichen Gebäude zugeführt. In den kalten Wintermonaten greift das Turmcenter auf das integrierte Energieverschiebungs- und -speichersystem zurück.
Dieses klug durchdachte Konzept realisiert eine 90 Prozent regenerative Wärmegewinnung. Im Sommer kann das Turmcenter zu 65 Prozent durch die Solarthermie gekühlt werden. Eine sogenannte DEC-Anlage nutzt das Verfahren einer adiabaten Kühlung – möglich ist dies durch den Vorgang von Trocknungs- und Verdunstungsprozessen. Weiterhin wird die bei der Kühldeckenkälte-Erzeugung entstehende Abwärme zur Kühlung der Lüftungsanlage genutzt.
Ergänzend profitiert der Turm von dem Einsatz einer Wärmepumpe, um alle Energiepotenziale auszuschöpfen. Der Jahresenergieverbrauch liegt dank dieser zukunftsweisenden Technik ganze 40 Prozent unter den Anforderungen der EnEV 2014 sowie 15 Prozent unter dem Green Building-Standard. Pro Quadratmeter fällt monatlich nun weniger als 1 Euro an Energiekosten an; die Energiebilanz ist mit der von Neubauten vergleichbar.
Mit dem neuen System wurde zudem ein großer Teil der Technik auf der Fläche im oberen Gebäudeteil sowie auf dem Dach eingespart. Möglich ist dies durch den Verzicht auf konventionelle Sprinklertechnik sowie die Installation einer stationären Niederdrucknebellöschanlage. Häufig setzen Bauherren und Architekten auf umluftgesteuerte Ventilationssysteme, welche hier jedoch nicht zum Einsatz kommen. Stattdessen entschieden sich die Projektbeteiligten für Strahlungsdecken, die für thermische Behaglichkeit sorgen, ohne eine Überhitzung der Räumlichkeiten zu erzeugen.
Steckbrief | |
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Projektnummer: 21 | |
Objekt: Hochhaus | |
Ort: Frankfurt am Main | |
Beteiligte Unternehmen: Benson Elliot Capital Management LLP, Drees & Partner, Architekturbüro Bille Beye Scheid, Dreyer & Kollegen Real Estate GmbH | |
Quelle: Turmcenter Frankfurt |
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Projektnummer: 21 | |
Objekt: Hochhaus | |
Ort: Frankfurt am Main | |
Beteiligte Unternehmen: Benson Elliot Capital Management LLP, Drees & Partner, Architekturbüro Bille Beye Scheid, Dreyer & Kollegen Real Estate GmbH | |
Quelle: Turmcenter Frankfurt |