So finden Sie das beste Wärmepumpen-Angebot
Das neue Quartier am Wiener Platz im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach wird komplett CO2-neutral mit Wärme versorgt werden: Über einen Wärmetauscher wird dem Abwasserkanal der Kremser Straße am Rande des Quartiers Wärme entnommen und einer Wärmepumpe zugeführt, die zusammen mit einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK-Anlage) das Stuttgarter Wohnquartier von einer Heizzentrale aus über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgt. Spitzenlasten deckt ein Brennwertkessel ab, der wie das BHKW mit klimaneutralem Biomethan befeuert wird.
Am Wiener Platz in Feuerbach entstehen in den nächsten drei Jahren rund 170 Wohnungen auf einer etwa 2,6 Hektar großen Fläche des ehemaligen Schoch‐Areals, das in zentraler Lage zwischen dem Bahnhof Feuerbach und dem Stadtbezirkszentrum an der Stuttgarter Straße liegt. Parallel zum Bau der Gebäude finden die Arbeiten an der Infrastruktur statt. Dazu gehört auch ein Nahwärmenetz, das voraussichtlich noch 2022 Jahr in den Untergrund des Areals verlegt wird.
„Versorgungsrohre bringen dann die Wärme in die Häuser. Um die Wärmeerzeugung kümmern wir uns in einer Heizzentrale – und zwar komplett klimaneutral“, informiert EDS-Geschäftsführer Jean-Claude Schmiedle. Dahinter steht ein komplexes Konzept für die Nutzung von Umweltwärme und regenerativen Energien, die direkt auf dem Feuerbacher Areal verfügbar sind.
Das Energiekonzept des Quartiers wurde gemeinsam von der EDS, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Stuttgart, und der Landeshauptstadt Stuttgart erarbeitet. Für das CO2-neutrale Wärmekonzept verzahnt das EDS-Planungsteam unterschiedliche technische Ansätze.
„Wir bringen einen passenden Wärmetauscher in den Abwasserkanal der Kremser Straße am Rande des Quartiers ein. Dort herrschen auch im Winter konstante Temperaturen um die zehn Grad Celsius – dieses Potenzial nutzen wir an Ort und Stelle“, veranschaulicht Projektingenieurin Laura Goll.
Die Abwasserwärme gelangt über eine Trägerflüssigkeit in die Heizzentrale, die auf dem Areal im Laufe des nächsten Jahres eingerichtet wird. Die Abwasserwärme wird von einer Wärmepumpe und einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK-Anlage) in der Heizzentrale auf ein bestimmtes Temperaturniveau gebracht.
Für besonders kalte Wintertage steht ein Brennwertkessel zur Verfügung, der anderen Anlagen noch unterstützen kann. Bei KWK-Anlage und Brennwertkessel wird klimaneutrales Gas in Form von Biomethan eingesetzt. „Dieses wird in der KWK-Anlage in Wärme- und Strom umgewandelt. Und damit haben wir gleich zwei Verwendungen“, erläutert Laura Goll.
Der aus der KWK-Anlage gewonnene Strom betreibt dann die Wärmpumpe und die technischen Anlagen des Systems. Die zusätzlich von der KWK-Anlage erzeugte Wärme hebt die Abwasserwärme weiter an. Die Wärme gelangt daraufhin über spezielle Versorgungsleitungen in die Gebäude und kann dort zum Heizen und für Warmwasser verwendet werden.
„Wir stellen uns der Herausforderung, dies komplett CO2-neutral zu organisieren. Energiewende und Klimaschutz funktionieren nur, wenn wir alle Register der technischen Möglichkeiten nutzen und durch Ingenieurleistungen sinnvoll miteinander verzahnen“, unterstreicht EDS-Geschäftsführer Jean-Claude Schmiedle. Die Aufgaben im Gebäudebereich sind dabei enorm, denn rund 40 Prozent der klimarelevanten Emissionen in Deutschland entstehen dort.
Dr. Jürgen Görres, Leiter der Energieabteilung im Amt für Umweltschutz, freut sich über das wichtige Vorhaben: „Neue Quartiersprojekte sind wichtige Meilensteine für eine klimaneutrale Zukunft und die Erfahrungen aus ihnen liefern wichtige Erkenntnisse für die Wärmewende im Gebäudebestand. Hier arbeiten die Landeshauptstadt und die Stadtwerke in engem Schulterschluss“, so Görres.
Bauherren im Quartier am Wiener Platz können durch die Vorleistung der Stadtwerke-Tochter EDS auf eine Infrastruktur zur CO2-neutralen Wärmeversorgung zugreifen. Auch den Betrieb wird das kommunale Unternehmen leisten. Das schließt den Komplettservice mit Wartung, Brennstoffbeschaffung, technischer Weiterentwicklung sowie die Verbrauchsabrechnung mit ein.
Und die Unterstützung in Sachen klimafreundlicher Energie reicht noch weiter: Denn für die Bauherren und späteren Wohnungseigentümer können die Stadtwerke Stuttgart auch die notwendige Ladeinfrastruktur in den Tiefgaragen und die solare Ökostromversorgung vom eigenen Dach stellen, und damit gemeinsam weitere Schritte zum Schutz des Klimas gehen.
Die Kommune fördert zudem die technischen Einrichtungen für die künftige Wärmebereitstellung mit einem Zuschuss. Die Förderung ist Teil von vielen Förderprogrammen der Landeshauptstadt Stuttgart, die nicht nur Unternehmen, sondern allen Stuttgarterinnen und Stuttgartern zur Verfügung stehen. Stadtwerke und EDS investieren zusammen insgesamt rund 2 Millionen Euro in dem Areal.
Steckbrief | |
---|---|
Projektnummer: 3007 | |
Objekt: Wohnquartier mit rund 170 Wohnungen | |
Ort: Stuttgart-Feuerbach | |
Beteiligte Unternehmen: EDS (Stadtwerke Stuttgart), Stadt Stuttgart | |
Baujahr: 2023 |
Steckbrief | |
---|---|
Projektnummer: 3007 | |
Objekt: Wohnquartier mit rund 170 Wohnungen | |
Ort: Stuttgart-Feuerbach | |
Beteiligte Unternehmen: EDS (Stadtwerke Stuttgart), Stadt Stuttgart | |
Baujahr: 2023 |