Letzte Aktualisierung: 26.02.2021

Die wichtigsten Einblasdämmstoffe im Überblick

Welche Dämmstoffe eignen sich für eine Einblasdämmung? Was ist den Einblasdämmstoffen gemeinsam, worin unterscheiden sie sich? Was sind die Vor- und Nachteile von Dämmstoffflocken gegenüber Dämmstoffgranulaten?

Einblasdämmstoffe sind lose organische oder anorganische Dämmstoffe, die mit einer Einblasmaschine in das zu dämmende Bauteil eingeblasen werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Einblasdämmstoffen in Granulatform zur Dämmung eines zweischaligen Mauerwerks und Einblasdämmstoffen in Flockeform, zur Dämmung von Dach, Wänden und Zwischendecken oder zur losen Aufblasdämmung. Hier erfahren Sie, was Sie bei der Auswahl von Einblasdämmstoffen (Hersteller, Produkte, Wärmeleitfähigkeit und Berechnung von Dämmstoffmengen) beachten müssen.

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Dämmeigenschaften von Einblasdämmstoffen

Als spezielle Dämmmethode braucht die Einblasdämmung, die auch Kerndämmung genannt wird, selbstverständlich die entsprechend geeigneten Dämmmaterialien. Diese unterscheiden sich in ihren Dämmeigenschaften:

  • Wärmeleitung
  • Wasserdampfdiffusion
  • Wasseraufnahmefähigkeit
  • Schallschutz
  • Brandschutz
  • Druckbeständigkeit

Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist das des Primärenergiebedarfs, der zu ihrer Herstellung nötig ist. Zellulose und Schafwolle haben beispielsweise einen recht geringen Primärenergiebedarf, während der von Holzwolle schon größer ist.

Materialanforderungen an Einblasdämmstoffe

Die Einblasdämmstoffe müssen sich zum einen mit der Einblasmaschine in das zu dämmende Bauteil einbringen lassen. Da die Einblasmaschine die Dämmstoffe über einen Förderluftstrom einbläst, funktioniert das mit

  • faserigen Dämmstoffflocken (Zellulose, Steinwolle) oder
  • Dämmstoffgranulat (Glaswolle, Steinwolle, Perlite, Blähglas).

Zum anderen müssen die Dämmstoffe, die für eine Einblasdämmung genutzt werden, sei es nun im Dach, in der Wand oder in der Geschossdecke, derart sein, dass sie die gewünschte und vom Gesetz normativ geforderte Dämmwirkung erbringen, ohne dabei unerwünschte bauphysikalische Nebenwirkungen zu verursachen wie Kälte- oder Wärmebrücken, Feuchtigkeit, Schimmel und andere.

Anorganische und organische Einblasdämmstoffe

Auf dem Markt gibt es anorganische und organische Dämmstoffe, die man per Einblasdämmung verarbeiten kann. Zu den anorganischen zählen:

  • Glaswolle
  • Steinwolle
  • Perlite
  • Blähglas

Die organischen Einblasdämmstoffe lassen sich in solche mit natürlicher Herkunft, zum Beispiel

  • Flachs,
  • Hanf,
  • Holz (Wolle oder Späne),
  • Korkschrot / Recy-Korkschrot und
  • Zellulose,

sowie künstlich hergestellte Einblasdämmstoffe unterscheiden. Zu den Künstlichen zählen z. B. geschäumtes Polystyrol (EPS), besser unter seinem Markennamen Styropor bekannt.

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Unterscheidung von Einblasdämmstoffen nach DIN-Normen

Einblasdämmstoffe werden aus bautechnischer Sicht je nach Verwendungszweck zudem in DIN-Normen eingeteilt. Dabei unterscheidet man eine Vielzahl von unterschiedlichen Normen zur Definition der Materialeigenschaften von Einblasdämmstoffen wie z. B. DIN EN 14064-1, DIN EN 13501-1, DIN 4102-16, EN 12667, Z-23.12-1875, DIN EN 12524, DIN EN 12086, EN 29053 oder EN 1609.

Die wichtigsten DIN-Normen zur Einteilung von Einblasdämmstoffen (Quelle: Quelle: Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig)
Kurzzeichen für Einblasdämmstoffe Verwendung im Bauwerk DIN-Normen
W Einblasdämmstoffe nicht druckbelastbar z. B. für Wände, Decken und belüftete Dächer DIN 1101; DIN 18164-1; DIN 18165-1
WL Einblasdämmstoffe nicht druckbelastbar z. B. für Dämmung zwischen Sparren- und Balkenlagen DIN 18165-1
WD Einblasdämmstoffe, z. B. in Wänden und belüfteten Dächern, auch druckbelastet, z. B. unter druckverteilenden Böden (ohne Trittschallanforderungen) und in unbelüfteten Dächern unter der Dachhaut DIN 1101; DIN 18161-1; DIN 18164-1; DIN 18165-1

Vorteile und Nachteile von Dämmstoffflocken

Der Vorteil einer Einblasdämmung zur Befüllung eines komplett geschlossenen Hohlraums mit losen Dämmstoffflocken ist der, dass der Hohlraumjede Form haben kann. Qualifizierte und inzwischen auch nicht selten: zertifizierte Fachbetriebe füllen Flocken selbst in unzugängliche und/ oder uneinsichtige Hohlräume absolut gleichmäßig und setzungssicher ein mittels einer Einblasmaschine. Ein aufwendiger, weil passgenauer Zuschnitt des Einblasdämmstoffes ist dafür nicht nötig und Verschnitt entfällt demzufolge auch.

Aber: Lose Dämmstoffflocken werden herstellerseits in der Regel hoch verdichtet in PE-Säcken oder Pressformen verpackt, um beim Transport möglichst wenig Volumen zu haben. Das hat den Nachteil, dass die Flocken dabei verfilzen und ihre Rieselfähigkeit nahezu komplett verlieren. Der Umgang damit, also das Entpacken der Flocken und das Beschicken der Einblasmaschine damit, werden demzufolge schwerer. Und die Einblasmaschine muss so ausgerüstet sein, dass sie die gepressten Flocken auflockern (Rechwerk) und gegebenenfalls auch noch zerkleinern (Häckselwerk) kann (Dämmstatt-Verarbeitungsrichtlinien). Nicht zuletzt mindert die geringe Rieselfähigkeit die Setzungssicherheit der Einblasdämmstoffflocken im zu dämmenden geschlossenen Hohlraum, was zu Lasten der Wärmedämmung geht.

Beispiel:

  • Rohdichte aufgelockerter Zustand: 20 bis 40 Kilogramm pro Kubikmeter
  • Dichte eingebauter Zustand: 30 bis 80 Kilogramm pro Kubikmeter
  • Dichte komprimiert verpackter Zustand: 100 bis 150 Kilogramm pro Kubikmeter
Einblasdämmstoffe als Flocken zur Dämmung von Geschossdecken, Dachböden, Spitz- und Flachdächern
Produkt Lambda-Wert in W/(mK) Material Anwendung Lieferform
Knauf Insulation Supafil Timber Frame (Knauf Insulation GmbH) 0,034 kunstharzfreier Glaswolle-Einblasdämmstoff ohne Bindemittel Einblasdämmstoff für Hohlräume von in Holzbauweise erstellten Wänden, Decken und Dächern Nominalmasse pro Sack 16,6 kg
isofloc L/LM (isofloc Wärmedämmtechnik GmbH) 0,038 Fasern aus Zeitungspapier mit Additiven Einblas-Zellulosedämmstoff zur maschinellen Verarbeitung im Trocken- und Nassverfahren 12,5-kg-Säcke, lose oder palettiert, oder Großballen mit 300 / 350 kg auf Europalette
STEICOzell (STEICO SE) 0,038 Holzfaser-Einblasdämmstoff aus unbehandeltem Nadelholz Einblasdämmstoff für Dach-, Wand- und Deckenelemente und Aufblasdämmstoff für Binder oder Balken von Dachstühlen PE-Säcken zu 15 kg / 21 Sack je Palette
ECOFIBRE GD 9 (ECOFIBRE Dämmstoffe GmbH) 0,038 Granuliertes Mineralwolleprodukt aus kunstharzgebundener Steinwolle Hohlraumdämmung in Dachschrägen, Kehlbalkenlagen, Lüftungsschächten und für die raumausfüllende Einblasdämmung in geschlossenen Hohlräumen von Wänden in Holztafelbauweise 10kg Kunststoffsäcke als ungepresste Softbags
THERMOFLOC (Peter Seppele Gesellschaft m.b.H.) 0,039 Zellulosefaser aus Tageszeitungspapier unter Zugabe von Mineralstoffen zur Konservierung und zum Brandschutz Einblasdämmstoff für Dach, Wände und Zwischendecken In Säcken zu 14 kg (24 Sack / Palette)
Fillrock KD (DEUTSCHE ROCKWOOL Mineralwoll GmbH & Co. OHG) 0,040 Granulierte Mineralwolle aus kunstharzgebundener Steinwolle Kerndämmstoff zur vollständigen Ausfüllung des Hohlraums von zweischaligem Mauerwerk für Außenwände Grüne Kunststoffsäcke zu je 20 kg
fineFloc (HOMATHERM GmbH) 0,040 Zellulose aus Tageszeitungspapier, Brandschutzmittel, Mischung anorganischer Salz Einblasdämmstoff für Dach- und Wandgefache und Aufblasdämmstoff auf der oberen Geschossdecke Säcke à 12,5 kg

Vorteile und Nachteile von Dämmstoffgranulaten

Polystyrol-Granulat ist einer der am meisten eingesetzten Einblasdämmstoffe zur Einblasdämmung. Das vor allem aufgrund seiner guten Wärmedämmungseigenschaften. Chemische Zusätze bewirken zudem, dass das Granulat nur schwer entflammbar ist. Das garantiert recht gute Brandschutzeigenschaften. Das Styropor-Granulat ist vergleichsweise leicht. Das kann ihm als Vorteil angezählt werden, denn der Transport des Dämmstoffs wird damit einfacher. Allerdings macht das geringe Gewicht des Granulats beim Einblasen in zu dämmende Hohlräume mitunter Probleme. Hinzu kommen die negativ zu bewertenden Eigenschaften des Kunststoff-Granulats, mechanisch nicht belastbar zu sein und auch keinen guten Schallschutz zu bewirken.

Andere Granulate aus Mineralwolle (Glaswolle oder Steinwolle) haben gegenüber Polystyrol schon von Natur aus den Vorteil, schwer entzündbar zu sein. Außerdem punkten sie mit einer hohen Beständigkeit gegenüber Schimmel, Fäulnis und Schädlingen. Mäuse beispielsweise werden in Granulatschichten kaum nisten, da sie wegen dessen Rieselung dort keinen Hohlraum finden werden. Aber: Steinwolle ist zwar recht preiswert und bietet guten Schallschutz, doch sie verliert bei zu hoher Feuchtigkeit schnell ihre Wärmedämmungswirkung.

Einblasdämmstoffe als Granulat zur Kerndämmung von zweischaligem Mauerwerk
Produkt U-Wert in W/(m2*K) Material Anwendung Lieferform
Aerogel P400 (Cabot Corporation) 0,021 Loses Granulat aus Kieselsäure-Silikat ("Aerogel") Einblasdämmstoff für kleine Schichtdicken und Einblasöffnungen mit minimalem Querschnitt 120 kg / Big Bag
Rigibead Premium 033 (SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG) 0,033 Polystyrol-Partikelschaum-Granulat Einblasdämmstoff zur Befüllung von Hohlräumen einer Fassade (zweischaliges Mauerwerk) 200 oder 250 Liter/Sack
isofloc pearl (isofloc Wärmedämmtechnik GmbH) 0,033 EPS, Treibmittel, HBCD-freies Brandschutzmittel, Infrarotabsorber Wasserabweisend Einblasdämmstoff für Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk PE-Säcke mit 250 und 500 l
SLS 20 (SLS Baustoffe GmbH) 0,034 Mischung aus Blähglas-Granulaten, Glas, Wasser, Füller Einblasdämmstoff mit minimalem Querschnitt zum Einblasen durch Klinker-Fugen für schmale Luftschichten ab 2 cm 200 L Sack zu 2,8 m3 auf Euro-Palette
RATHIPUR KD (Rathi-Dämmsysteme GmbH) 0,036 Einblasdämmstoff aus recyceltem Polyurethan-Hartschaum Einblasdämmstoff zur Fassadendämmung mit eckig gebrochener Kornstruktur Sackware
Hyperlite-KD (KNAUF AQUAPANEL GMBH) 0,050 Mineralkörnung aus Perlite Dauerhafter Einblasdämmstoff für zweischalige Außenwände 24 Säcke á 100 l pro Europalette

Berechnung des Bedarfs an Einblasdämmstoffen

Wer die Menge an Einblasdämmstoff überschlägig kalkulieren möchte, der kann das Volumen des zu dämmenden Hohlraums anhand der Länge, Breite und Tiefe berechnen und erhält so die benötigten m3 an Einblasdämmstoff.

Soll die Einblasdämmung allerdings einen bestimmtenU-Wert erreichen, so wird die Rechnung etwas komplizierter. Dabei muss zwischen der Wärmeleitfähigkeit λ (griech.: Lambda) des Einblasdämmstoffes, der sich auf die Materialeigenschaft bezieht, und der tatsächlichen Wärmeleitfähigkeit (Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit) entsprechend der Dicke der Dämmstoffschicht und den Hohlraumeigenschaften unterschieden werden.

Zur Berechnung des Bedarfs an Einblasdämmstoff zieht man dann den Wärmedurchlasswiderstand R (m2K)/W heran, der die Wärmeleitfähigkeit ins Verhältnis zur Dämmstoffdicke entsprechend folgender Formel setzt:

R in m2K/W = Baustoffdicke in Meter / Wärmeleitfähigkeit in W/(m2K)

Mit Hilfe der jeweiligen Wärmeleitfähigkeit des Einblasdämmstoffes und dem angestrebten R-Wert lässt sich dann der Bedarf an Einblasdämmstoff entsprechend des zu erreichenden U-Wert kalkulieren.

Tipp: Die richtige Auswahl der Einblasdämmstoffe als auch die Berechnung der Dämmstoffmenge sowie das Einblasen selbst sollte entsprechend der Verarbeitungsrichtlinien durch geschulte Fachbetriebe erfolgen.

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