So finden Sie die ideale Solarwärme-Anlage
Auf dem ehemaligen Gelände der amerikanischen Kaserne im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt ist mit der Niedrigenergiesiedlung Burgholzhof ein Vorzeigeprojekt für solare Nah- und Fernwärme entstanden. Seit 1998 reduziert der Einsatz von Solarthermie-Flachkollektoren den Bedarf an fossilen Energieträgern in der Wärmeversorgung des Quartiers. Auf einer Fläche von 1.708 m2 konnte eine beachtliche Anzahl der Flachkollektoren montiert werden.
Die installierte thermische Leistung beträgt insgesamt rund 1,2 MW. Die Solarthermie-Kollektoren wurden jeweils im Dach integriert. Die sogenannten „Solar Roof“-Kollektoren wurden mit einer Anlagengröße von bis zu 500 m2 auf drei Gebäudekomplexen verteilt. Die ursprünglich verbauten Kollektoren mussten aufgrund von Undichtigkeiten am Dach im Jahr 2010 ausgetauscht werden.
Die Kollektorleistung führt zu einer jährlichen solaren Wärmeerzeugung von 800 MWh. Im Wärmenetz Burgholzhof beträgt der solare Deckungsanteil je nach jährlicher Einstrahlung etwa 11 %. Ein am Netz angeschlossener Pufferspeicher mit 90 m3 Fassungsvermögen erhöht die Versorgungssicherheit und den Anteil an solarer Wärme im Netz.
Das Wärmenetz im Quartier Burgholzhof ist etwa drei km lang und liefert 1.100 Wohneinheiten mit etwa 2.700 Einwohnern die nötige Energie. Eine Grundschule, ein Kindergarten sowie ein Ladenzentrum erhalten ebenfalls solare Wärme. Da die Solarmodule für die Wärmeversorgung nicht vollständig ausreichen, arbeiten ergänzend drei Erdgasheizkessel mit einer Gesamtleistung von 4,3 MW. Die Heizzentrale des Netzes befindet sich im Keller der Grundschule. Ebenso steht, teilweise sichtbar, der im Innern mit Edelstahl ausgekleidete und mit einer Ringbetonkonstruktion ummantelte Pufferspeicher auf dem Schulgelände.
Das Bundesumweltministerium förderte das solare Wärmenetz im Rahmen des Programms „Solarthermie 2000“. Die Solaranlage kostete bei der Erstinstallation im Jahr 1998 inklusive Planung ca. 678.000 Euro. Im Rahmen des Wohnquartiers Burgholzhof werden über 170 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Solare Nah- und Fernwärmenetze stellen somit eine bedeutende Alternative für die zukünftige Wärmeversorgung im Zeichen des Klimawandels dar.
Das Wohngebiet Burgholzhof besteht überwiegend aus mehrgeschossigen Mehrfamilienhäusern in Niedrigenergiehaus-Bauweise. Der letzte Teil der Siedlung konnte in der finalen Bauphase 2012 abeschlossen werden.
Steckbrief | |
---|---|
Projektnummer: 2775 | |
Objekt: Niedrigenergiesiedlung | |
Ort: Stuttgart-Bad Canstatt | |
Beteiligte Unternehmen: EnBW Energie Baden-Württemberg AG, EnBW Energy Solutions GmbH, EGS-Plan | |
Thermisch Heizleistung: 800.000,00 kW | |
Größe/ Fläche Solarthermie-Anlage: 1.708,00 m2 | |
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr: 170,00 | |
Baujahr: 2012 | |
Quelle: Siedlung Burgholzdorf |
Steckbrief | |
---|---|
Projektnummer: 2775 | |
Objekt: Niedrigenergiesiedlung | |
Ort: Stuttgart-Bad Canstatt | |
Beteiligte Unternehmen: EnBW Energie Baden-Württemberg AG, EnBW Energy Solutions GmbH, EGS-Plan | |
Thermisch Heizleistung: 800.000,00 kW | |
Größe/ Fläche Solarthermie-Anlage: 1.708,00 m2 | |
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr: 170,00 | |
Baujahr: 2012 | |
Quelle: Siedlung Burgholzdorf |