Das „Effizienzhaus Plus Schlagmann/BayWa" in Raitenhaslach bei Burghausen mit 176 Quadratmeter Wohnfläche wurde als KfW-Effizienzhaus 40 in monolithischer Bauweise mit einer wirkungsvollen Dämmung aus perlitgefüllten Wärmedämmziegeln sowie einer großen Solarthermie- und Photovoltaikanlage für die Eigenversorgung mit Solarenergie für Wärme, Strom und Mobilität ausgestattet.
Die auf dem Süddach installierten 51 m2 Solarthermiekollektoren speisen Wärme in einen GFK-Schichtenspeicher der Firma Ebitsch Energietechnik mit 48.000 l Speicherkapazität ein. Der Solarwärmespeicher besteht aus zwei unterschiedlich großen Kammern, die mit einer innenliegenden Wärmepumpe zu einer Sequenz zusammengeschaltet werden können. Je nach Bedarf können auch nur kleine Bereiche des Speichers bewirtschaftet werden. Die Solar-Wärmepumpe wird ausschließlich durch den Wärmespeicher beziehungsweise die Wärme aus den Kollektoren bedient.
Auf dem Hausdach ist eine Photovoltaikanlage mit 4,2 Kilowattpeak (kWp) Leistung montiert, zusätzlich sind auf der Garage, auf zwei Dächer verteilt, Module mit 6,5 kWp montiert. Die Ost-West-Ausrichtung der Garagendächer ist optimal für die Eigenversorgung mit Solarstrom. Die Anlage ist an einen Lithium-Ionen-Batteriespeichermit 10,8 kWh Speicherkapazität gekoppelt. Nur Strom, der nicht direkt im Haus oder von dem Elektroauto verbraucht werden kann, wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Das Effizienzhaus Plus wurde zwei Jahre lang von Forschern der Technischen Hochschule Deggendorf überwacht. Im zweiten Messjahr (Februar 2014 bis Januar 2015) lag der Wärmeverbrauch der Familie bei 12.045 kWh, der Stromverbrauch für die Wärmeerzeugung bei 1.126 kWh. Das ergibt die hohe Arbeitszahl von 10,7.
Von dem Stromverbrauch für die Wärmepumpe lieferte die PV-Anlage noch circa ein Drittel. 743 kWh wurden aus dem Netz bezogen, damit erreicht die Arbeitszahl Wärmeerzeugung zu Netzstrombezug 16,2. Zu diesen hervorragenden Arbeitszahlen trägt auch das ausgeklügelte Steuerungskonzept für die Solar- und Heizungstechnik bei. Dieses hat Peter Hulin, Firma Pro-Sun-Energy, entwickelt.
„Meines Wissens nach ist dies die höchste bisher erzielte Arbeitszahl eines Solarthermie-Wärmepumpen-Systems“, sagt Georg Dasch, 1. Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts, der auch das Technikkonzept entwickelt hat. Üblicherweise liegt die Jahresarbeitszahl von Luftwärmepumpen zwischen 2,5 und 3.