In Rendsburg Neuwerk-Süd wird eine Wärmepumpen-Eisspeicher Kombination verwendet (Foto: energie-experten.org)

Rendsburg Neuwerk Süd heizt mit kalter Nahwärme

Am 1. Oktober 2018 ging in Rendsburg-Neuwerk Süd ein Eisspeicher in Betrieb, der als Wärmequelle für verschiedene Wärmepumpen dient. Das Projekt der Rendsburger Stadtwerke, das bereits 2014 begonnen wurde, versorgt über ein kaltes Nahwärmenetz und dezentralen Elektro- und Gasabsorptionswärmepumpen das Rendsburger Kreishaus und den schönen Uhrenblock.

Das in 2014 begonnene Quartierskonzept „Neuwerk Süd“ mit dem Kreishaus und dem Uhrenblock als zentrale Wärmeabnehmer spart im Vergleich zu konventioneller Heiztechnik laut Viessmann 170 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Der Rendsburger Uhrenblock ist mit der Eisspeicher-Wärmepumpe zudem das erste denkmalgeschützte Gebäude in Deutschland, das ganzjährig solar beheizt und gekühlt wird.

Der Eisspeicher dient im Sommer dazu, Solarwärme bzw. Raumwärme der Klimatisierung aufzunehmen und diese im Winter den Wärmepumpen über das kalte Nahwärmenetz - ein Wärmenetz mit für die im Vergleich typische Fernwärmebelieferung von Liegenschaften "kalten" Temperaturen - als Wärmequelle wieder zur Verfügung zu stellen. Dabei entnehmen die Wärmepumpen soviel Wärme, dass das Wasser im Eisspeicher gefriert. Bei diesem Phasenwechsel kann dann nochmals mehr Energie entnommen werden.

Initiator und Kopf der Eisspeicher-Wärmepumpe in Rendsburg-Neuwerk Süd ist Dr. Sebastian Krug vom Kreis Rendsburg-Eckernförde. Mehrere Jahre tüftelte der Klimaschutzmanager an einem innovativen Konzept für die Beheizung des Energiequartiers Neuwerk Süd in Rendsburg. Das Problem: Viele Gebäude des Quartiers in Rendsburg-Neuwerk Süd sind denkmalgeschützt und können daher nicht saniert werden.

Dazu prüfte Krug vier Varianten, von denen das kalte Nahwärmenetz mit großem Eisspeicher und dezentralen Elektro- und Gasabsorptionswärmepumpen am Besten abschnitt. Die CO₂-Ersparnis bei der Beheizung des Kreishauses, der Berufsschule und des Uhrenblocks wurden in den Vorplanungen mit knapp 300 Tonnen jährlich beziffert.

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