Letzte Aktualisierung: 14.03.2016

Dämmvorteile von Styrodurplatten: Witterungsfest, druckstabil und leicht zu verarbeiten

Welche Eigenschaften haben Styrodurplatten? Welche Vor- und Nachteile haben Styrodurplatten als Dämmstoff? Für welche Dämmprojekte sind Styrodurplatten geeignet?

Styrodur ist eine bekannte Handelsmarke der BASF SE für extrudiertes Polystyrol (kurz: XPS). Der Schaumstoff hat sich seit fünf Jahrzehnten bestens als Dämmmaterial bewährt. 1964 produzierte das Unternehmen erstmals die typisch grünen Dämmstoffplatten. Ursprünglich kommt der Schaumstoff Polystyrol aus den USA, wo er in den 1940er-Jahren entwickelt wurde, um Schwimm- und Auftriebskörper herzustellen.

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Die Eigenschaften von Styrodurplatten

Styrodur von BASF ist ein druckfester, wasserabweisender und unverrottbarer organischer Dämmstoff, der seit über 50 Jahren zur Dämmung von Häusern eingesetzt wird. Das typischerweise grüne extrudierte Polystyrol (XPS), das als Zellgas Luft enthält, unterscheidet sich vor allem durch die unterschiedliche Druckfestigkeit der jeweiligen Styrodur-Typen.

Styrodurplatten aus Polystyrol-Extruderschaumstoff sind ein geschlossenzelliger, recht harter Dämmstoff. Um das Polystyrol-Granulat in einem Extruder aufzuschäumen, nutzt man Kohlendioxid als Treibmittel. Bei der Extrusion entsteht eine Struktur aus unzähligen kleinen, geschlossenen Zellen. Sie ist der Grund, dass die Styrodurplatten mechanisch sehr gut belastbar und nahezu unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind. Styrodur® altert langsam und verrottet schwer.

BASF wirbt damit, dass Styrodur „bei sachgemäßem Einbau […] die Nutzungsdauer der Baukonstruktion“ übersteht. Aber: Gegenüber UV-Licht hält Styrodur-Hartschaum nicht stand. Setzt man es ungeschützt normalem Tageslicht aus, verrottet es. Das ist auch der Grund, warum Styrodurplatten häufig entsprechend ausgerüstet werden, damit sie nicht spröde werden und Schaden nehmen. Auch ihre Feuerfestigkeit bekommen Styrodur-Hartschaumplatten dank entsprechend chemischer Zusätze. Entsprechend ausgerüstet gilt extrudiertes Polystyrol als schwer entflammbar (Baustoffklasse nach DIN 4102: B1).

Das eingeschlossene Treibgas in den Zellen sorgt für eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit der Styrodurplatten. Sie liegt zwischen 0,020 und 0,040 Watt pro Meter und Kelvin. Dank der geringen Wärmeleitfähigkeit zählen Dämmstoffplatten zu den wirksamsten Dämmstoffen überhaupt.

Verarbeitung von Styrodurplatten

Styrodurplatten punkten mit einem geringen Eigengewicht. Das macht ihre Verarbeitung einfach. Die Dämmplatten lassen sich mit herkömmlichen Werkzeugen wie Säge, Schneidemaschine und Glühdraht ver- und bearbeiten, wobei man nicht um die eigene Gesundheit fürchten muss, da dabei kein gesundheitsgefährdender Staub anfällt. Auch ein Vorteil: Styrodur-Dämmplatten kann man winters wie sommers verlegen.

Einsatzorte für Styrodurplatten

Die robusten Styrodur-Dämmplatten eignen sich für nahezu alle Dämmprojekte, angefangen vom Keller bis hoch hinaus unters Dach eines Gebäudes:

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Spezialfälle: Mehrlagige Dämmungen mit Styrodurplatten

Mit ihrer Druckfestigkeit und der Beständigkeit gegenüber Wasser eignen sich die Styrodurplatten auch für mehrlagig aufgebaute Dämmungen. Zum Beispiel unter der Bodenplatte, in der Perimeterdämmung oder auf dem Umkehrdach.

Styrodurplatten unter der lastabtragenden Bodenplatte:

Die „wetterfesten“ Styrodur-Dämmplatten können in bis zu drei Lagen unter der lastabtragenden Bodenplatte (auch Gründungsplatte genannt) verlegt werden. Der Vorteil dieser außenseitigen Dämmung: Die Wände können angesetzt werden, ohne dass unerwünschte Wärmebrücken entstehen. Insgesamt darf eine Wärmedämmschicht aus Styrodur unter der Bodenplatte nicht dicker als 30 Zentimeter sein.

Styrodurplatten in der Perimeterdämmung:

Innerhalb der Perimeterdämmung kann man Styrodurplatten an den Kellerwänden außenseitig in zwei Lagen verwenden. Die maximale Dicke der Styrodur-Dämmung liegt für Kellerwände und -böden bei 40 Zentimeter.

Styrodurplatten im Umkehrdach:

Beim Umkehrdach liegen die Styrodurplatten auf der Abdichtung. Sie können dort auch zweilagig verwendet werden, wenn man eine wasserableitende und diffusionsoffene Trennlage einzieht, die dafür sorgt, dass nicht permanent Wasser zwischen den Dämmplatten steht. Im Umkehrdach darf die Dämmschicht aus Styrodurplatten bis zu 40 Zentimeter dick sein.

Härtefall: Styrodurplatten in der Perimeterdämmung

Wegen ihrer Festigkeit gegenüber mechanischer Belastung und Feuchtigkeit sind Styrodurplatten optimal als Dämmung im Sockelbereich von Gebäuden einsetzbar: Der Gebäudesockel ist ein sogenanntes erdberührendes Bauteil (Perimeter), die entsprechende Sockeldämmung (Perimeterdämmung) ist den Gewalten der Natur (Bodenwasser, Regenwasser, Schnee, Erdreich) direkt ausgesetzt – und muss ihnen standhalten. Styrodur darf bis zu dreieinhalb Meter tief im Grundwasser eingebunden werden.

Extremfall Erdbebengebiete: Styrodur ist zugelassen

Laut der BASF ist der hauseigene Dämmstoff Styrodur „der erste, der vom Deutschen Institut für Bautechnik für die Wärmedämmung unter Gründungsplatten in erdbebengefährdeten Gebieten bauaufsichtlich zugelassen ist“. Und das, weil Styrodur „dank seines positiven Schubdruckverhaltens sehr gute Eigenschaften zur Abtragung von Horizontalkräften“ aufweise.

Styrodurplatten im Wärmedämmverbundsystem

Als Herzstück eines Wärmedämmverbundsystems (kurz: WDVS) sind Dämmplatten aus Styrodur sehr gut geeignet. Für diesen Einsatz greift man am besten zu Modellen mit spezieller Oberflächenstruktur (zum Beispiel Waffelstruktur), die die darauf aufzutragende Putzschicht gut halten. Verklebt werden die Platten im WDVS nicht vollflächig, sondern im sogenannten Punkt-Wulst-Verfahren, was ihren Rückbau im Falle eines Recyclings erleichtert.

Umweltverträglichkeit von Styrodurplatten

Dass Styrodur extrudiertes Polystyrol ist, macht sich in seiner Klimabilanz bemerkbar. Der Kunststoff wird auf Basis fossilen Erdöls hergestellt und hat eine entsprechend negative Klimabilanz. Aufgrund seiner Langlebigkeit ist das Thema Recycling für Styrodurplatten von Bedeutung: Selbst nach jahrelangem Dienst in einer Dämmschicht lassen sich die Platten oft unbeschädigt ausbauen und wiederverwenden, zum Beispiel als Dämmstoff für Flachdach oder Perimeter.

Probleme treten allerdings bei der Entsorgung auf, wenn die Styrodurplatten mit speziellen Chemikalien ausgerüstet sind, um sie beispielsweise lichtfest oder feuerfest zu machen. Nicht recycelbare Styrodurplatten können stofflich wiederverwertet werden. So kommt Secondhand-Styrodor mitunter als Porosierungsmittel zum Einsatz, wenn porosierte Ziegelsteine hergestellt werden. Ein Großteil der demontierten Styrodurplatten wird allerdings energetisch verwertet, sprich: verbrannt. Außerhalb Deutschlands wird das Material teilweise auch deponiert.

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