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Luftaufnahme des Höchstädter Baugebiets Unterfeld (Foto: Lechwerke AG)

Im Höchstädter Baugebiet "Unterfeld" wurde im Zuge der Erschließung ein „kaltes Nahwärmenetz“ aufgebaut. (Foto: Lechwerke AG)

Höchstädt a. d. Donau: Neubaugebiet Unterfeld heizt mit Grundwasser-Wärme

Im Auftrag der Stadt Höchstädt a. d. Donau, einer Stadt im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau, haben die Lechwerke (LEW) ein zukunftsweisendes Energiekonzept umgesetzt: Im Baugebiet "Unterfeld" wurde im Zuge der Erschließung ein „kaltes Nahwärmenetz“ aufgebaut. Dieses wird mit Grundwasser-Wärme aus 2 Entnahmebrunnen und 2 Schluckbrunnen mit ca. 10 Meter Tiefe und einer Förderleistung ("Schüttung") bis zu 12 Liter pro Sekunde versorgt. In den Häusern wird dann diese Umweltwärme genutzt, um mittels Wärmepumpe das nötige Temperaturniveau zu erreichen.

Die fast 50 geplanten Einfamilien- und Doppelhäuser können damit besonders energieeffizient und klimaschonend mit Heizwärme und Warmwasser versorgt werden. Der entscheidende Vorteil ist der weitgehend verlustfreie Wärmetransport: Beim so genannten kalte Nahwärmenetz dient ein Solekreislauf als Medium für die aus Grundwasser gewonnene Umweltwärme.

Die Temperatur im 3 km langen kalten Nahwärmenetz beträgt nur etwa 10 Grad, sodass kaum Wärmeverluste entstehen. Erst in den angeschlossenen Gebäuden erzeugen elektrisch betriebene Wärmepumpen Heizwärme und Warmwasser. Auf diese Weise werden die etwa 50 Einfamilien- und Doppelhäuser mit einer beheizten Fläche von gesamt ca. 7.200 m2 mit klimafreundlicher, regenerativer Wärme versorgt.

Bei dem Projekt in Höchstädt trägt die Stadt die Investitionen für die Einrichtung der Nahwärmeinfrastruktur. Als Energiepartner der Kommunen hat LEW das Konzept der kalten Nahwärme bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt, zum Beispiel für die Stadt Friedberg.

Effiziente Gebäudeheizung, ganz ohne fossile Energie

„Mit dem kalten Nahwärmenetz im Baugebiet Unterfeld in Höchstädt a. d. Donau bringen wir Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Höchstädt voran. Über diese ökologisch wie wirtschaftlich hocheffiziente Energieinfrastruktur können die Bauherrinnen und Bauherrn Umweltenergie in ihrem Haus ebenso einfach nutzen, wie ihren Wasser- oder Stromanschluss. Ein großes Dankeschön richte ich an das überaus kompetente Team von LEW sowie an unsere motivierten Mitarbeiter in der Verwaltung und dem Bauhof für die hervorragende und professionelle Zusammenarbeit und Abwicklung des Projektes“, sagt Gerrit Maneth, Erster Bürgermeister von Höchstädt a. d. Donau.

„Der Wärmesektor ist mit mehr als 35 Prozent zweitgrößter Verursacher von CO2-Emissionen in Deutschland. Das kalte Nahwärmenetz in Höchstädt ist deshalb ein Beispiel, wie die notwendige Wärmewende gelingen kann: effiziente Gebäudeheizung, ganz ohne fossile Energie. So bringen wir gemeinsam Energiewende und Klimaschutz voran“, sagt LEW-Vorstandsmitglied Markus Litpher. „Die Lechwerke sind Partner der Region bei zukunftsfähigen Energielösungen für Kommunen, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger.“

Oberflächennahe Erdwärme sorgt für zusätzliche Wärme im Rohrnetz

Für die Einrichtung des kalten Nahwärmenetzes wurden zunächst zwei Entnahme- und zwei Schluckbrunnen mit einer Tiefe von jeweils rund zehn Metern angelegt sowie das Funktionsgebäude mit der Übergabestation errichtet. Die in den Brunnen installierten Pumpen fördern bis zu 12 Liter Grundwasser pro Sekunde und leiten es wieder in den Boden zurück. So resultiert eine Wärmequellenleistung 300 kW, mit der eine Heizleistung in den Gebäuden von insgesamt ca. 380 kW gedeckt wird.

Wärmetauscher in der Übergabestation übertragen die Umweltwärme des Grundwassers an einen Solekreislauf. Die Verteilung innerhalb des über 40.000 m2 großen Neubaugebietes gewährleisten ungedämmte Kunststoffrohre. Die Umweltwärme lässt sich über dieses Rohrnetz ganzjährig praktisch ohne Wärmeverlust verteilen.

Zeitweise erwärmt sich die Sole im Nahwärmenetz durch die Bodenwärme sogar noch zusätzlich. Denn durch die ungedämmten Kunststoffrohre kann Wärme von außen nachströmen. Bei herkömmlichen Fern- und Nahwärmenetzen dagegen wird die Wärme zentral erzeugt, beispielsweise in einem kleinen Heizkraftwerk. Das auf etwa 80 Grad erhitzte Heizwasser wird dann zu den Abnehmern transportiert. Trotz aufwändig gedämmter Rohre sind die Wärmeverluste entsprechend hoch.

Anschlussfertige Infrastruktur für die Wärmewende

Dank des bereitgestellten kalten Nahwärmenetzes können die Bauherrinnen und Bauherrn im Neubaugebiet Umweltenergie des Grundwassers nutzen, ohne dafür selbst eigene Brunnen bauen zu lassen: Um Heizwärme und Warmwasser für ihr Haus zu erzeugen, genügt es, eine elektrisch betriebene Wärmepumpe an die vorhandene Energieinfrastruktur anzuschließen. Aus einer Kilowattstunde Stromverbrauch für den Betrieb der Wärmepumpe werden etwa vier bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugt!

Die Bauherrinnen und Bauherren profitieren jedoch auch noch von weiteren Vorteilen des Konzepts:

  • Die Kombination aus zentral gewonnener Umweltenergie und dezentraler Wärmeerzeugung wird staatlich gefördert.
  • Sie kann außerdem nicht nur Wärme erzeugen, sondern lässt sich auch zur Kühlung des Hauses nutzen.
  • Mit einer eigenen PV-Anlage auf dem Hausdach kann selbst erzeugter Strom direkt für die Wärmeerzeugung im Eigenheim genutzt werden.
  • Ein zusätzlicher Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauchsgrad weiter und mindert damit den Bedarf an Strombezug aus dem öffentlichen Netz.
  • Fossile Energieträger werden überhaupt nicht mehr gebraucht.
Steckbrief
Projektnummer:
2958
Objekt:
Neubaugebiet
Ort:
Höchstädt a. d. Donau
Beteiligte Unternehmen:
Lechwerke (LEW)
Thermisch Heizleistung:
380,00 kW
Baujahr:
2022


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Projektnummer:
2958
Objekt:
Neubaugebiet
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Lechwerke (LEW)
Thermisch Heizleistung:
380,00 kW
Baujahr:
2022

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