So finden Sie die passende Holzheizung
Vor zwei Jahren war der Spatenstich, Ende 2024 konnte das neue Logistik- und Servicezentrum der uvex group in Rednitzhembach, im Landkreis Roth südlich von Nürnberg, in Betrieb gehen.
Das anspruchsvolle energetische Konzept beinhaltet auch zwei Fröling Turbomat 500 Kessel für Holzhackschnitzel mit je 499 kW Nennheizleistung und zwei Wärmepumpen ENGIE PENSUM A 0300 mit je 320 kW.
Das Konzept für den Gebäudekomplex verantworteten die GCA projektmanagement + consulting GmbH als Generalplaner, die W. MARKGRAF GmbH als Generalunternehmer sowie für die Gebäudetechnik die Schwender Energie- und Gebäudetechnik GmbH.
Geplant wurde ein automatisiertes Hochregallager, ein automatisches Kleinteillager, dazu Logistikfläche für Kommissionierung sowie Wareneingang und -ausgang.
Des Weiteren entstanden Büro- und Verwaltungsflächen mit einem repräsentativen Kunden- und Besucherbereich. Außerdem ist ein Pförtnergebäude nebst Parkhaus für die Mitarbeiter vorgesehen.
Das Kommissioniergebäude sowie das Pförtnergebäude entstanden im hochenergieeffizienten KfW40-Standard. Im Vergleich zu einem Standardgebäude sollen so rund 60 % weniger Energie aufgewendet werden. Um eine umweltschonende Beheizung sicherzustellen, entschieden sich die Baubeteiligten für eine Kombi-Lösung.
Zwei Holzhackschnitzel-Kessel Fröling Turbomat 500 mit je 499 kW Nennheizleistung und zwei Wärmepumpen ENGIE PENSUM A 0300 mit je 320 kW liefern die Wärme für ca. 22.400 m2 Nutzfläche.
Zudem erbringen die Wärmepumpen eine Kälteleistung von jeweils 287 kW. Ergänzt wird dies um eine PV-Anlage mit 750 kW auf dem Flachdach.
Ein Großteil der Technik steht im zweigeschossig errichteten Heizhaus, das sich direkt neben der großen Halle für das Hochregallager befindet. Unten sind die Biomasse-Kessel untergebracht, oben die beiden Pufferspeicher mit jeweils 2.000 l Inhalt und die Verrohrung. Die Wärmepumpen befinden sich auf dem Dach des Anbaus.
Das Gebäude gilt brandschutzseitig als ein Raum, denn durch die Zwischendecke laufen verschiedene Rohre und Leitungen. Das wirkte sich auch auf die Planung der Abgastechnik aus. Daher holten sich die Projektverantwortlichen den erfahrenen Spezialisten für Abgas- und Schornsteintechnik Bernhard Heindl von Heindl Kamin-Meisterbetrieb mit ins Boot.
Anhand der Einbausituation der Kessel ergab sich eine exakt ausgelegte Abgasanlage, die sich aus ein- und doppelwandigen Edelstahl-Serien des Spezialisten Raab zusammensetzt.
Dabei wurden EW- und DW-Komponenten in DN 350 gewählt, jeweils in feuchteunempfindlicher Ausführung. Für die finale Planung hatte auch der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister seine Zustimmung erteilt.
Ausgehend von den Hackschnitzelkesseln waren zunächst die innen liegenden einwandigen Rohre zu installieren. Die Strecke gliedert sich in drei Abschnitte:
Die Deckendurchführung vom ersten ins zweite Geschoss bleibt offen. So ist auch die Beweglichkeit der Rohrsäulen gewährleistet.
Aus dem Raab-Portfolio wurde für die außen liegenden Abschnitte der Abgasanlage die Serie DW-FU eingesetzt. Der Klassiker besteht aus Edelstahl 1.4404, der Außenmantel aus 1.4301, die Materialstärke wird jeweils mit 0,6 mm angegeben.
Die Qualität der Elemente ergibt sich auch aus der Fertigung: Die Rohre werden WIG- bzw. laserstumpfnahtgeschweißt, die Formteile werden entweder mit dem Hochdruck-Pressverfahren gezogen oder geschweißt und zum Schluss passiviert. Eine 30 mm starke Dämmschicht ergänzt den Aufbau.
Durch die Konzeption der Abgasanlage verläuft der doppelwandige Abschnitt nach dem hinterlüfteten Dachdurchgang ca. 1,75 m in der Senkrechten. Mit einem 90-Grad-Bogen, der auch eine Reinigungsöffnung hat, wechselt die Anlage in die ca. 5,5 m lange waagrechte Zuleitung.
Auf einem Metallgestell wird sie bis fast an die Außenwand geführt. An dieser Stelle kommt eine Reinigungsöffnung und ein 45-Grad-Bogen zum Einsatz, der in einen Rauchrohranschluss-Abgang von 45 Grad führt. In der Senkrechten unterhalb des Abgangs ist an einem kurzen Rohrelement ein Bauteil mit Reinigungsöffnung verbaut.
Durch die Platzierung des Heizraums neben der großen Halle für das Hochregallager konnte die Regalkonstruktion zur Befestigung der senkrechten Rohre genutzt werden.
Die Halterungen für diesen 28,75 m langen Abschnitt sind an den Quertraversen vor der Panelwand eingebunden. Die Mündungshöhe wird mit 32,8 m angegeben.
Die Befestigung der einzelnen Rohre oder anderer Komponenten erfolgt serienmäßig mit einem breiten statischen Klemmband, das einen Schnellverschluss aufweist. Bis zu 4 m Abstand zwischen den Wandbefestigungen und bis zu 3 m freie Auskragung sind möglich.
Daher lassen sich die Bauteile rasch und einfach montieren. Diesen Aspekt bestätigt auch Bernhard Heindl als anerkannter Fachmann für Abgastechnik:
„Die Elemente sind extrem passgenau gefertigt, das vereinfacht die Handhabung enorm. Insbesondere in der Waagrechten ergibt sich dadurch eine hervorragende Stabilität.“
Um den Abbrand zu stabilisieren, wurde in jede Abgasanlage ein Zugbegrenzer der Ausführung ZUK 250 mit Überdruckklappe eingebunden. Diese Komponente von Kutzner + Weber, einer Marke der Raab-Gruppe, ist speziell für Großanlagen konzipiert.
Sie begrenzt den Unterdruck auf den für die Feuerstätte optimalen Wert. Eingestellt wird er über das Justiergewicht an der Regelscheibe. Wird der Unterdruck im Betrieb zu hoch, etwa durch natürliche Schwankungen aufgrund von Jahreszeiten und Witterung oder nach dem Aufheizen der Abgasstrecke, öffnet der ZUK 250 die Klappe, sodass Luft einströmt. Auf diese Weise unterstützt er die gleichmäßige Verbrennung, was eine deutliche Energieeinsparung zur Folge hat.
Ein weiterer Vorteil: Er arbeitet rein mechanisch und benötigt keine Hilfsenergie. Installiert wurde das Zubehörteil in der einwandigen senkrechten Abgasstrecke im oberen Heizraum. Dazu wurde das passende T-Stück in DN 350 und der Zugbegrenzer-Anschluss in DN 250 × 250 mm eingefügt.
Der Neubau der uvex group erhielt in Sachen Abgastechnik eine objektspezifische Lösung. Bernhard Heindl setzt schon lange auf die Kompetenz und Qualität der Raab-Gruppe, wenn er anspruchsvolle Projekte umsetzt. Bei Bedarf unterstützen die Spezialisten, um die bestmöglich passende Anlage zu konzipieren.
Das geschieht gemäß der Philosophie des „intelligenten Schornsteins“: Alle Komponenten werden exakt aufeinander abgestimmt, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren und Energie einzusparen. Die Baubeteiligten sind sich sicher, dass die Heizungs- und Schornsteintechnik im Logistik- und Servicezentrum allen Anforderungen gerecht wird.
Steckbrief | |
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Projektnummer: 3772 | |
Objekt: Logistik- und Servicezentrum | |
Ort: Rednitzhembach | |
Beteiligte Unternehmen: W. MARKGRAF GmbH & Co KG (Bayreuth), GCA projektmanagement + consulting GmbH (Nürnberg), Schwender Energie & Gebäudetechnik GmbH & Co. KG (Thurnau), HEINDL KAMIN – Meisterbetrieb (Waldeck) | |
Hersteller: 2 x Fröling Turbomat 500 mit je 499 kW Nennheizleistung (Holzhackschnitzel), 2 x Wärmepumpe ENGIE PEN A 0300 je 320 kW, 2 x Pufferspeicher JuraTherm mit je 2.028 Liter Inhalt, 2 x Raab EW/FU 350 mm + Raab DW/FU 350 mm, 2 x Kutzner + Weber ZUK 250 | |
Thermisch Heizleistung: 1.638,00 kW | |
Baujahr: 2024 |
Steckbrief | |
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Projektnummer: 3772 | |
Objekt: Logistik- und Servicezentrum | |
Ort: Rednitzhembach | |
Beteiligte Unternehmen: W. MARKGRAF GmbH & Co KG (Bayreuth), GCA projektmanagement + consulting GmbH (Nürnberg), Schwender Energie & Gebäudetechnik GmbH & Co. KG (Thurnau), HEINDL KAMIN – Meisterbetrieb (Waldeck) | |
Hersteller: 2 x Fröling Turbomat 500 mit je 499 kW Nennheizleistung (Holzhackschnitzel), 2 x Wärmepumpe ENGIE PEN A 0300 je 320 kW, 2 x Pufferspeicher JuraTherm mit je 2.028 Liter Inhalt, 2 x Raab EW/FU 350 mm + Raab DW/FU 350 mm, 2 x Kutzner + Weber ZUK 250 | |
Thermisch Heizleistung: 1.638,00 kW | |
Baujahr: 2024 |