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Entwurf der neuen Gesamtschule Altenessen-Süd von v-architekten und club L94 Landschaftsarchitekten

Für die Wärmeerzeugung der künftigen Gesamtschule Altenessen-Süd sind rund 40 Erdwärme-Bohrungen bis in eine Tiefe von etwa 120 Metern vorgesehen. (Grafik: © v-architekten GmbH/ club L94 Landschaftsarchitekten GmbH – Quelle: Stadt Essen - Presse- und Kommunikationsamt)

Gesamtschule Altenessen-Süd wird mit Erdwärme versorgt

Die Stadt Essen plante aufgrund steigender Schülerzahlen und verstärkter Nachfrage nach Gesamtschulplätzen im Stadtgebiet Essen die Neugründung und den Neubau einer sechs-zügigen Gesamtschule sowie einer Dreifachsporthalle, zwei Einfachsporthallen und Nebenanlagen an der Erbslöhstraße im Stadtteil Altenessen-Süd.

Der Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd auf dem Grundstück des ehemaligen Sportplatzes an der Erbslöhstraße, Ecke Berthold-Beitz-Boulevard soll als klimaneutraler Neubau errichtet werden. Neben der Minimierung des Energieverbrauchs in der Bauphase, der Nutzung nachhaltiger Bauprodukte sowie hoher Standards bei der Wärmedämmung bzw. Energierückgewinnung legt die Stadt Essen dabei den Fokus insbesondere auf die Nutzung regenerativer Energieträger zur Wärmeerzeugung wie die der Erdwärme mit Wärmepumpen-Technik.

Gebäude-Ensemble überzeugt durch plausibles Energiekonzept

Der Entwurf für den klimaneutralen Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd ging aus einem europaweiten Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb hervor. Aus 19 eingegangenen Bewerbungen wurden 15 teilnehmende Planungsbüros oder Arbeitsgemeinschaften ausgewählt. Das Büro v-architekten GmbH aus Köln mit club L94 Landschaftsarchitekten GmbH aus Köln wurde dann 2020 vom Preisgericht unter Vorsitz des Architekten Martin Halfmann einstimmig mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Das Entwurfskonzept des Wettbewerbs sieht ein windmühlenartiges Baukörper-Ensemble aus drei Lernhäusern, dem Sporthallengebäude und der verbindenden Mitte vor, das sich an zentraler Stelle auf dem Grundstück platziert und nach Süden eine großzügige Platzsituation schafft, an der der Haupteingang der Schule, der Zugangsbereich zu den Sporthallen und die Adresse des Quartierstreffs verortet sind.

Der von den Verfassenden gewählte Titel "Schule im Park" findet Berechtigung dadurch, dass eine Verzahnung der Baukörper mit dem Freiraum nicht nur durch die Baukörperstellung an sich, sondern auch die funktionale Verknüpfung zwischen Innen- und Außenraum stattfindet.

Herzstück des Entwurfes ist das zentrale und zweigeschossige Forum, in dem sich das Foyer, die Mensa und die Aula mit Bühne befinden. Diese "gemeinsame Mitte" verbindet die drei Lernhäuser und das Sportgebäude auf zwei Geschossen, ist Ort der Begegnung, der Veranstaltung, des Zusammenkommens und Pausen- und Aufenthaltsbereich über den ganzen Schultag.

An vier Seiten öffnet sich diese Mitte zu den sich verzahnenden Freiräumen, die von den Funktionen der unterschiedlichen Häuser bespielt werden (Musikhof und Amphitheater, Mensaterrasse). Die Anordnung von Aula, Mensa und Bühne ermöglicht die gewünschte Zusammenschaltbarkeit.

In den beiden nördlichen Lernhäusern befinden sich auf drei Geschossen verteilt die Jahrgangscluster – auch in der gewünschten Kombination als Doppeljahrgänge 5/6, 7/8 und 9/10 auf jeweils einem Geschoss. Die Fassadenbereiche sind umlaufend mit Lern- und Differenzierungsräumen, sowie einem Teamraum besetzt, wohingegen in der Mitte die freien Lern- und Aufenthaltsbereiche verortet sind. Der innenliegende Bereich wird jeweils über einen kleinen Innenhof belichtet. Im südöstlichen Baukörper befinden sich im Erdgeschoss die Verwaltung sowie die dienenden Räume der Mensa. In dem darüber liegenden Geschoss liegen die Naturwissenschaften, die ebenfalls über die Mitte angebunden sind.

Die Arbeit stellt einen guten Beitrag zum nachhaltigen Bauen dar und überzeugt durch ihr plausibles Energiekonzept mit einem hohen Anteil an regenerativen Energien. Die geplante Holzhybridkonstruktion vereint die Vorteile des Massivbaus mit denen der Holzbauweise und stellt somit eine gute Konstruktionsmöglichkeit dar. Diese führt sowohl zur Einsparung grauer Energie als auch Konstruktionsgewicht. Die genannte akustische Ausstattung in Innenräumen, auf Verkehrsflächen und im Forum werden begrüßt. Das vorgeschlagene Lüftungskonzept ist plausibel.

Schule soll mittels Geothermie mit Wärme versorgt werden

Da der Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd eine geplante Bruttogeschossfläche von etwa 24.000 Quadratmetern haben wird, sind leistungsfähige Energieträger für das Neubauprojekt erforderlich. Darum wurde 2022 unter Leitung der städtischen Immobilienwirtschaft die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Wärmeerzeugung mittels Geothermie geprüft.

Geothermie bedeutet die Nutzung der vorhandenen Erdwärme. Die dafür erforderlichen Probebohrungen starteten Ende Mai 2022 am südlichen Rand des Grundstücks und wurden von einer Fachfirma für Geothermie durchgeführt.

Für die Nutzbarmachung der Erdwärme müssen Bohrungen in unterschiedlichen Tiefen durchgeführt und ein geschlossener Kreislauf aus Schläuchen bzw. Rohren verlegt werden. Im Kreislauf wird eine Flüssigkeit gepumpt und die dadurch aufgenommene Wärmeenergie mittels Wärmepumpen zur Heizung von Gebäuden und zur Warmwasseraufbereitung entnommen.

Grundsätzlich steigt die nutzbare Wärmemenge mit der Tiefe der Bohrungen. Außer elektrischem Strom zum Betrieb der Pumpen ist keine zusätzliche Energie erforderlich. In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage ist somit eine vollständig regenerative Wärmeversorgung eines Gebäudes möglich.

Für die Wärmeerzeugung der künftigen Gesamtschule Altenessen-Süd sind nach derzeitigem Planungsstand insgesamt 40 Geothermie-Bohrungen bis in eine Tiefe von etwa 120 Metern vorgesehen. Die Anzahl und Tiefe der Bohrungen sind neben dem Energiebedarf abhängig von den Verhältnissen im Untergrund.

Vorab wurde der Untergrund durch einen Gutachter für Altbergbau auf Einschränkungen geprüft. Dieser hat einen Lageplan erstellt, in dem die zulässigen Bereiche für Geothermie in Abhängigkeit der Bohrtiefe genau dargestellt werden können. Neben Beschränkungen durch bekannte Hohlräume des Altbergbaus bzw. sogenannte geologische Störzonen ist die energetische Ergiebigkeit ausschlaggebend für die Anzahl und Tiefe der Bohrungen.

Zur Berechnung der erforderlichen Anzahl und Tiefe hat die Immobilienwirtschaft die Ausführung einer Probebohrung beauftragt. Hierbei soll die tatsächliche Ergiebigkeit am Standort Erbslöhstraße ermittelt werden.

Die Bohrarbeiten finden auf der Fläche Erbslöhstraße, Ecke Berthold-Beitz-Boulevard. Dabei wird ein Kettenfahrzeug mit einem etwa 8 Meter hohen Bohrturm zum Einsatz kommen. Angewendet wird ein nasses Bohrverfahren, eine sogenannte Spülbohrung. Mit den Erkenntnissen dieser Probebohrung werden die beauftragten Fachplaner der Immobilienwirtschaft die genaue erforderliche Anzahl und Tiefe der Bohrungen zur Versorgung der Gesamtschule Altenessen-Süd mit regenerativer Wärmeenergie ermitteln können.

Zum Hintergrund: Essen will Pariser Klimaabkommen einhalten

Der Rat der Stadt Essen hatte in seiner Sitzung im August 2020 zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens die kontinuierliche Minderung des Treibhausgasausstoßes beschlossen. Als Teil dieses Beschlusses wurde ein Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 erstellt, welches als wichtigen Baustein die Realisierung klimaneutraler Neubauten fordert.

Ein aktuelles Beispiel bei der Umsetzung des städtischen Aktionsprogramms ist der Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd auf dem Grundstück des ehemaligen Sportplatzes an der Erbslöhstraße, Ecke Berthold-Beitz-Boulevard, der den aktuellen Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht werden und dem Standard eines Passivhauses entsprechen soll. Eine Zertifizierung nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) in Silber ist angestrebt.

Steckbrief
Projektnummer:
3111
Objekt:
Gesamtschule
Ort:
Altenessen-Süd
Beteiligte Unternehmen:
v-architekten GmbH (Köln), club L94 Landschaftsarchitekten GmbH (Köln)
Baujahr:
2022


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Projektnummer:
3111
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Gesamtschule
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Beteiligte Unternehmen:
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Baujahr:
2022

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