Letzte Aktualisierung: 24.10.2017

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Brooklyn Blockchain kommt nach Deutschland

Mit dem „Landau Microgrid Project“ (LAMP) testen das KIT zusammen mit der für das „Brooklyn Microgrid“ in New York zuständigen LO3 Energy und die EnergieSüdwest AG einen dezentralen Stromhandel per Blockchain. Durchgeführt wird die Marktsimulation innerhalb einer geschlossenen Netzinfrastruktur im Landauer Wohngebiet Lazarettgarten.

Im Lazarettgarten in Landau wird ab 2018 wie im Brooklyn Microgrid Solarstrom unter den Bewohnern gehandelt. Die Abwicklung erfolgt über eine Blockchain. (Foto: EnergieSüdwest AG)

Im Lazarettgarten in Landau wird ab 2018 wie im Brooklyn Microgrid Solarstrom unter den Bewohnern gehandelt. Die Abwicklung erfolgt über eine Blockchain. (Foto: EnergieSüdwest AG)

Wollen Nachbarn sich untereinander mit z. B. Solarstrom versorgen, so kann hier die Blockchain helfen. Sie registriert den Transfer der Kilowattstunde Solarstrom vom Produzenten zum Verbraucher mit Hilfe einer "Blockkette" und speichert diesen Vorgang verschlüsselt auf einzelnen, dezentralen Rechnern. Die Abrechnung wird so nahezu kostenlos und die Blockchain sorgt für ein Höchstmaß an Datensicherheit. Mit ihrer Hilfe könnten die Stromnetze effizienter und Strom aus erneuerbaren Energiequellen stärker dezentral zwischen kleinen Verbrauchern ausgetauscht werden.

Im Landauer Wohngebiet Lazarettgarten sollen nun Privatpersonen, Institutionen oder Unternehmen nicht nur mit der eigenen Solaranlage Strom produzieren, sondern diesen auch gleich selbst verkaufen. So könnten die Landauer Teilnehmer des „Landau Microgrid Project“ (LAMP) gezielt den Strom aus den Sonnenkollektoren vom Dach ihrer Kirche oder der Sporthalle beziehen. Dies spart Kosten, reduziert den Ausbau von Stromtrassen und macht den Netzbetrieb unabhängiger von Störungen.

Um zu testen, ob solche regionalen Strommärkte auch in der Praxis funktionieren, werden bald bis zu 20 Privathaushalte in Landau einen eigenen Strommarkt bilden und ihren grünen Strom miteinander handeln. Die beim Handel eingesetzte Plattform basiert auf der Blockchain-Technologie, wodurch Herkunft und Besitzer der verfügbaren Energie zu jedem Zeitpunkt eindeutig identifizierbar bleiben.

Die EnergieSüdwest AG installiert hierzu mehrere Photovoltaik-Anlagen im Lazarettgarten und stattet jeden Teilnehmer mit einem Smart Meter und einem mobilen Endgerät aus, auf dem die App zum Stromhandel mit dem Nachbarn installiert ist. Über die App können die Haushalte ihre Preisvorstellungen für lokal erzeugte, grüne Energie angeben. Der Handel auf der lokalen Handelsplattform läuft dabei über automatische Agenten, die die Marktpreise von LAMP festlegen.

Falls die Marktpreise unterhalb des derzeitigen Stromtarifs des Teilnehmers liegen, spart dieser Stromkosten ein und kriegt von EnergieSüdwest eine Gutschrift auf die tatsächlichen Stromkosten in Höhe der Einsparungen. Die Teilnehmer können in der App direkt einstellen, ob Sie bereit sind mehr oder weniger für lokalen, grünen Strom auszugeben, als Sie in Ihrem normaler Stromtarif zahlen. Muss einmal mehr bezahlt werden, so übernimmt EnergieSüdwest die Mehrkosten.

Die Teilnehmer bekommen so die Möglichkeit, ihren Strom zu kaufen wo, wann und von wem Sie wollen. Sie können sehen, wo Ihr Strom gerade erzeugt wird und beeinflussen durch ihre Kaufentscheidung die Erzeugung erneuerbaren Stroms. Wird z. B. Strom, der im Lazarettgarten erzeugt wird, bevorzugt, werden für alle Nachbarn Anreize geschaffen, eigenständiger zu werden und z. B. eine Photovoltaik-Anlage zu kaufen.

Bis Ende 2017 soll der Einbau der Smart Meter und Aufbau der ersten PV-Anlagen abgeschlossen sein. Im Januar 2018 wird dann die Marktplattform installiert. Ab März startet dann die erste Handelsphase bis Ende Mai, von Juni bis einschließlich August findet die zweite Handelsphase statt und von September bis November die dritte. Ende 2018 ist LAMP zunächst beendet.

Anhand der durch die Studienteilnehmer generierten Daten werden die Wissenschaftler des KIT nach Abschluss von LAMP in großer Detailschärfe wissen, wieviel Strom im Landauer Mikronetz verbraucht und gehandelt wurde und wie sich der Strompreis dabei entwickelt hat. Anschließend soll das getestete Marktmodell analysiert, angepasst und weiterentwickelt werden.

Der Feldversuch basiert auf einem ähnlichen Experiment, das der Projektpartner „LO3 Energy“ in den USA durchgeführt hat: Mit dem „Brooklyn Microgrid“ in New York wurde privater Stromhandel schon 2016 möglich. Wie in Brooklyn werden die teilnehmenden Haushalte in Landau nun von „LO3 Energy“ mit einem Smart Meter ausgestattet, auch die Handelsplattform wurde von dem US-Unternehmen entwickelt.

Ein weiterer Feldversuch entsteht gerade aus einer Kooperation von „LO3 Energy“ mit dem „Allgäuer Überlandwerk“ (AÜW) in Kempten. Beide Projekte stehen in enger Abstimmung und werden die Erkenntnisse untereinander austauschen, um voneinander zu lernen.

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