Letzte Aktualisierung: 14.03.2016

Wasserableitung mit Drainageplatten im Perimeterbereich und auf Flachdächern

Was sind Drainageplatten? Wie werden sie im Bereich erdberührter Bauteile eingesetzt? Wie funktionieren Drainageplatten auf Gründächern?

Eine Drainage (auch Dränage) ist ein technisches System, das verhindern soll, dass Gebäude feucht werden (vernässen). Die Drainage hilft dabei, die Feuchtigkeit aufzufangen und kontrolliert abzuleiten. Eine solche Funktion lässt sich unter anderem auch mit Drainageplatten (auch Dränplatten) herstellen. Wir stellen Ihnen hier die wesentlichen Aufgaben von Drainageplatten vor, zeigen, welche Arten es gibt und was bei einer Drainage mit Platten unbedingt beachtet werden sollte.

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Drainagen und Drainageplatten in Sockel- und Perimeterbereichen

Feuchtigkeit am Gebäude kann unterschiedliche Ursachen wie beispielsweise ein hoher Grundwasserspiegel, ein Fremdwasserzufluss oder ein hoher Stau- oder Haftwasserpegel haben. Hiervon sind insbesondere erdberührende Teile (auch Perimeter genannt) des Gebäudes, also Sockel inklusive Bodenplatte, betroffen.

Drainageschicht und Drainagerohre

Diese Gebäudeteile schützt man zum einen, indem man den Sockel mit einer Drainageschicht umgibt. Die kann aus einer wasserdurchlässigen Schicht, zum Beispiel Kies, bestehen, in die Drainagerohre (Dränrohre) zum Sammeln und kontrolliertem Abfluss des Wassers integriert sind, die vom Gebäude wegleiten. Damit die Drainageschicht sich nicht nach und nach mit der sie berührenden Erdschicht vermischt (verschlämmt), trennt man beide, zum Beispiel mit Hilfe einer Vliesschicht.

Drainagen aus Vlies und Noppenbahnen

Zum anderen wird der Perimeter selbst geschützt. Dazu kann man Perimeterdämmplatten mit einer außenseitig vorgefertigten Wabenstruktur anbringen, die sich nachträglich zu einer Drainage aufrüsten lässt, indem man darauf ein entsprechendes Vlies aufbringt. Alternativ kann auch eine funktionale Noppenbahn als Drainageschicht dienen, wenn sie denn Drainagefunktionen innehat. Vorderseitig, Richtung Erdreich, haben sie eine Vliesschicht, rückseitig, Richtung Bitumenschicht/ Gebäude sind die Noppen, gegebenenfalls inklusive einer Gleitschicht.

Die Noppenbahn aus Kunststoff bildet zum einen Kanäle, in denen Luft zirkuliert und einlaufendes Wasser nach unten abläuft. Zum anderen schützen die Noppenbahnen den Bitumenaufstrich auf den Perimeterdämmplatten vor mechanischen Einflüssen, wie sie von spitzen Steinen oder Wurzeln ausgehen können. Hinzu kommt die den Noppenbahnen eigene Dämmwirkung. Die Noppenbahnen werden einfach überlappend in die Baugrube gestellt.

Kombinierte Dämm- und Drainageplatten

Häufig kombiniert man jedoch hierzu Wärmedämmung und Drainage. Dazu gibt es Perimeterdämmplatten mit speziellem Feuchteschutz. Solche Drainageplatten bzw. Dränplatten für das Dämmen der erdberührenden Kellerwände eines Gebäudes kombinieren demnach effizienten Wärmeschutz und Schutz vor Feuchtigkeit in einem Bauteil. Das erspart Kosten und Aufwand bei der Montage, insbesondere dann, wenn die Dämmung im Nachhinein als Sanierungsmaßnahme durchgeführt werden soll.

Drainageplatten sind somit quasi Verbundplatten. Sie bestehen aus dem Dämmstoff (häufig EPS-Hartschaum), einer Drainageschicht und einem Vlies, das das Einschwemmen kleinster Partikel verhindern soll. Die Drainageschicht ist zur Außenseite mit feinen Kanälen (häufig in Wabenmuster) ausgestattet, so dass das gesammelte Wasser (Hang-, Sicker- und/oder Schichtenwasser) schnell und druckfrei abgeleitet wird. Über dem Kanalsystem liegt dann ein unverrottbares Vlies, auch Geovlies oder Geotextil genannt, das Kleinstteilchen abfängt wie ein Filter. Das aufkaschierte Vlies ist so bemessen, dass es beim Verlegen der einzelnen Platten die Fugen überlappt.

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Bau- und Dämmstoffeigenschaften einer Drainageplatte aus EPS-Hartschaum
Dämm- und Baustoffeigenschaften Werte der Drainageplatte
Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert) 0,040 W/mK
Abflußspende (bei 3m Einbautiefe) 0,725 l/(s*m)
Baustoffklasse B2 (DIN 4102) und Euroklasse E
R-Wert 1 m²K/W

Montage von Drainageplatten im Perimeterbereich

Die Drainageplatten werden dann mit lösungsmittelfreien Dispersions-/Mehrkomponentenkleber auf Bitumenbasis oder speziellem Kaltkleber punktförmig angeklebt. Eventuelle Zuschnitte können einfach mit einem Messer oder Fuchsschwanz ausgeführt werden. Die Baugrube kann dann mit einem körnigen Sand-Kiesgemisch lagenweise verfüllt und verdichtet werden, sodass jedoch die Drainagewirkung der Platten nicht beeinträchtigt wird. Der Übergang zur Oberkante Drainageplatte wird dann mit einem Filtervlies mit ausreichender Überdeckung zur Geländeoberkante hin getrennt.

Drainageplatten für begrünte Flachdächer

Ein anderer Einsatzort für Drainageplatten sind Dächer, die begrünt werden sollen. Damit die zum Wachstum der Pflanzen nötige (und von diesem gehaltene) Feuchtigkeit nicht in das darunter befindliche Gemäuer durchdringt, muss die Gebäudehülle dicht sein (Abdichtungsebene) und das Sickerwasser gezielt abgeführt werden.

Speicherung und Wasserabfluss über Drainageplatten

Bei Dächern sorgt deren Neigung bereits für einen systematischen Ablauf des Wassers: Je steiler der Neigungswinkel ist, desto eher läuft das Wasser ab. Experten raten daher beim Begrünen von Flachdächern, deren Neigung geringer als 3 Grad ist, Drainageplatten einzusetzen, da sie die Wasserableitung unterstützt und so ein Vernässen und Schäden infolge dessen verhindern hilft.

Merke: Zu viel Nässe schadet nicht nur dem Gebäude, sondern auch dem Pflanzenwachstum. Flachdächer, die ohne eine geeignete Drainage angelegt wurden, zeigen häufig ein durch die Nässe bedingtes, schlechtes Pflanzenwachstum der Dachstauden sowie eine vermehrte Moosbildung.

Damit der Spagat zwischen ausreichend Nässe zum Wachstum der Dachbegrünung und Schutz des Gebäudes vor zu viel Nässe gelingt, haben Drainageplatten für begrünte Dächer häufig Mulden. Darin wird eine bestimmte Menge Wasser gespeichert. Die reicht dem Grün zum Wachsen. Erst wenn die Mulden voll sind, läuft das Zuviel an Regenwasser über Schlitze in den Drainageplatten ab, von wo es zur Abdichtungsebene läuft und anschließend zum Dachablauf.

Wichtig: Auch bei Drainageplatten für begrünte Dächer kommt ein Filterflies zum Einsatz. Es liegt zwischen den Drainageplatten und dem Pflanzsubstrat.

Verlegung von Drainageplatten auf Flachdächern

Solche Drainageplatten mit Wassermulden lassen sich einfach verlegen, indem man sie verschiebesicher ineinander setzt und somit verzahnt verlegt. Infolge der Verzahnung ergibt sich ein Mehrbedarf von circa fünf Prozent an Drainageplatten bezogen auf die zu begrünende Dachfläche.

Drainageplatten für Nutz- und Verkehrsflächen

Drainageplatten werden auch andernorts eingesetzt, beispielsweise flächenhaft unter Nutzflächen wie Sportstadien und Sportplätzen, Spiel- und Parkplätzen. Auch unter Verkehrswegen wie Straßen, Gehwegen und städtischen Plätzen sind großflächige Drainagesysteme im Einsatz. Ebenso wie an Straßenböschungen und in der Landwirtschaft. Drainageplatten werden dabei auch vielfach nur als Regenwasser-Sickerplatten verwendet, die das Wasser direkt am Entstehungsort oberflächennah in den Untergrund versickern lassen.

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