Die nächste Etappe auf der Baustelle "Auf Leim" in Murg beginnt (v. l.): Projektleiter Stefan Schlachter (Energiedienst), Frank Lorkowski (LBBW), Christian Koch (Koch Erdwärme), Jörg Reichert (Energiedienst) und Bürgermeister Adrian Schmidle mit Hündin Selma (Kleiner Münsterländer) (Foto: Energiedienst / Juri Junkov)
In Murg entstand im Neubaugebiet „Auf Leim“ eine zukunftsorientierte, innovative Wärmeversorgung. Per „kalter Nahwärme“ gespeist aus Erdwärmesonden sollen die Ein- und Mehrfamilienhäuser mit Hilfe einer Wärmepumpe beheizt und auch gekühlt werden.
Dazu hatte in Murg die Firma Koch aus Dotternhausen im April und Mai 2020 entlang der Erschließungsstraßen 32 Sonden jeweils 160 Meter in die Tiefe gebohrt. Durch die Sonden gelangt die „Geothermie“ aus dem Erdreich über ein kaltes Nahwärmenetz in die Ein- und Mehrfamilienhäuser des Baugebietes „Auf Leim“ in Murg, in denen eine Wärmepumpe die kalte Nahwärme in nutzbare Heizwärme umwandelt.
Die Geothermie-Sonden schließt Energiedienst an ein Ringleitungsnetz an, das aus zwei Leitungen besteht: einem Vor- und einem Rücklauf. Von dieser Leitung gehen weitere Leitungen als Hausanschluss auf die Baugrundstücke. Die Sole, die im System zirkuliert, nimmt die Wärme über die Sonden auf. Die Häuslebauer können dann ihre Wärmepumpe mit eigenem PV-Strom oder Strom aus Wasserkraft von Energiedienst auf Wunsch sogar klimaneutral betreiben.
Die 32 Erdwärme-Bohrungen wurden innerhalb von sechs Wochen vorgenommen. Schneller als gedacht, obwohl auf der Baustelle der erwartete Granit manchen Bohrkopf verschlissen hat. Denn der Granit stand im oberen Teil des Neubaugebiets bis an die Geländeoberkante an. Bis in die Endteufe von 160 Metern war das Gestein überaus hart und wies keine Hohlräume oder Klüfte auf.
Durch die enorme Härte habe die Bohrfirma durchschnittlich nur vier Bohrungen mit einer Krone vornehmen können. Üblich sei je nach Gesteinsart doppelt bis dreimal so viel. Ungefähr 2,5 Kubikmeter Granit wurden pro Sonde dem Untergrund entnommen. Nach den Bohrarbeiten sei die Sonde eingebracht und die Bohrung mittels Spezialbeton verpresst worden. Dieser Spezialbeton stelle zum einen den Wärmeübergang vom Granit an die Sonde sicher, zum anderen sorge er für die notwendige Standfestigkeit.
Nach den Anschlussarbeiten der Sonden an die Ringleitung wurde das Gesamtsystem mit Wasser gespült und schließlich mit Sole befüllt. Das kalte Nahwärmenetz ist damit in der Region das erste dieser Dimension.
Steckbrief | |
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Projektnummer: 2593 | |
Objekt: Wohngebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern | |
Ort: Murg | |
Beteiligte Unternehmen: EnergieDienst, Erdwärme-Bohrungen Christian Koch GmbH (Dotternhausen) | |
Baujahr: 2020 | |
Quelle: EnergieDienst |
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Mehr erfahrenSteckbrief | |
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Projektnummer: 2593 | |
Objekt: Wohngebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern | |
Ort: Murg | |
Beteiligte Unternehmen: EnergieDienst, Erdwärme-Bohrungen Christian Koch GmbH (Dotternhausen) | |
Baujahr: 2020 | |
Quelle: EnergieDienst |