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Blick auf den neuen E-Bus-Betriebshof in München-Moosach aus der Vogelperspektive

Der Busbetriebshof Moosach ist integriert in den Gebäudekomplex Hybrid.M, der in Sichtweite zur Zentrale der Stadtwerke München errichtet wurde. In der dreischiffigen Abstellhalle des Betriebshofs können künftig etwa 170 E-Busse geladen werden. (Foto: SWM/MVG)

München: E-Busbetriebshof Keimzelle für Busflotten-Elektrifizierung

Der Busbetriebshof Moosach ist ein 2020 an der Ecke Georg-Brauchle-Ring/Hanauer Straße in München-Moosach errichteter Elektro-Busbetriebshof. Auf den Dächern der Mantelbebauung des am 17.11.2022 von den Stadtwerke München (SWM) und der MVG eröffneten Betriebshofes ist eine Photovoltaikanlage mit etwa 100 MWh Netzeinspeisung installiert, womit die SWM eine CO2-Einsparung von rund 50 Tonnen im Jahr erreichen. Die Abwärme, die beim Laden der Elektrobusse entsteht, wird zudem von Wärmepumpen zum Heizen von Werkswohnungen an der Postillonstraße genutzt.

So integriert München Elektromobilität in die Infrastruktur

Der neue Busbetriebshof mit Abstell-, Werkstatt- und Betriebshallen für 200 Fahrzeuge ("Hybrid.M") wurde südlich des Georg-Brauchle-Rings, an der Ecke Hanauer Straße, errichtet. Entlang des Georg-Brauchle-Rings und der Hanauer Straße entstanden in einem sechsgeschossigen Mantelgebäude Büros für den Busbetriebshof und die freie Vermietung.

Wegen des steigenden Fahrgastaufkommens im Öffentlichen Personennahverkehr müssen die Stadtwerke die Kapazitäten auch im Busverkehr ausbauen. Eine Sanierung des bestehenden knapp 60 Jahre alten Busbetriebshofes West an der Hans-Thonauer-Straße in Laim stellte sich als nicht zukunftsfähig und unwirtschaftlich heraus. Der Umzug des Busbetriebshofes nach Moosach macht in Laim den Weg für ein neues Wohngebiet frei.

Der Betriebshof West in Laim, der im Laufe des kommenden Jahres geräumt wird, und ergänzt den zweiten Busbetriebshof an der Truderinger Straße im Osten der Stadt, der vor wenigen Jahren modernisiert wurde. Auch dort wird in den nächsten Jahren zunehmend die Elektromobilität in die Infrastruktur integriert. Angesichts des geplanten Wachstums im Betriebszweig Bus wird mittelfristig ein zusätzlicher dritter Betriebshof erforderlich sein.

Busbetriebshof Moosach bietet Ladepunkte für 170 E-Busse

Der Busbetriebshof Moosach ist integriert in den Gebäudekomplex Hybrid.M, der in Sichtweite zur Zentrale der Stadtwerke München auf einem Grundstück von mehr als 40.000 Quadratmeter Fläche für etwa 196 Millionen Euro neu errichtet wurde.

In der dreischiffigen Abstellhalle des Betriebshofs können künftig etwa 170 E-Busse geladen werden. In der ersten Ausbaustufe zur Eröffnung sind 56 Ladepunkte installiert, in den nächsten Jahren wird die gesamte Abstellfläche entsprechend ausgebaut. Aktuell sind etwa 120 Busse im neuen Busbetriebshof untergebracht, zum Fahrplanwechsel wird er dann vollständig ausgelastet sein.

Vorerst beheimatet er damit auch Dieselbusse, die ebenso Klimaschützer sind: Ein Euro-6-Gelenkbus mit einem Fassungsvermögen von etwa 100 Personen stößt in etwa so viel Stickoxide aus wie ein entsprechender Mittelklasse-Pkw.

Auf dem Betriebshofgelände befinden sich außerdem zwei Werkstatthallen inklusive Spenglerei und Lackiererei. Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an den Arbeitsständen, die auf die längsten Fahrzeuge, 23 Meter lange Buszüge, ausgelegt sind. Im Keller sind Ersatzteillager und Technikräume untergebracht.

In den unteren Etagen des Mantelbaus, der den Betriebshof umgibt und die umliegende Wohngegend von Geräuschen abschirmt, befindet sich die Verwaltung für rund 500 Busfahrerinnen und -fahrer, die Busfahrschule sowie die Betriebsgastronomie. In den oberen Etagen befinden sich vermietete Büroflächen.

Digitalisierung des Betriebshofmanagements

Die MVG hat mehr als 400 Busse im SWM eigenen Fuhrpark, verteilt auf zwei Betriebshöfe. 14 davon sind Elektro-Solobusse, 10 E-Gelenkbusse. 35 weitere E-Gelenkbusse sind bereits bestellt und werden im Laufe des Jahres 2023 erwartet. Außerdem sind weitere 13 E-Solobusse und 58 E-Gelenkbusse ausgeschrieben, die bis 2025 geliefert werden sollen.

Die Busse kommen mit einer Ladung im Durchschnitt auf Reichweiten von gut 200 Kilometern. Ein Solobus ist in etwa drei Stunden, ein Gelenkbus in rund vier Stunden wieder aufgeladen. Die Standzeiten der Busse sind aktuell länger, daher werden die Fahrzeuge über fünf bis sechs Stunden zellschonend geladen.

Für die Ladung der Busse steht nur die Zeit zwischen dem Einrücken am Ende des Betriebstags und dem Ausrücken zum nächsten Einsatztag zur Verfügung. Um die Prozesse möglichst wirtschaftlich zu gestalten, berechnen verschiedene Systeme ein optimales Betriebsmanagement.

Die Systeme sorgen unter anderem dafür, dass die Busse am nächsten Betriebstag ausreichend Energie für ihren Einsatz haben und gleichzeitig möglichst günstigen Strom laden. Auch die Planung von Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten ist in die Betriebsmanagementprozesse integriert.

Photovoltaik und Wärmepumpen machen Hybrid.M nachhaltig

In den Bus-Waschanlagen kommen aufbereitetes Wasser aus vorherigen Wäschen und Regenwasser zum Einsatz, das in unterirdischen Vorratsbehältern gesammelt wird.

Auf den Dächern der Mantelbebauung ist eine Photovoltaikanlage mit etwa 100 MWh Netzeinspeisung installiert. Damit erreichen die SWM eine CO2-Einsparung von rund 50 Tonnen im Jahr.

Ein Vorreiter in Europa sind die SWM mit dem Energiekreislauf aus wassergekühlter Ladeinfrastruktur und Wärmerückgewinnung. Das gesamte Gebäude Hybrid.M wird mit M-Fernwärme und Fernkälte klimatisiert, so auch die Ladestationen: Während des Ladevorgangs der Busse entsteht teilweise erhebliche Wärme an den Stationen, die mit Fernkälte aus Grundwasser gekühlt werden.

Die vom Kühlkreislauf aufgenommene Wärme wird abgeführt und kann wiederverwendet werden – zum Beispiel als Freiflächenheizung, um die asphaltierten Ein- und Ausfahrten des Busbetriebshofs im Winter eisfrei zu halten. Über eine Ausspeisung der Rücklaufleitung im Werkswohnungsbau an der Postillonstraße wird die Abwärme außerdem mittels Wärmepumpen zum Heizen und für die Warmwasserbereitung genutzt.

Bund, Freistaat und Landeshauptstadt fördern die Elektromobilität

Verschiedene Fördergeber unterstützen die Elektrifizierung des Busverkehrs mit öffentlichen Geldern. Der Freistaat Bayern fördert nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) im Rahmen des Sonderprogramms der Luftreinhaltung und nach dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (BayFAG) die Ladeinfrastruktur zu 60 Prozent mit voraussichtlich 5 bis 6 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt München finanziert die verbleibende 40 Prozent aus dem Topf Elektromobilität und klimaneutrale Antriebstechnologien im Rahmen des Sonderprogramms für Klimaschutz.

Für den Vollausbau der Ladeinfrastruktur im Busbetriebshof Moosach wird eine weitere Förderung beantragt. Die Neuanschaffung von Elektrobussen wird zusätzlich vom Bund, dem Freistaat sowie der Landeshauptstadt München gefördert.

Steckbrief
Projektnummer:
3247
Objekt:
Betriebshof für Elektrobusse
Ort:
München-Moosach
Beteiligte Unternehmen:
Stadtwerke München (SWM), Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG)
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr:
50,00
Baujahr:
2022


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Projektnummer:
3247
Objekt:
Betriebshof für Elektrobusse
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Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr:
50,00
Baujahr:
2022

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