So finden Sie das beste Wärmepumpen-Angebot

Hier sehen Sie die PV-Anlage auf einem Mehrfamilienhaus-Dach des Smarten Quartiers in Karlsruhe-Durlach

Ein Mehrfamiliengebäude im Smarten Quartier Karlsruhe-Durlach. Auf dem Dach wurde eine PV-Anlage mit 60 kWp Leistung installiert. (Foto: © Fraunhofer ISE)

Karlsruhe-Durlach: Wärmepumpen und PV machen Quartier smart

In Karlsruhe-Durlach haben 2020 die Bauarbeiten zur Umsetzung eines innovativen Energieversorgungskonzeptes für fünf Mehrfamilien-Bestandsgebäude mit 175 Wohnungen begonnen. Im Rahmen des Projekts „Smartes Quartier Karlsruhe-Durlach“ wird die derzeitige konventionelle Versorgung durch ein Energiesystem ersetzt, bei dem zwei Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen (PV), Erdgas-Blockheizkraftwerke (BHKW) und ein Energiemanagement mit KI-basierter Fehlererkennung zum Einsatz kommen.

In dem vom BMWi geförderten Projekt bauen die Volkswohnung GmbH und die Stadtwerke Karlsruhe eine dezentrale und solare Energieversorgung für den Gebäudekomplex in der Ersinger Straße in Karlsruhe-Durlach auf. Ziele sind die Halbierung des Primärenergieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen und die Erprobung eines wirtschaftlichen Betreiberkonzeptes.

Das Vorhaben wird durch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und das Institut für Nachhaltige Technische Systeme INATECH der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in der Konzeptentwicklung unterstützt und im Betrieb wissenschaftlich begleitet. Das für die energetische Sanierung entwickelte Energiekonzept setzt auf die Kombination bewährter Technologien. So werden auf den Dächern aller Gebäude PV-Anlagen installiert. Drei der Gebäude sind mit einer Nahwärmeleitung verbunden, in die zwei Erdgas-BHKW-Aggregate Wärme einspeisen.

Zwei Gebäude werden durch dezentrale Wärmepumpenanlagen mit innovativen Wärmequellen versorgt: eine Mehrquellen-Großwärmepumpe (Außenluft, Erdwärmesonden), die im Forschungsvorhaben "LowEx im Bestand-HEAVEN" entwickelt wird, sowie eine Wärmepumpenanlage mit photovoltaisch- thermischen Kollektoren als Wärmequelle.

Bislang kommen Wärmepumpen in Bestands-Mehrfamilienhäusern nur selten zum Einsatz. Die Integration in bestehende Mehrfamilienhäuser ist technisch anspruchsvoll, was Temperaturniveau, die Verfügbarkeit von Wärmequellen und die Versorgung mit erneuerbarem Strom angeht.

„Die Kombination von Wärmepumpen mit Photovoltaik und einem Blockheizkraftwerk, zusammen mit Wärmespeichern, hat sowohl energetisch als auch ökonomisch großes Potenzial. Für Wohnungsgesellschaften ist bei optimaler Auslegung ein wirtschaftlicher Betrieb im Rahmen eines Contracting-Modells möglich“, betont Stefan Storz, Geschäftsführer der Volkswohnung GmbH.

Für die Konzepterstellung des Energiesystems wurde das Quartier mit allen Erzeugern und Verbrauchern vom Fraunhofer ISE simuliert und das Versorgungskonzept so optimiert, dass die CO2-Emissionen durch den Verbrauch von Erdgas und Netzstrom minimiert und gleichzeitig die für die Mieter erforderliche Wirtschaftlichkeit erzielt wird.

Dies wird unter anderem durch ein intelligentes Energiemanagement erreicht, welches die Wärmepumpen und den BHKW-Betrieb so steuert, dass die Wärmepumpen bevorzugt mit selbst erzeugtem PV- oder BHKW-Strom betrieben werden können. Zur Betriebsoptimierung werden neuartige Fehlererkennungsalgorithmen entwickelt und erprobt, die auf Verfahren der künstlichen Intelligenz basieren.

"Die Simulationsergebnisse zeigen, dass die intelligente Integration aller drei Technologien eine CO2-Einsparung von über 50 Prozent und zugleich eine hohe Wirtschaftlichkeit für den Betreiber erwarten lassen", so Dr. Manuel Lämmle vom Fraunhofer ISE in Freiburg.

Das Institut INATECH der Uni Freiburg und das Fraunhofer ISE installieren im Rahmen des Projekts ein Monitoring-System und werten die erhobenen Messdaten über drei Betriebsjahre hinweg aus. Dies soll zum einen wissenschaftliche Fragestellungen zur energetischen Performance des innovativen Energiekonzepts beantworten.

Zur Überprüfung des Energiekonzeptes werden Vorher/Nachher- sowie Soll/Ist-Vergleiche und Energiebilanzen erstellt. Zum anderen soll nach der Monitoring-Phase ein optimiertes Regelungskonzept verfügbar sein, das durch den Betreiber weitergeführt werden kann.

"Die genaue Messung und Dokumentation der Einsparungen, die durch das neue Energiekonzept erzielt werden, soll möglichst viele weitere Unternehmen der Wohnungswirtschaft bei der Entscheidung dafür unterstützen, ebenfalls in ambitionierte, klimafreundliche Versorgungskonzepte zu investieren", erklärt Dr. Stefan Hess, Forschungsgruppenleiter am INATECH.

Das Demonstrations-Projekt gehört zum thematischen Projekt-Verbund "LowEx-Konzepte für die Wärmeversorgung von sanierten Mehrfamilien-Bestandsgebäuden (LowEx im Bestand)", das zur Markteinführung und –verbreitung von LowEx-Konzepten und Systemen für Bestandsgebäude beitragen soll. Der Begriff "LowEx" charakterisiert Systeme, die mit möglichst niedrigem Temperaturniveau arbeiten und durch die damit mögliche Nutzung von Umweltenergie in Wärmepumpen eine sehr hohe Effizienz erreichen.

Steckbrief
Projektnummer:
2489
Objekt:
Mehrfamiliengebäude aus den 1960er Jahren
Ort:
Karlsruhe-Durlach
Beteiligte Unternehmen:
Volkswohnung GmbH, Stadtwerke Karlsruhe, Uni Freiburg, Fraunhofer ISE, KES Karlsruher Energieservice GmbH, Universität Freiburg, INATECH
Elektrische Leistung:
60,00 kW
Baujahr:
2021
Quelle:
Smartes Quartier Karlsruhe-Durlach


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Steckbrief
Projektnummer:
2489
Objekt:
Mehrfamiliengebäude aus den 1960er Jahren
Ort:
Karlsruhe-Durlach
Beteiligte Unternehmen:
Volkswohnung GmbH, Stadtwerke Karlsruhe, Uni Freiburg, Fraunhofer ISE, KES Karlsruher Energieservice GmbH, Universität Freiburg, INATECH
Elektrische Leistung:
60,00 kW
Baujahr:
2021
Quelle:
Smartes Quartier Karlsruhe-Durlach

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