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Mit einer Sanierung und Modernisierung für etwa drei Millionen Euro hob die Gemeinnütziges Siedlungs-Werk GmbH (kurz GSW) ein Wormser Wohnhaus aus den 60er-Jahren auf Neubau-Standard. Gestiegen ist dabei nicht nur der Komfort der 16 Wohneinheiten, sondern auch die Energieeffizienz. Statt 138 kWh/m²a Heizenergie beträgt der errechnete Endenergiebedarf nach Sanierung nur noch 23,5 kWh/m²a. (Foto: RUHL TecConsult GmbH)

Sanierung eines Wormser Mehrfamilienhauses aus den 1960er-Jahren von Energieeffizienzklasse E auf A+

Die Gemeinnütziges Siedlungs-Werk GmbH (GSW) hat ein Mehrfamilienhaus in der Friedrichstraße 13–15 in Worms umfassend saniert und energetisch auf den Stand eines Neubaus gebracht.

Das ursprünglich aus den 1960er-Jahren stammende Gebäude wurde für rund drei Millionen Euro modernisiert. Dabei wurde nicht nur der Wohnkomfort der 16 Einheiten erhöht, sondern auch die Energieeffizienz signifikant verbessert:

Der berechnete Endenergiebedarf sank von 138 kWh/m²a auf nur noch 23,5 kWh/m²a, was einer Einstufung in die Energieeffizienzklasse A+ entspricht.

Energetische Zielsetzung und technische Umsetzung

Ziel der Sanierung war insbesondere die Verbesserung der energetischen Qualität des Gebäudes. Das beauftragte Planungsbüro RUHL TecConsult GmbH konzentrierte sich auf Maßnahmen zur Reduzierung des Wärmebedarfs.

Die Gebäudehülle wurde gedämmt und die bisherigen dezentralen Gasetagenheizungen durch eine zentrale Heizungsanlage mit Wärmepumpe ersetzt. Die vorhandenen Kamine konnten für die neuen Steigleitungen genutzt werden.

Ergänzt wurde das System durch eine sogenannte eXergiemaschine, eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die von den Firmen varmeco und BMS-Energietechnik entwickelt wurde.

Diese Anlage dient zur effizienten Warmwasserbereitung und erhöht die Systemtemperatur auf bis zu 65 °C, was insbesondere bei der Verwendung von Radiatoren oder zur Trinkwassererwärmung vorteilhaft ist.

Technische Details zur Wärmeversorgung

Die Heizungswärmepumpe liefert eine Grundtemperatur von etwa 36 bis 40 °C. Die eXergiemaschine übernimmt die Nacherwärmung, wodurch die Hauptwärmepumpe in einem besonders effizienten Betriebsbereich arbeiten kann.

Mit einem COP (Coefficient of Performance) von etwa 5 bietet die Kombination beider Systeme eine höhere Effizienz als klassische Heizlösungen mit Elektroheizstäben zur Nacherwärmung.

Anpassungen nach Schadensereignis

Während der Sanierungsarbeiten kam es im Jahr 2022 infolge eines Brandes auf dem Dach zu einem erheblichen Wasserschaden, wodurch die ursprüngliche Planung angepasst werden musste.

Infolge des Vorfalls wurden die bestehenden Radiatoren entfernt und durch Fußbodenheizungen ersetzt, die über Zwei-Leiter-Wohnungsstationen an das zentrale Wärmenetz angeschlossen wurden. Zusätzlich wurden sämtliche Bäder erneuert, die Dämmung der Gebäudehülle verstärkt und das Dachgeschoss durch Gauben erweitert.

Effizienzsteigerung durch optimierte Systemintegration

Für die beheizbare Fläche von rund 900 m² kommt nun eine 35-kW-Erdgas-Wärmepumpe zum Einsatz, die durch eine 50 m² große Solarthermieanlage unterstützt wird.

Eine eXergiemaschine mit 40 kW thermischer Leistung übernimmt die Nacherwärmung des Wassers. Hoch- und Niedertemperaturspeicher sorgen für die Trennung der Heiz- und Warmwasserkreise. Zwei Pufferspeicher mit je 800 Litern Volumen übernehmen die Zwischenspeicherung.

Die eXergiemaschine nutzt die Wärme aus dem Niedertemperaturspeicher, hebt sie auf 65 °C an und speist sie in den Hochtemperaturspeicher ein. Gleichzeitig wird durch die Abkühlung des Rücklaufs der Wirkungsgrad der Wärmepumpe verbessert.

Ergebnis der Modernisierung

Die umfassende Sanierung hat das Gebäude auf einen energetischen Standard gehoben, der dem eines Neubaus entspricht. Der Energiebedarf für Heizung konnte um mehr als 80 % gesenkt werden!

Die Energieeffizienzklasse verbesserte sich von E auf A+, was langfristig nicht nur Kosten spart, sondern auch zur Reduktion der CO₂-Emissionen beiträgt. Die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren heute von einem zeitgemäßen Wohnkomfort in einem energetisch zukunftsfähigen Gebäude.

Steckbrief
Projektnummer: 3832
Objekt: Mehrfamilienhaus aus den 1960er Jahren
Ort: Worms
Beteiligte Unternehmen: Planungsbüro RUHL TecConsult GmbH
Hersteller: varmeco eXergiemaschine
Thermisch Heizleistung: 35,00 kW
Baujahr: 2025

Bilder

Durch eine umfangreiche Sanierung wurde die Energieeffizienz der Wohnungen von Klasse E auf A+ verbessert. (Foto: RUHL TecConsult GmbH)

Das 60 Jahre alte Bestandsgebäude bietet nach umfassender Sanierung Energieeffizienz und modernen Wohnkomfort. (Foto: Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH)

Aufgrund der besseren Gebäudedämmung genügt für die ca. 900 m² beheizbare Fläche eine 35-kW-Erdgas-Wärmepumpe, die von einer 50-m²-Solarthermieanlage unterstützt wird. Den Temperaturhub von den 36 °C, welche die Gas-Wärmepumpe liefert, auf etwa 65 °C für die Warmwasserbereitung bewirkt eine eXergiemaschine pro mit 40 kW thermischer Leistung. - hier: Anlagenschema (Bild: RUHL TecConsult GmbH)

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