Auch im Neubau ist die Einblasdämmung zukunftsweisend, wie beim vorgefertigten, mit Mineralwolleflocken gedämmten, Holzrahmengebäude in Wismar (Foto: Freiort Architekten)

Kita in Wismar dämmt mit wärmebrückenfreier Mineralwolle

Stark aufgeheizte Räume im Sommer, steigende Heizkosten im Winter – um dem entgegenzuwirken, schafft eine gute Dämmung die gewünschte Abhilfe.

Eine in Holzrahmenbauweise errichtete Kindertagesstätte in Wismar hat sich hierbei für die sogenannte Einblasdämmung entschieden, ein einfacher technischer Lösungsansatz, der sowohl den finanziellen als auch den zeitlichen Aufwand bei Dämmmaßnahmen deutlich reduziert.

Das Einblasverfahren kommt häufig nachträglich bei Bestandsgebäuden zum Einsatz, ist jedoch auch im Neubau zukunftsweisend. Hier ist die Kita, die den Namen Stadtspatzen trägt, beispielgebend für ressourcenschonendes, klimagerechtes und lokales Bauen.

Dämmen mit Mineralwolle: schützend und effektiv

Bei der Einblasdämmung werden Flocken aus Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle) dicht in die Hohlräume oder auf Geschossdecken mit viel Druck ins Gefach geblasen und dabei so verdichtet, dass sie, nachdem man die Einblasplatte entfernt hat, bündig, luftdicht und wärmebrückenfrei mit dem Holzrahmen abschließen.

Auf den so gedämmten Holzrahmen folgte in der Kita Stadtspatzen außenseitig eine diffusionsoffene Beplankung aus Holzwerkstoff. Auf die mit OSB-Platten verkleidete Innenseite schraubten die Handwerker:innen 6 cm starke Profilhölzer als Unterkonstruktion für eine Vorsatzschale zur Verlegung der Dämmung.

Innenseitig erhielt die Vorsatzschale eine Verkleidung aus Gipskartonplatten.

Der dreischalige und mit Mineralwolle gedämmte Aufbau der Holzrahmenelemente bietet gleich mehrere Vorteile: Er erreicht einen sehr hohen Schall- und Brandschutz bei zugleich relativ schlanken, aber sehr tragfähigen Wandquerschnitten, vor die sich außenseitig Fassadenmaterialien montieren und innenseitig Installationen leicht umsetzen lassen.

Natürliche Materialien sowohl innen als auch außen

Insgesamt verarbeiteten die Fachhandwerker:innen für den dreigeschossigen Holzrahmenbau mit begrüntem Flachdach rund 1.000 m³ Holz und 7.500 m² Holzwerkstoffplatten. Die auffällige, hinterlüftete Fassade der Wismarer Kita besteht aus naturbelassenem sibirischen Lärchenholz. Auch beim Innenausbau und der Möblierung wurde Wert auf natürliche Materialien gelegt.

Das unterstreicht das hier angewandte pädagogische Konzept, welches eine kindgerechte Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz BNE) vorsieht.

Dörte Joost und Anja Graeff, Gründerinnen der LernWert gGmbH, zeigen sich zufrieden:

„Dank der Bauweise und der Raumstruktur wurde ein Ort zum Wohlfühlen geschaffen, der das Lernen der Kita-Kinder und Erzieherfachschüler unterstützt. Das verarbeitete Holz verleiht den Räumen eine warme, schöne Atmosphäre. So erleben die kleinen und großen Lernenden jeden Tag natürliche Sinneserfahrungen, die beruhigend auf sie wirken und das Lernen unterstützen. Sind die baulichen Rahmenbedingungen dermaßen optimal, macht auch uns Lehrenden und Erziehern das Arbeiten großen Spaß und hält uns alle gesund.“

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