So finden Sie die ideale Solarwärme-Anlage
Mit dem Projekt „Solarenergiedorf Liggeringen“ am Bodensee errichteten die Stadtwerke Radolfzell ein 775-kW-Solarthermiefeld mit 20 % Deckungsanteil sowie ein Biomassekessel auf Basis von Holzhackschnitzeln. Am 22. März 2019 wurde das Leuchtturmprojekt feierlich eröffnet. Von nun an gehören fossile Brennstoffe der Vergangenheit an, Solarwärme dient nun als primäre Wärmequelle.
Die Solarthermieanlage mit 84 Hochleistungsflachkollektoren auf einer Fläche von rund 1100 m2 erzeugt gemeinsam mit dem Biomasseheizwerk jährlich 4,7 Millionen kWh an Wärmeenergie. Auf diese Weise lassen sich pro Jahr 1400 t an Treibhausgasen einsparen. Durch die Inbetriebnahme liegt der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeproduktion nun bei über 50 Prozent. Mit Blick in die Zukunft wurde die Anlage so konstruiert, dass sie sich bei Bedarf jederzeit erweitern ließe.
Mit der Installation wurde das österreichische Unternehmen SOLID von den Stadtwerken beauftragt, welches vor allem damit überzeugte, von Vakuumröhrenkollektoren, die hier weniger wirtschaftlich gewesen wären, abzusehen, und stattdessen auf die Hochleistungsflachkollektoren mit lasergeschweißtem Vollflächen-Absorber zu setzen.
Im Sommer sollen die Haushalte in Liggeringen allein durch die solarthermische Anlage versorgt werden. Die Kollektoren vom Typ K5 Giga+ wärmen sich bei guter Sonnenstrahlung auf 80 bis 105 Grad Celcius auf. Im Winter kann das durch Sonnenenergie vorerhitzte Wasser in einer Holzkessel-Anlage auf Betriebstemperatur geregelt werden, um die Haushalte zu versorgen.
Bisher bezogen die Dorfbewohner ihre Wärme vor allem aus veralteten Öl- und Flüssiggaskesseln. Durch die Umstellung auf die nachhaltige Versorgung leisten sie von nun an nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern profitieren ebenfalls von langfristig kalkulierbaren Wärmepreisen. Die Wärmespeicher mit einem Volumen von 240 Kubikmeter können Schlechtwetterperioden über mehrere Tage hin überbrücken. Auch diese Anlage ließe sich baulich noch erweitern.
Mittlerweile hat sich das Solarenergiedorf Liggeringen weit über die Region am Bodensee hinaus einen Namen gemacht, nicht zuletzt, weil es ein so wichtiges Zeichen für die Energiewende setzt. Es ist eines der ersten Projekte dieser Art, bei dem das regenerative Wärmenetz mit seiner Netzlänge von 5 km von einem kommunalen Energieversorger betrieben wird.
Darüber hinaus treiben die Stadtwerke Radolfzell auch den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und regenerativer Stromproduktion durch Windenergie an. Interessierte Bürger erhalten im Programm „daheim solar“ Unterstützung für die eigene Stromproduktion.
Steckbrief | |
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Projektnummer: 15 | |
Objekt: Solaranlage | |
Ort: Liggeringen | |
Beteiligte Unternehmen: Stadtwerke Radolfzell, SOLID, KBB | |
Thermisch Heizleistung: 775,00 kW | |
Größe/ Fläche Solarthermie-Anlage: 1.100,00 m2 | |
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr: 1.400,00 | |
Baujahr: 2019 | |
Quelle: Stadtwerke Radolfzell |
Steckbrief | |
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Projektnummer: 15 | |
Objekt: Solaranlage | |
Ort: Liggeringen | |
Beteiligte Unternehmen: Stadtwerke Radolfzell, SOLID, KBB | |
Thermisch Heizleistung: 775,00 kW | |
Größe/ Fläche Solarthermie-Anlage: 1.100,00 m2 | |
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr: 1.400,00 | |
Baujahr: 2019 | |
Quelle: Stadtwerke Radolfzell |